2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Nach herausragender Saison eine Etage tiefer zurück in der gewohnten Umgebung Kreisliga: Der TuS Rosenberg (weißes Trikot).
Nach herausragender Saison eine Etage tiefer zurück in der gewohnten Umgebung Kreisliga: Der TuS Rosenberg (weißes Trikot). – Foto: Markus Venzl

Rosenberg: Anpassen ans Niveau, dann ist ein Mittelfeldplatz drin

Die FuPa-Redaktion AM/WEN stellt in einer Interviewserie die Aufsteiger in die Kreisliga näher vor und beginnt dabei mit dem TuS Rosenberg, der als „frühester Meister der Oberpfalz“ für Furore sorgte

21 Siege, 2 Niederlagen und nur 3 Einbußen standen für den TuS Rosenberg am Ende der Saison 2022/23 zu Buche, eine mehr als beeindruckende Bilanz. Ungeschlagen waren die Hüttenstädter im Herbst in die Winterpause gegangen. Nach Wiederbeginn traten sorgten die Mannen um Kapitän Daniel Meindl sofort wieder dermaßen aufs Gaspedal, um sich nach einem 4:0-Heimsieg über den SV Raigering II schon fünf Spieltage vor Spielzeitende vorzeitig zum Meister der Kreisklasse Süd Amberg/Weiden zu krönen. Nach sieben Jahren Kreisliga (mit einem Jahr Unterbrechung) schaffte der TuS damit den direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga und korrigierte den „Ausrutscher“ Abstieg prompt, der nach Durchlaufen der „Relegationsmühle“ – man hatte dort sage und schreibe vier Mal antreten müssen, um am Ende nach einem verlorenen Elfmeterschießen gegen den SV Kohlberg doch den schmerzhaften Schritt in die Kreisklasse gehen zu müssen – festgestanden war.

Bevor sich Spielertrainer Christoph Bäumler in den verdienten Urlaub abmeldete, blickte er mit FuPa im Interview zurück, schaute nach vorne auf die im Juli beginnende Spielzeit zurück in der bekannten sportlichen Heimat und beantwortete auch Fragen, die ihn in seiner Funktion als Trainer des Aufsteigers charakterisieren.

Christoph, Gratulation zum Aufstieg! War dieser das erklärte Ziel schon vor der Saison, oder hat sich die Möglichkeit dazu erst im Laufe der Spielzeit ergeben?
Christoph Bäumler (32): Vielen Dank! Zu Beginn der Saison war intern das Ziel, vorne mitzuspielen, da durch den Umbruch und der Integration der jungen Spieler viele Unbekannte vor uns lagen. Somit haben sich unsere Ansprüche erst im Laufe der Saison verändert.


Was hat Deine Mannschaft über die 26 Spieltage hinweg ausgezeichnet, damit es am Ende zum Sprung nach oben gereicht hat? Was war der Schlüssel zum Aufstieg?
Die Jungs sind eine Einheit und das im gesamten Kader bis hin zu unserer zweiten und dritten Mannschaft. Durch den breiten Kader entstand ein super positiver Konkurrenzkampf, wodurch die Trainingseinheiten immer sehr intensiv waren. Zusätzlich gelang es unseren erfahrenen Spielern, die Jungen sehr gut zu integrieren, was extrem wichtig war. Die positive ehrgeizige Stimmung und natürlich die individuelle Klasse der Jungs war dann letztendlich der Schlüssel zum Aufstieg.


Was war nach Deiner Meinung das beste Saisonspiel und warum?
Das beste Spiel war im Hinspiel gegen den SV Michaelpoppenricht, in dem wir einen sehr frühen Zwei-Tore-Rückstand in ein 4:2 in der 2. Halbzeit umwandeln konnten. Hier zeigte sich zum ersten Mal die super Mentalität der Mannschaft. Der Sieg war extrem wichtig für die darauffolgenden Spiele und war ein entscheidender Wegweiser.


