1860-Talent Lorenz Knöferl ist aktuell an den FC Carl Zeiss Jena ausgeliehen. Dort erlebte er am Samstag einen Schock. Doch es gibt erste Entwarnung.
München – Schreckmoment um Lorenz Knöferl: Das Offensivtalent des TSV 1860 – aktuell an den Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena verliehen – musste am Samstag von Notärzten behandelt werden. Der 19-Jährige hatte beim Landespokal-Duell seiner Mannschaft gegen den ZFC Meuselwitz die Zunge verschluckt.
Nachdem in der regulären Spielzeit keine Tore gefallen waren, ging das Pokal-Halbfinale in die Verlängerung. Trainer René Klingbeil brachte Offensivtalent Knöferl in der 107. Spielminute, um damit den womöglich entscheidenden Impuls zu geben. Doch schon nach sieben Spielminuten endete der Einsatz des gebürtigen Dachauers.
In einem Kopfball-Duell rasselte Knöferl mit dem Ex-Jenaer Dominik Bock zusammen und ging sofort ohnmächtig zu Boden. Einige Spieler leisteten Erste Hilfe und brachten den 19-Jährigen in die stabile Seitenlage. Schnell eilte Mannschaftsärztin Manuela Loos und Physiotherapeut Fabian Carnarius zu Hilfe. Weitere Notärzte und Sanitäter unterstützten.
Doch was genau war passiert? Knöferls erschlaffte Zunge blockierte die oberen Atemwege, sodass die Sauerstoffzufuhr eingeschränkt war. Eine gefährliche Situation, die im Fußball immer wieder vorkommt. Die behandelnden Ärzte konnte Knöferls Atemwege glücklicherweise schnell wieder freimachen.
Spätestens seit dem Drama um Christian Eriksen bei der EM 2021, der auf dem Platz wiederbelebt werden musste, herrscht bei solchen Situationen Schockstarre im Stadion. Auch die 3.230 Zuschauer im Ernst-Abbe-Sportfeld hielten den Atem an – bis Knöferl unter Applaus von den Notärzten abtransportiert werden konnte.
Knöferl hatte offenbar Glück im Unglück, am Sonntag konnte FCC-Trainer Klingbeil Entwarnung geben. „Er hat später gefragt, warum ich ihn überhaupt ausgewechselt habe“, sagte er der Ostthüringer Zeitung. „Ihm geht es gut. Er kann am Montag wieder ins Training einsteigen.“
Lorenz Knöferl wechselte im Winter per Leihe zum FC Carl Zeiss Jena – zunächst nur bis Saisonende. Zuvor wurde er von Ex-Löwen-Trainer Michael Köllner nicht für das Winter-Trainingslager im türkischen Belek berücksichtigt und stattdessen aussortiert. Wie es für den 19-Jährigen ab Sommer weitergeht, ist offen. Bisher kommt Knöferl in Jena nur auf fünf Joker-Einsätze. (vfi)