2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
Zum letzten Spiel der Regionalliga-Saison 2021/2022 geht es für den SC Weiche Flensburg nach Bremen.
Zum letzten Spiel der Regionalliga-Saison 2021/2022 geht es für den SC Weiche Flensburg nach Bremen. – Foto: Imago Images

Weiche zu Gast beim Vize des Südens

Saison 2021/2022: Das letzte Regionalliga Spiel der Saison

Der zehnte und letzte Spieltag der Meisterrunde der Regionalliga-Saison 2021/22 steht am Wochenende auf dem Programm. Es kommt zur endgültigen Entscheidung, obgleich schon zwei Fußballwunder zusammenfallen müssten, wenn der aktuelle Tabellenführer VfB Oldenburg nicht auch der Titelträger von 2022 werden sollte. Der SC Weiche reist zur U23 des SV Werder Bremen. Bevor aber am Samstagnachmittag das Spiel zwischen den beiden Vizes der Hauptrunde aus den Süd- und Nord-Gruppen angepfiffen werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

Zur Lage: Oldenburg vor der Meisterschaft

Nur wenn zwei Fußballwunder zusammenfallen, würde der VfB Oldenburg den Meistertitel der Regionalliga Nord noch verspielen. Am Samstag trifft der designierte Champion ab 15 Uhr im eigenen Stadion am Marschweg auf den Nord-Gruppenersten Holstein Kiel II. Bereits mit einem Remis wäre der Spitzenreiter definitiv durch und nicht darauf angewiesen, nach Bremen zu schielen, wo zeitgleich mit Weiche Flensburg der einzig verbliebene Verfolger antritt. Festzuhalten bleibt, dass der Ex-Zweitligist aus dem niedersächsischen Oldenburg eine starke Saison gespielt und in seinen bisherigen 27 Liga-Spielen nur einmal verloren hat.

Bleibt an diesem Wochenende mit der Paarung zwischen Delmenhorst und dem Hamburger SV II vom Sonntag nur noch eine weitere Begegnung übrig, da der VfB Lübeck seine Partie gegen Hannover 96 II bereits am 3. Mai absolviert und mit 3:1 gewonnen hat. Grund sind die Landespokalendspiele am „Finaltag der Amateure“. Daher findet die Meisterrunde auch erst am Mittwoch ihren Abschluss, wenn Hildesheim den Hamburger Landespokalfinalisten Teutonia 05 Ottensen empfangen wird. Teutonia ist am „Finaltag der Amateure“ im Stadion „Hoheluft“ gegen den Noch-Liga-Rivalen Altona 93 im Einsatz und ebenso Favorit wie der VfB Lübeck, der im schleswig-holsteinischen Finale auf unseren Ortsrivalen TSB Flensburg treffen wird.

In der Abstiegsrunde hat der FC St. Pauli II – mit dem künftigen Flensburger Jesper Heim zwischen den Pfosten – am vergangenen Sonntag mit einem 3:0-Sieg beim Lüneburger SK einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt getan. Nach Heide, Altona und Oberneuland steht nun auch der HSC Hannover als vierter Absteiger fest. Hier wird am Wochenende erst der vorletzte Spieltag ausgetragen.

Zum Gegner: Süd-Gruppenzweiter

Der SV Werder Bremen II galt von vornherein als Mit-Anwärter auf den Titelgewinn und konnte diese Ambitionen im vergangenen Herbst auch unterstreichen. In der Süd-Gruppe sprang mit der starken Bilanz von 42 Punkten und 47:13 Toren aus 18 Spielen der zweite Platz hinter Oldenburg mit nur einem Zähler Rückstand heraus. Für den ehemaligen Drittligisten lief es dann in der Meisterrunde allerdings nicht mehr wie erhofft. Die Mannschaft von Trainer Konrad Fünfstück hatte anfangs unter Corona-Ausfällen, dem Abgang von Torjäger Justin Njinmah (zu Borussia Dortmund II verliehen) und der „Rot“-Sperre des anderen „Goalgetters“ Tim van de Schepop zu leiden. Die beiden Stürmer hatten in der Vorrunde jeweils 14 Treffer und zusammen demzufolge sagenhafte 28 Tore markiert. Der Niederländer Tim van de Schepop fehlte im Hinspiel am 9. April im Manfred-Werner-Stadion noch „Rot“-gesperrt, absolvierte dann fünf Liga-Spiele, stand aber am vergangenen Wochenende gegen Holstein II (2:0) verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.

Der Kader der Bremer Zweitvertretung ist traditionell enorm jung. Als U23 tauscht sich das Aufgebot regelmäßig aus. Ein erfahrener Eckpfeiler und etatmäßiger Kapitän der Mannschaft ist mit Philipp Bargfrede ein Werder-Urgestein, der seit 2004 im Verein ist. Allerdings stand er zuletzt im Hinspiel am 9. April auf dem Rasen und danach nicht mehr im Kader. Als Kapitän fungierte beim jüngsten 2:0-Sieg gegen Holstein II Innenverteidiger Belal Halbouni. Der 22-jährige Kanadier, der immerhin drei Saisontreffer markierte, dürfte gesetzt sein. Abzuwarten bleibt, ob man bei Werder nach der geglückten Bundesliga-Rückkehr der Profis dieses letzte Liga-Spiel einer Leistungsmannschaft der Grün-Weißen vor der Sommerpause nutzen wird, um erneut Spielern der U19 bereits eine Bewährungsmöglichkeit im Herren-Fußball zu geben.

