2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: PjG

Said Harouz hat sehr ambitionierte Ziele

Der 25-Jährige spielt seit Saisonbeginn für den Regionalligisten SV Straelen. Dafür hat er seine Wohnung in Wiedenbrück aufgegeben, wo er zuletzt gespielt hat. Am Samstag ist er mit dem SVS bei Rot-Weiß Oberhausen zu Gast.

Nach der beeindruckenden Leistung im Erstrundenspiel um den DFB-Pokal gegen den FC St. Pauli, bei dem sich der Regionalligist SV Straelen erst durch einen Treffer in der Nachspielzeit mit 3:4 geschlagen geben musste, ist an der Römerstraße längst wieder der Liga-Alltag eingekehrt. Am Samstag, 14 Uhr, steht das schwere Auswärtsspiel beim Titelaspiranten Rot-Weiß Oberhausen auf dem Programm.

Die große Frage vor der Partie wird sein, ob die Straelener Mannschaft von Sunday Oliseh die Leistung aus dem Pokalspiel bis zur Begegnung im Niederrhein-Stadion konservieren konnte und noch einmal abrufen kann. „Wir fahren nicht nach Oberhausen, um uns dort nur gut zu präsentieren“, sagt Said Harouz. „Wir fahren dahin, um unseren ersten Saisonsieg in einem Pflichtspiel zu holen und da spreche ich für die ganze Mannschaft.“

Hoch hinaus

Said Harouz ist 25 Jahre alt und wurde als Sohn marokkanischer Eltern in Düsseldorf geboren. Bei der heimischen Fortuna genoss er die fußballerische Ausbildung und zählte in seinen letzten beiden Junioren-Jahren bei der Fortuna und bei Rot-Weiss Essen als Stammkraft in der Bundesliga. Sein Debüt in der Regionalliga gab er bereits vor sieben Jahren, als er am 8. November 2015 als Spieler für Rot-Weiss Essen beim 2:0-Erfolg gegen den FC Schalke 04 II als Jungspund eingewechselt wurde.

Wie viele andere Spieler der Junioren-Bundesliga hatte auch er die Vorstellung, sein Geld als Profifußballer zu verdienen. Doch nach seinem dritten Meniskusriss erfolgte ein schnelles Umdenken. „Ich habe mich damals dazu entschlossen, eine solide Ausbildung zu machen und habe eine Lehre als Anlagenmechaniker begonnen und abgeschlossen. Parallel dazu bin ich meinem sportlichen Mentor Antonio Molina gefolgt und habe mit ihm als Trainer unter anderem beim TSV Meerbusch in der Oberliga gespielt“, sagt Said Harouz.

Nach dem Gesellenbrief ging es mit ihm auch sportlich wieder aufwärts. In den vergangenen beiden Spielzeiten war er in 59 Regionalliga-Spielen erst für den VfB Homberg und danach für den SC Wiedenbrück aktiv, wo er gemeinsam mit Benedikt Zahn ein äußerst erfolgreiches Stürmerduo bildete.

Zurück in das Elternhaus

Vor seinem Wechsel zum SV Straelen gab er seine Wohnung in Wiedenbrück auf. Derzeit wohnt er zunächst einmal wieder bei seinen Eltern in Düsseldorf und pendelt täglich hin und her. „Kevin Wolze ist nach der vergangenen Saison auf mich zugekommen und hat mir das Angebot gemacht, für den SV Straelen zu spielen“, sagt Said Harouz. „Wir haben gute Gespräche geführt. Ich habe erkannt, dass hier in Straelen gerade so richtig was passiert. Und Kevin hat davon gesprochen, dass ich nach Möglichkeit eine Führungsrolle innerhalb der Mannschaft übernehmen soll.“ Über die Aufgaben eines Führungsspielers ist er sich im Klaren. Und er sei bereit, auf und neben dem Platz Verantwortung zu übernehmen und mit einer 100-prozentigen Einstellung als Vorbild zu dienen.

Auch vor dem Spiel bei Rot-Weiß Oberhausen am Samstag wird er als gläubiger Moslem ein kurzes Gebet sprechen. Das ist für ihn vor jedem Spiel zu einem festen Ritual geworden. Respekt hat er auf jeden Fall vor der Begegnung mit der Mannschaft von Trainer Mike Terranova, aber auch ebensoviel Zuversicht. „Wir werden uns nicht verstecken und hoffentlich an die Leistungen vom Pauli-Spiel anknüpfen können“, sagt er. „Anders als bei der Niederlage gegen Schalke 04 II sind wir wieder ein Stück weit besser eingespielt und werden mit mehr Mut und Leidenschaft auftreten. Jeder von uns spürt die Entwicklung. Es wird von Tag zu Tag besser. Es bildet sich eine echte Mannschaft heraus und der Teamgeist ist immer deutlicher zu spüren. Unser Trainer hat einen Plan, hinter dem wir alle stehen. Die Aufgabe wird es sein, umzusetzen, was wir uns auf dem Trainingsplatz erarbeiten und was der Trainer von uns fordert“, sagt der 25-Jährige.

>>> Das ist Said Harouz

Klingt alles einleuchtend, doch die Umsetzung scheint ein längerer Prozess zu sein. Sicher ist, dass der Trainer großen Wert auf die Ordnung auf dem ganzen Platz legt und den Spielern immer und immer wieder mit praktischen Beispielen erklärt, wie er sich zum Beispiel den Spielvortrag nach vorne vorstellt. „Da ist er kompromisslos, aber im letzten Drittel überlässt er uns die Entscheidung, wie wir den Ball über die Linie zaubern“, sagt Said Harouz.

Er fühlt sich als Stürmer auf beiden Flügeln wohl, ist beidfüßig und wurde bisher auf der linken Seite eingesetzt. Ob er gemeinsam mit Amoros Nshimirimana, der erst in der Woche vor dem Pokalspiel verpflichtet wurde und mit einem Treffen gegen St. Pauli einen glänzenden Einstand feierte, die gegnerische Abwehr in der Liga aufmischen kann, hält er für nicht ausgeschlossen.

„Amoros ist ein absolutes Talent mit einer vielversprechenden Perspektive. Genauso wie Ken Mata auf der rechten Seite. Da muss man ganz einfach mal die Entwicklung der beiden jungen Spieler abwarten.“

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Aufrufe: 06.8.2022, 23:15 Uhr
RP / Heinz SpützAutor