Stefan Schimmer: Der Bomber von Haching

„Schimmer spielt nicht immer“, sagte der Coach über den Torschützen zum 1:1. Dieses Zitat wird vermutlich zwar sicher nicht so die Zeiten überdauern wie van Gaal oder Herberger, doch das ist ja egal. „Wenn der Bomber reinkommt, dann rappelt es.“ Das ist ja das Entscheidende.

Stefan Schimmer ist der Bomber von Haching – er hat eine undankbare Rolle in der Mannschaft, doch er nimmt sie überragend an, lobte sein Coach. Im Sommer 2017 holten ihn die Hachinger aus Memmingen, er hatte in der Regionalliga hinter Stephan Hain die zweitmeisten Tore geschossen. Den Spitznamen Bomber verdankte er anfangs allerdings nicht allein seiner Torquote, sondern auch, weil er damals einige Kilo zu viel in den professionellen Fußball schleppte. Er nahm den Kampf an. Inzwischen ist er im Leistungssport angekommen, sagte Schromm. Dass er sich im Kader in Geduld üben muss, hält ihn nicht davon ab, in jeder Einheit alles zu geben. Das zahlt sich aus.

Schimmer ist vom Typ her Hain recht ähnlich, „das ist ein schweres Los“, erzählte Schromm, „aber er nimmt das immer vorbildlich an“. Dass er gegen 1860 nun zum Helden von Haching wurde, war eine feine Pointe. Verdienter Lohn für langen Atem.

„Das Tor war die pure Erlösung“, sagte Schimmer, der zuvor beim verschossenen Elfmeter einen Nachschuss versemmelt und deshalb mit sich gehadert hatte. „Das war eine miese Situation, danach denkst du schon, dass das eine große Chance auf einen Punktgewinn gewesen wäre.“ Beim Schuss zum Ausgleich sei daher „ein bisschen mehr Adrenalin als sonst drin gewesen“. Hat nicht geschadet. Der Bomber trifft immer.