Insgesamt setzte Trainer Konrad Fünfstück in dieser Saison 40 verschiedene Spieler ein, darunter allein vier verschiedene Torhüter und neun Akteure, die lediglich einmal dabei waren. In der Endrunde fiel vor allem Winterneuzugang Philipp Kühn auf. Der von der U 19 des 1. FC Union Berlin verpflichtete Mittelstürmer hat bei sieben Einsätzen in lediglich 164 Minuten Spielzeit immerhin drei Treffer erzielt und ist damit aktuell der gefährlichste Angreifer der Grün-Weißen.

Zum SC Weiche Flensburg: Ziel „Meister der Meisterrunde“

Unsere Mannschaft fährt mit dem Ziel nach Bremen, „Meister der Meisterrunde“ zu werden. Aktuell hat Weiche aus den neun bisherigen Spielen starke 22 Punkte geholt; der VfB Oldenburg steht bei 21 Zählern. Mit einem Sieg könnte Weiche zudem noch nach Punkten mit den Oldenburgern in der Endabrechnung gleichziehen, sollten diese zeitgleich ihr Heimspiel gegen Holstein II verlieren. Dass die neun Treffer im Torverhältnis aufgeholt werden könnten, erscheint hingegen nicht realistisch. So oder so: Die Schützlinge von Trainer Thomas Seeliger haben in jener Meisterrunde – mit Ausnahme der Partie in Oldenburg – überzeugen können. Der Geschäftsführer Sport, Christian Jürgensen, bedauerte von daher, „dass jetzt die Saison zu Ende geht, weil wir gerade richtig super in der Spur waren“. Der zweite Tabellenplatz in der Endabrechnung ist Weiche indes bereits sicher. Trainer Thomas Seeliger meinte dann auch nach dem 4:2-Sieg in der Vorwoche gegen Hildesheim: „Wir können stolz darauf sein, Vizemeister zu sein.“

Personell wird Thomas Seeliger voraussichtlich erneut auf einige Spieler – Ilidio Pastor Santos, der Ex-Bremer Yves Mfumu – krankheits- und verletzungsbedingt verzichten müssen. Dennoch wird er einen ordentlichen Kader zur Verfügung haben, um dieses letzte Liga-Spiel der Saison erfolgreich bestreiten zu können. Mit an Bord sollte der Ex-Bremer Torben Rehfeldt sein, der in seiner ersten Saison bei Weiche nur einmal fehlte und zu den absoluten Stammspielern zählte. Auch die beiden Torschützen vom jüngsten 4:2-Sieg gegen Hildesheim sollten dabei sein. Christopher Kramer, der gegen Hildesheim dreimal einnetzte, steht mit 16 Saisontoren aktuell sogar auf Platz 1 unter den Torjägern dieser Saison in der Regionalliga Nord, gefolgt von Mats Facklam (Teutonia), Kamer Krasniqi (Rehden) und Bremens Tim van de Schepop, die jeweils 15-mal trafen, wobei die Bedingungen aufgrund unterschiedlicher Anzahl absolvierter Spiele und verschiedener Gegnerschaft nicht für alle gleich waren. Marcel Cornils hat starke 14 Saisontreffer markiert.

Am Samstag werden die Gäste zum sechsten Mal zur U23 des SV Werder nach Bremen reisen und zum sechsten Mal versuchen, dort den ersten „Dreier“ zu landen. Bei zwei Niederlagen (2014 mit 0:3 und 2015 mit 0:2) reichte es bislang im Schatten des Weserstadions nur zu drei 1:1-Unentschieden. Mit diesem Resultat endeten auch beide Gastspiele nach dem Bremer Drittliga-Abstieg. Am 29. August 2018 und zuletzt am 28. August 2019, als Casper Olesen die Bremer Führung ausglich (58.), hieß es in Bremen jeweils 1:1. Im Hinspiel dieser Saison am 9. April gelang Weiche vor 835 Zuschauern der bislang einzige Sieg gegen Werder II. Im Manfred-Werner-Stadion trafen Dominic Hartmann mit einem Freistoß von der rechten Seite, an den keiner mehr heranreichte (17.), und Marcel Cornils mit schönem Schlenzer aus halblinker Position (73.).

Hinweise für alle Fans: auf Platz 11 am Weserstadion

Das Spiel wird am Samstagnachmittag, 21. Mai 2022, um 15 Uhr im berühmten Stadion „Platz 11“ am Bremer Weserstadion angepfiffen. Als Schiedsrichter amtiert Daniel Fleddermann (VfL Weiße Elf Nordhorn), der von Tobias Stobbe (1. FCR 09 Bramsche) und Philip Eiben (SG Sengwarden/Fedderwarden) assistiert wird.

Für die Anreise nach Bremen mit Pkw ist bei etwa 265 Kilometern über die A7 und A1 mit rund drei Stunden Fahrzeit zu rechnen. Parkplätze sind am Stadiongelände in der Franz-Böhmert-Straße vorhanden; vorzugsweise die Parkplätze „Weserstadion P2“ oder „P2A“. Von dort sind es rund 300 m bis zum Stadion „Platz 11“.

Der SV Werder Bremen als Gastgeber empfiehlt eindringlich das Tragen einer FFP2-Maske in allen öffentlichen Bereichen – insbesondere in allen geschlossenen Räumlichkeiten – mit Ausnahme des Platzes und beim Verzehr. Der Verzehr wird nur auf dem Sitz- bzw. Stehplatz empfohlen.

Aufrufe: 020.5.2022, 11:00 Uhr
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