2024-05-10T08:19:16.237Z

Relegation
"Auf, auf, aufsteigen wir!" Der VfB Rothenstadt geht in der kommenden Saison in der Kreisklasse an den Start.
"Auf, auf, aufsteigen wir!" Der VfB Rothenstadt geht in der kommenden Saison in der Kreisklasse an den Start. – Foto: Werner Schaupert

Rothenstadt und Upo II Kreisklassisten, Paulsdorf hält die Liga

Die A-Klassenzweiten VfB Rothenstadt und die SF Ursulapoppenricht II klettern nach Siegen gegen Kreisklassisten-Zwölfte eine Etage höher, die SG Paulsdorf tütet den Klassenerhalt nachträglich ein

Drei Partien standen am gestrigen Vatertag auf dem Plan der Relegation im Spielkreis AM/WEN, wobei es dabei durchwegs um Verbleib bzw. Aufstieg in die Kreisklasse ging. Der VfB Rothenstadt (4:2 gegen den SC Eschenbach) und die SF Ursulapoppenricht II (4:0 gegen die SG Wurz/Störnstein) durften sich von ihrer Anhängerschar nach dem Schlusspfiff als Aufsteiger feiern lassen. Grund zum Feiern gab es schließlich auch in Paulsdorf und Freudenberg, mit dem 1:0 gegen den SV Immenreuth schenkte die SG nun ihren beiden Coaches Sebastian Binner und Jochen Niering zum Abschied doch noch den Klassenerhalt, der mit diesem Sieg in trockene Tücher gelegt wurde.

Die SF Ursulapoppenricht II, Vizemeister der A-Klasse Nord, spielt in der kommenden Saison auf gleicher Ebene, wie die Erste von "Upo". Im Relegationsspiel auf dem Sportplatz des SV Etzenricht behielt die Elf von Rainer Greger deutlich mit 4:0 (2:0) gegen die SG Wurz/Störnstein die Oberhand und steigt damit in die Kreisklasse auf, dort wo auch die in höchstem Maße ambitionierte erste Mannschaft ihren Durchmarsch bis in die Bezirksliga starten will. Für die Mannen von Gerd Bauer setzt sich die Relegation fort, am Sonntag, 21. Mai trifft man auf den SC Eschenbach, nächste Chance also, die Liga noch zu halten.

Dabei sah es nach den ersten 25 Minuten so gar nicht danach aus, als würden die Sportfreunde später den Platz als klarer Sieger verlassen, denn während Wurz/Störnstein recht ansprechend kombinierte und dabei mehrere gute Einschusschancen liegen ließ, war Upo weitgehend mit Defensivaufgaben beschäftigt. Den Unterschied dann machte allerdings die Abgezocktheit eines bayernligaerfahrenen Stürmers namens Michael Jonczy, der mit dem ersten Torschuss der SF nach einem Eckstoß gleich auf 1:0 stellte. Wie einen Schlag ins Gesicht bezeichnete der Abteilungsleiter der SG, Markus Bauer, im übertragenen Sinne diesen Treffer und stellte fest, dass man natürlich über einen Angreifer dieser Klasse nicht verfüge. Upo blieb effektiv, denn der zweite ordentlich vorgetragene Angriff vor dem Seitenwechsel führte dann zum 2:0, Jonas Vogel durfte sich als Torschütze feiern lassen. Dieser Treffer verfehlte seine Wirkung nicht, bei der SG gingen fortan das Selbstverständnis und die Struktur verloren, obwohl man sich nie aufgab.

Nach der Pause führte ein von Michael Jonczy herausgeholter und selbst verwandelter Strafstoß nach 52 Minute quasi schon zur Vorentscheidung. Zehn Minuten vor dem Ende durfte der schon das Trikot der SpVgg SV Weiden, der DJK Gebenbach und der DJK Ammerthal tragende Golgetter dann den Schlusspunkt setzen, als er einen Alleingang über den halben Platz aus dem Lauf heraus zum allerdings zu hoch ausfallenden Endergebnis abschloss.

"Mund abwischen und am Sonntag all das besser machen, was gestern zur Niederlage führte", so das kurze Statement von SG-Coach Gerd Bauer heute am Telefon.