Wer aus Deiner Truppe hat sich am meisten weiterentwickelt als Fußballer? Gibt es Spieler, die es verdienen, herausgehoben zu werden?
Es wäre unfair, hier einen Spieler besonders hervorzuheben, da es in jedem Spiel eine Teamleistung war. Viel wichtiger war es für mich zu sehen, dass sowohl unsere jungen, als auch unsere erfahrenen Spieler bereit waren, sich taktisch und spielerisch weiterzuentwickeln.


Gibt es abseits des Platzes etwas Besonderes, was Eure tolle Saison begleitet hat?
Unsere regelmäßigen Veranstaltungen und unser freundschaftliches Zusammensitzen nach den Trainings waren und sind auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil, worauf man sich immer freut.


Jetzt schauen wir voraus: Setzt Ihr Euch mehr als den Klassenerhalt als realistisches Saisonziel für die Spielzeit 2023/24? Was nehmt Ihr Euch vor eine Etage höher?
Wir gehen davon aus, dass die Liga sehr ausgeglichen sein wird. Je nachdem, wie schnell wir uns an das Niveau anpassen, könnte ein Platz im Mittelfeld durchaus möglich sein. Jedoch hat der Klassenerhalt natürlich höchste Priorität.


Was ändert sich im personellen Bereich? Gibt es Zu- und Abgänge?
Zum jetzigen Zeitpunkt bleiben uns alle Spieler erhalten, lediglich unser langjähriger „Starstürmer“ Marco Utz geht in seinen wohlverdienten Ruhestand, hier nochmal ein großes Dankeschön für die vielen tollen Jahre. Zudem sind bisher drei Neuzugänge zu vermelden.


Wann startet Ihr in die Vorbereitung und wie sieht diese in groben Zügen aus?
Die Vorbereitung startet am Montag, 19. Juni und wird klassisch verschiedene Phasen mit verschiedenen Schwerpunkten durchlaufen. Wir haben einige hochkarätige Mannschaften als Vorbereitungsgegner, da wir unbedingt an Zweikampfhärte und Spielschnelligkeit arbeiten müssen.


Worauf muss die Konkurrenz in der Kreisliga in der kommenden Saison aufpassen, wenn es gegen Euch geht?
Am liebsten wäre es mir, die Gegner unterschätzen uns (lacht).


Wer gehört Deiner Meinung nach zum Favoritenkreis in Euerer neuen Umgebung?
Da sind für mich der SV Raigering, der TSV Königstein, der SV Freudenberg, aber auch der SV Inter Bergsteig.


Noch ein paar Fragen zu Deiner Person: Warum macht Dir die Arbeit als Trainer Spaß?
Da ich eine Mannschaft trainiere, die stets ehrgeizig ist und es sich anfühlt, als könnte man stetig eine Entwicklung beobachten. Generell finde ich es spannend, Spieler weiterzuentwickeln, ob mir das immer gelingt, sei mal dahingestellt (grinst).


Gibt es für Dich als Trainer so etwas wie ein Vorbild?
Ein klassisches Vorbild habe ich nicht, jedoch habe ich bei meinen Stationen in Rosenberg und bei der DJK Gebenbach sehr gute Trainer erleben dürfen. Aus den gesammelten Eindrücken versuche ich natürlich einige Elemente zu übernehmen, die mir besonders gefallen haben.


Wie siehst Du Dich selbst als Trainer? Auf was legst Du als Übungsleiter besonderen Wert bei Deiner Truppe?
Ich denke, ich bin ein sehr kommunikativer Trainer, der viel Wert auf das Spielerische legt. Mir ist wichtig, dass die Leute in jeder Einheit Gas geben, da das meiner Ansicht nach das Rezept für eine stetige Entwicklung und ein forderndes Trainingsniveau ist. Ein taktisches Grundverständnis für verschiedene Positionen empfinde ich ebenfalls als sehr wichtig für die Mannschaft.

Aufrufe: 011.6.2023, 13:00 Uhr
Werner SchaupertAutor