2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Schafft es der TSV Reuth (grünes Trikot) noch, den direkten Wiederabstieg aus der Kreisliga abzuwenden?
Schafft es der TSV Reuth (grünes Trikot) noch, den direkten Wiederabstieg aus der Kreisliga abzuwenden? – Foto: Creativ-Action.de

Relegation im Spielkreis AM/WEN nimmt sofort Fahrt auf

Mit zwei Partien am Mittwochabend und drei am Vatertag starten die Entscheidungsspiele für Kreisliga und Kreisklasse in ihre erste Runde

Nur wenig Zeit, nach Saisonende ein wenig durchzuatmen, bleibt den Releganten in unserem Spielkreis, denn bereits am Mittwoch, 17. Mai und Donnerstag, 18. Mai sind die Mannschaften gefordert, die nach der Auslosung bei der Wintertagung in der ersten Runde ran müssen. Nachdem ja eine Relegation zur A-Klasse entfällt, geht es in den ersten Matches um den Aufstieg bzw. den Verbleib in Kreisliga und Kreisklasse.

Relegation zur Kreisliga


Der TuS WE Hirschau – vor der Saison von der Kreisliga Nord in den Süden gewechselt – gehörte sicher zu den negativen Überraschungen der laufenden Spielzeit. Von vielen Experten im oberen Tabellendrittel erwartet – auch die Verantwortlichen unter dem „Monte“ nannten als Saisonziel mindestens Platz 6 - zeichnete sich schon vor der Winterpause ab, dass es für die Mannen des Trainerduos Helleder/Lassmann in dieser Saison einzig und allein ums Überleben gehen würde. Auf dem Abstiegsrelegationsplatz überwinternd starteten die Kaoliner im neuen Jahr wohl eine Aufholjagd, vierzehn Punkte aus neun Partien reichten aber am Ende nicht, um den Sprung ans rettende Ufer zu schaffen. Die wohl entscheidende Partie verlor man dabei mit 1:3 gegen den größten Mitstreiter 1. FC Neukirchen und muss nun versuchen, in der kräftezehrenden Relegation nachträglich einen Absturz in die Kreisklasse zu verhindern, dort wo man zuletzt in der Saison 2014/15 an den Start ging.

Drei Mal hatte sich der TSV in den letzten Jahren ins „Abenteuer Kreisliga“ gestürzt. 2006, 2011 und zuletzt im Jahr 2018, wo die Reuther nach nur einjährigem Intermezzo allerdings wieder in die Kreisklasse zurück mussten. Das sollte laut Vorsitzendem Peter Schieder in der Saison 2022/23 nun nicht passieren, man wolle keine Fahrstuhlmannschaft sein, man vertraue der Mannschaft und wäre überzeugt, dass sie eine Etage höher bestehen könne. Den Klassenerhalt als Ziel ausgebend erkannte man in Reuth bald, dass sich der Aufenthalt "eine Etage höher" erneut als sehr schwierig und hart gestalten würde. Obwohl man zum Teil beachtliche Vorstellungen auf den Platz brachte – vor allem gegen die Spitzenmannschaften präsentierte man sich als unangenehmer Spielpartner – rangierte die Eisenhut-Elf zum Jahreswechsel nur einen Punkt vor dem "Schleudersitz". Ziel im neuen Jahr war es, Konstanz in die Leistungen zu bringen und möglichst früh so viele Punkte zu sammeln, um nicht bis zum Schluss um den Ligaerhalt zittern zu müssen. Und genau das trat schließlich ein, mit dem 1:3 am letzten Spieltag gegen den Meister aus Vorbach konnte der TSV den Zweipunkte-Rückstand auf den ASV Haidenaab nicht mehr wettmachen und geht nun in die "Overtime".

Einen Favoriten in dieser Partie auszumachen, ist schwer, wenngleich der Süd-Kreisligist natürlich aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in der höchsten Spielklasse unseres Kreises leichte Vorteile haben dürfte. Doch zeigt der TSV Reuth eine ähnlich hochengagierte kämpferische Leistung wie zuletzt gegen den FC Vorbach, dann hat auch er die Chance, den sofortigen Wiederabstieg in die Kreisklasse abzuwenden.