Tore: 0:1 Michael Jonczy (27.), 0:2 Jonas Vogel (39.), 0:3 Michael Jonczy (52./Strafstoß), 0:4 Michael Jonczy (80.) - Schiedsrichter: Matthias Wolf (SV Immenreuth) - Zuschauer: 338



Der Jubel beim VfB Rothenstadt und seinem stimmgewaltigen Anhang nahm am gestrigen Donnerstagabend kein Ende, hatte doch der Vizemeister der A-Klasse Ost das Relegationsspiel gegen den SC Eschenbach verdient mit 4:2 (3:0) gewonnen und feiert damit nach zehn Jahren das so lange ersehnte Comeback in der Kreisklasse. Die unterlegenen Eschenbacher haben am kommenden Sonntag, 21. Mai, eine weitere Chance, den Klassenerhalt im Nachsitzen noch sicherzustellen, wenn sie um 17 Uhr in Dießfurt auf die SG Wurz/Störnstein (12. Kreisklasse Ost) prallen, die ebenfalls ihr erstes Relegationsspiel verloren haben.

Der SC Eschenbach startete in diese Partie vor über 600 Zuschauern auf dem Gelände der SpVgg Trabitz, als wolle er seinen niederklassigen Gegner geradezu überrennen. Sofort mit Vollgas zu Werke gehend wirbelte er die VfB-Abwehr gehörig durcheinander und hätte in den ersten 10 Minuten bei Chancen für Reinhold Quast, Valentin und Benedikt Schieder in Führung gehen können, ein jedes Mal stand allerdings Rothenstadts Keeper Mert Selvi im Weg, der einen frühen Rückstand verhinderte. Umso überraschender, dass das 1:0 dann auf der Gegenseite nach einer Standardsituation fiel, Johannes Götz zirkelte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld halbhoch ins rechte Toreck (12.). Dieser Treffer zeigte sofort Wirkung beim SC Eschenbach, der danach vollkommen seine Linie verlor, offensiv quasi nicht mehr vorhanden und in der Defensive immer wieder anfällig war. Nahezu mühelos stellte der VfB durch zwei weitere Tore die Zeichen schon bis zum Pausentee auf Sieg. Dominik Prem (28.) nach einem Einwurf aus dem Getümmel heraus und Sebastian Götz (45.) per Direktabnahme nach einem Freistoß schufen quasi schon eine Vorentscheidung für Rothenstadt.

Wer seitens der Eschenbacher Anhängerschar nach dem Seitenwechsel auf ein Aufbäumen gehofft hatte, wurde enttäuscht. Die Mannschaft enttäuschte weiter auf der ganzen Linie, Rothenstadt kontrollierte die Partie ohne Probleme und erhöhte 20 Minuten vor dem Ende durch Sebastian Götz gar auf 4:0. Als die weit aufgerückte SC-Abwehr verpasste, den VfB-Stürmer ins Abseits zu stellen, lief dieser alleine auf Keeper-Routinier Angermann zu und schob die Kugel eiskalt in die Maschen. Das Spiel war gelaufen, allerdings hätte Rothenstadt schon vor dem vierten Treffer und auch danach bei mehreren Überzahlsituationen das Ergebnis noch höher gestalten können, spielte die Angriffe aber nicht sauber zu Ende. Als dann Julius Richter wenig später mit einem sehenswerten Freistoßtreffer aus fast 30 Metern den Anschlusstreffer erzielte (76.) war man gespannt, ob der SCE nun zur Schlussoffensive blasen würde, doch weit gefehlt. Dass dann ein Freistoß von Arthur Quast in der Nachspielzeit an die Unterkante der Latte prallte und VfB-Keeper Mert Selvi die Kugel unglücklich zum 4:2-Endstand ins eigene Netz bugsierte, nahm kaum jemand mehr wahr, denn die Vorbereitungen für die "Aufstiegssause" auf dem Feld waren schon in vollem Gange. Als Schiedsrichter Ehlich dann abpfiff, brachen auf Rothenstädter Seite alle Dämme.

