2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Die Zweitvertretung des VfB Hilden hat knapp gegen den SC Reusrath gewonnen.
Die Zweitvertretung des VfB Hilden hat knapp gegen den SC Reusrath gewonnen. – Foto: Saysay M

VfB 03 Hilden: Zweite schafft Befreiungsschlag

Nach vielen Unentschieden holen die Hildener Landesliga-Fußballer im Derby gegen den SC Reusrath endlich wieder einen Sieg und atmen tief durch. Timo Kunzl avanciert mit seinem „Goldenen Tor“ zum Matchwinner.

VfB 03 Hilden II – SC Reusrath 1:0 (0:0). Neun Begegnungen in Serie nicht gewonnen. Am Freitagabend, im Derby der Landesliga, Gruppe 1 gegen Reusrath ist der Knoten endlich geplatzt. Die VfB 03-Reserve feierte einen knappen, gleichwohl verdienten Sieg. Nach dem Abpfiff herrschte einerseits Riesenjubel, aber es war auch große Erleichterung bei den Platzherren angesagt.

Kein Wunder, hatte die „Nicht-Siegesserie“ der vergangenen Wochen im Hinblick auf Nervenkostüm und Selbstvertrauen doch Spuren hinterlassen. Aber das alles zählte nach dem neunten Dreier nicht mehr, der in der Kabine gebührend gefeiert wurde.

„Das waren heute drei ganz wichtige Punkte. Wir haben zwar erneut Chancen liegenlassen, waren aber in der zweiten Hälfte richtig präsent, haben zielstrebig nach vorne gespielt und hätten den Sieg eigentlich schon lange vor Schluss klar machen müssen“, urteilte Co-Trainer Manuel Mirek. Chefcoach Fabian Nellen ergänzte: „Endlich wieder einmal gewonnen. Das fühlt sich richtig gut an. Kompliment an unsere Jungs, die kämpferisch alles gegeben haben und dazu gerade in der zweiten Halbzeit spielerisch überzeugten. Unsere personellen Korrekturen in der Halbzeit haben ebenfalls gegriffen.“

Zum Matchwinner avancierte Timo Kunzl. Der Angreifer aus dem Oberligakader leitete das „Tor des Abends“ (64.) mit einer Balleroberung selbst ein und bekam das Spielgerät dann von Niklas Strunz maßgerecht serviert. Nach getaner Arbeit bilanzierte der 26-Jährige: „Den Treffer haben wir prima herausgespielt. Ich habe dann auch den richtigen Laufweg ins Angriffszentrum gefunden. Weil wir noch einige Möglichkeiten verpassten, war es bis zum Abpfiff eng. Am Ende war es zugegebenermaßen ein dreckiger Sieg“. Der aber völlig in Ordnung ging, obwohl sich die Langenfelder über weite Strecken als unangenehmer Gegner erwiesen.

Wie erwartet standen die Gäste anfangs tief gestaffelt, vertrauten auf ihr schnelles Umschaltspiel. So in der 13. Minute, als Pascal Hinrichs über die linke Seite auf und davon zog, scharf nach innen passte und Nils Kaufmann aus kurzer Distanz nur den Pfosten traf. Weitere Möglichkeiten verpassten Jonas Hergesell, Niklas Beckmann und Manuel Naß. Auf der Gegenseite parierte Torsteher Maurice Okicic in höchster Not gegen den frei vor ihm auftauchenden Niklas Strunz (22.). Meist setzte Patrick Percoco, frisch aus dem VfB 03-Oberligakader ausgeliehen, mit seiner Übersicht und Ballfertigkeit positive Offensivakzente.

Zur zweiten Hälfte übernahm der sich richtig in die Aufgabe hinein kniende Dominik Rodrigues-Figueiredo den Part von Antonio Militello auf der linken Außenbahn, Kapitän Kai Stanzick wechselte ins Abwehrzentrum und Robin Weyrather auf die linke Außenverteidigerposition, um den agilen Nils Kaufmann in Schach zu halten. Aus diesen Umstellungen resultierte zumindest phasenweise ein optisches Übergewicht der Hildener. Dazu schoben Weyrather und der starke Sergio Percoco auf der rechten Seite immer wieder nach vorne an. So häuften sich auch die herausgespielten Torchancen. Nick Hellenkamp traf den Pfosten (62.), im Nachsetzen köpfte Patrick Percoco völlig freistehend übers Tor. Bereits zu diesem Zeitpunkt musste der VfB 03 vorne liegen, was dann Kunzl kaum zwei Zeigerumdrehungen später besorgte.

Derby bis zum Schluss umkämpft

Das Derby blieb bis zum Schluss umkämpft, garniert mit der einen oder anderen Nickligkeit in den Zweikämpfen sowie Emotionen und einer Portion Hektik in der Schlussphase. Derby eben. Patrick Percocos Direktschuss nach präzisem Zuspiel seines Bruders Sergio landete nur in der zweiten Etage (70.). Später (88.) scheiterte Giacomo Russo an Keeper Okicic, dessen Kollegen im zweiten Durchgang keine zwingende Torchance mehr herausspielten.

SCR-Trainer Ralf Dietrich bilanzierte: „Es war ein umkämpftes, in der ersten Hälfte völlig offenes Spiel. Wir hatten bis dahin zwei, drei gute Chancen zur Führung. Nach der Halbzeit bekamen wir, auch aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Manuel Naß, im Mittelfeld keinen richtigen Zugriff mehr. Wir wollten hier unbedingt was mitnehmen, aber aufgrund der Mehrzahl an Chancen in der zweiten Hälfte ist der Sieg der Hildener verdient.“

Aufrufe: 016.5.2022, 13:00 Uhr
RP / Elmar RumpAutor