"Ohne Jojo wären wir nicht hier", skandierten Spieler und Fans des VfB Rothenstadt in Richtung Interimstrainer Johannes Schröpf, der, schon sichtlich gezeichnet, noch auf dem Spielfeld ein paar Worte an FuPa richtete: "Wir sind natürlich überglücklich, dass wir es endlich geschafft haben. Ich denke, wir waren nach schwieriger Anfangsphase auch der verdiente Sieger, wir wollten unter allen Umständen gewinnen. Bemerkenswert, dass wir in der ganzen Saison kaum einen Treffer durch oder nach Standardsituationen erzielen konnten und heute gleich deren vier. Nun heisst es genießen, ich denke heute geht noch die Post ab und dann ist ja am Wochenende noch Feuerwehrfest in Rothenstadt", so Schröpf, der sich unmittelbar nach dem Gespräch einer weiteren Sektdusche unterziehen durfte.

SC-Coach Carlos Tejeda dagegen stand noch Minuten nach dem Schlusspfiff fassungslos auf dem Rasen und schüttelte immer wieder den Kopf: "Unglaublich. Wir hatten einen Plan, der in den ersten 10 Minuten auch aufzugehen schien, wo wir Chancen hatten, in Führung zu gehen. Dass uns dann das 0:1 so aus der Bahn wirft und wir nicht in der Lage sind, weitere Standards entsprechend zu verteidigen, ist unbegreiflich. Was nun bleibt, ist die Partie abzuhaken, alle Kräfte noch einmal zu mobilisieren, um am Sonntag den Klassenerhalt einzufahren".

Tore: 1:0 Johannes Götz (12.), 2:0 Dominik Prem (28.), 3:0 Sebastian Götz (45.+1), 4:0 Sebastian Götz (70.), 4:1 Julius Richter (73.), 4:2 Mert Selvi (90.+1/Eigentor) - Schiedsrichter: Matthias Ehlich - Zuschauer: 637 in Trabitz



Mit einem in der Verlängerung sichergestellten 1:0-Sieg über den SV Immenreuth sicherte sich die SG Paulsdorf/Freudenberg III in "Überstunden" den Klassenerhalt in der Kreisklasse. Zum "Man of the Match" avancierte Nico Kühn, der in der 108. Minute den alles entscheidenden Treffer für den Tabellenzwölften der Kreisklasse Süd markierte.

330 Zuschauer sahen in Seugast ein Entscheidungsspiel, in welchem spielerische Highlights nahezu komplett zu kurz kamen. Das Match lebte mehr von der Spannung und zum Teil hart geführten Zweikämpfen, zehn Gelbe Karten sprechen eine deutliche Sprache. Sichtlich nervös starteten die beiden Kontrahenten in die Partie und fanden fast über die gesamte Distanz nicht so richtig zu ihrem Spielfluss. So blieben "Aufreger" absolute Mangelware, bei etwa gleichverteilten Spielanteilen spielte sich das Geschehen zumeist zwischen den beiden Strafräumen ab. Nachdem beide Abwehrreihen sehr konzentriert ihre Arbeit verrichteten, wurden die Seiten torlos gewechselt.

Auch in Halbzeit 2 bot sich den Zuschauern lange Zeit ein unverändertes Bild. Als Paulsdorf gegen Ende der regulären Spielzeit eine 10-Minuten-Zeitstrafe erhielt, konnte der Vizemeister der A-Klasse in numerischer Überzahl allerdings nichts Zählbares daraus machen. Mit einem 0:0 ging es in die "Overtime", wo in der erste Hälfte ebenfalls kein Treffer fallen sollte. Nach dem letzten Seitenwechsel sollte dann aber das "Tor des Tages" fallen: Der Paulsdorfer Christian Schreier setzte sich bei einem sehenswerten Spielzug über die rechte Angriffsseite durch, passte zentimetergenau nach innen, wo Nico Kühn frei vor SV-Keeper Gabriel Scherm zum umjubelten 1:0 einlochte. Nun setzte Immenreuth zwar nochmals alles auf eine Karte, scheiterte jedoch immer wieder an der vielbeinigen Abwehr der SG Paulsdorf /Freudenberg III und musste letztlich den Platz als Verlierer verlassen.

Tor: 1:0 Nico Kühn (108.) - Schiedsrichter: Matthias Zahn - Zuschauer: 330 - Platzverweis: Zeitstrafe für Michael Schiesslbauer (90.+1/Paulsdorf)

Aufrufe: 019.5.2023, 08:30 Uhr
Werner SchaupertAutor