Nach dem Zwangsabstieg in der Coronasaison 2019/21 in der Bezirksliga Nord und dem gleich folgenden Abstieg in der Folgespielzeit aus der Kreisliga Süd war der TuS Kastl in den Niederungen der Kreisklasse angekommen. Trübsal blasen war aber nicht, ein Verjüngungsprozess setzte ein und zudem eine Art Aufbruchstimmung. Und: es wurde kein Druck aufgebaut, sofort wieder in die Kreisliga zurückzukommen. „Es wird nicht das Ziel ausgegeben, dass wir zwingend wieder aufsteigen. Wir wollen in der kommenden Saison in der Kreisklasse im vorderen Drittel eine gute Rolle spielen“, so Vorsitzender Norbert Bleisteiner im Sommer 2022. Die Entwicklung beim TuS verlief allerdings mehr als erfreulich, denn im Laufe der zurückliegenden Saison konnte sich die sehr junge Mannschaft um Kapitän Johannes Kölbl als Einheit festigen und zeigte sich zunehmend spielerisch verbessert. Dass am Ende nun der zweite Tabellenplatz in der Kreisklasse Süd heraussprang, ist ein Beleg dafür, dass der Neuanfang im Lauterachtal gelungen ist. Nun will man beim TuS einer beeindruckend verlaufenden Spielzeit natürlich die Krone aufsetzen. "Ich erwarte ein Match auf Augenhöhe gegen einen Gegner, der mehrere erfahrene Spieler in seinen Reihen hat und nicht umsonst als Aufsteiger gleich für Furore sorgen konnte", sagt Coach Michael Hufnagel und stellt sich und die Seinen auf einen harten Kampf ein.

Der SV Altenstadt/WN war ohne Zweifel das Überraschungsteam der am letzten Wochenende zu Ende gegangenen Spielzeit. Als Tabellenzweiter der A-Klasse West war die Elf von Michael Nordgauer nach einem dramatisch verlaufenden Relegationsspiel aufgestiegen und hatte als Saisonziel optimistisch das Erreichen eines gesicherten Mittelfeldplatzes genannt. Was nach der die Experten wenig überraschenden Auftaktniederlage des SVA in Irchenrieth dann folgen sollte, überraschte doch in hohem Maße. Denn der Aufsteiger steckte die Einbuße ohne Probleme weg, haute mit sieben Siegen in Folge kräftig auf die Pauke, ehe er auf eigenem Geläuf gegen die SpVgg Windischeschenbach das zweite Mal als Verlierer den Platz verlassen musste. Völlig unbeeindruckt davon behielt der SVA bis zur Winterpause sieben Mal die volle Punkteausbeute und übernahm Ende Oktober 2022 die Tabellenführung. "Natürlich war unser erstes Ziel, die Punkte für den Klassenerhalt möglichst schnell in trockene Tücher zu legen", erzählt Coach Michael Nordgauer, "doch dann befanden wir uns ein einem Flow, der durch den unglaublichen Zusammenhalt, die hohe Trainingsbeteiligung und die fortlaufenden Erfolge begünstigt wurde", so Nordgauer weiter.

Auf dem Thron überwinternd, kam die Maschinerie der Altenstädter nach Beginn der Restrückrunde ein wenig ins Stottern. Es fehlte die zuvor gezeigte Leichtigkeit, unerwartete Punktverluste ließen vor allem den Verfolger aus Irchenrieth immer näher kommen. Mit einem 3:3 bei Absteiger SpVgg Moosbach verlor man schließlich am drittletzten Spieltag die Pole Position an die DJK Irchenrieth, die diese bis zum Saisonende auch nicht mehr hergeben sollte. Trotz der Enttäuschung, kurz vor der Ziellinie den "großen Wurf" verpasst zu haben, blickt man als Liganeuling auf eine tolle Saison zurück: "Auch wenn wir die Meisterschaft auf den letzten Metern noch hergegeben haben, bin ich unglaublich stolz, auf das was meine Jungs bislang geleistet haben. Nun wollen wir alle Kräfte noch einmal bündeln und im Relegationsspiel das Beste geben. Was dabei heraus kommt, sehen wir am Mittwochabend", so SVA-Coach Michael Nordgauer.


Relegation zur Kreisklasse


Erst am letzten Spieltag entschied sich, dass die SG aus Wurz und Störnstein noch Umwege gehen muss, um den Verbleib in der Kreisklasse in trockene Tücher zu legen. Mit einem neuen Trainer nach der Winterpause hatte man versucht, die Kurve zu bekommen, doch selbst zwölf Zähler im neuen Jahr sollten am Ende nicht reichen, um auf direktem Wege die Liga zu halten. Relegationserfahren ist man ja, auch nach der letzten Spielzeit schaffte es die SG erst in Überstunden, Kreisklassist zu bleiben. Coach Gerd Bauer gibt sich nun vorsichtig optimistisch: "Wir sind zu einem stabilen Team zusammengewachsen, in dem die Führungsspieler Stärke bewiesen. Leider führt der Weg zum Klassenerhalt, trotz einer bemerkenswerten Leistungssteigerung in den letzten Wochen, nur über die Relegation. Gegen Upo II treffen wir nun auf ein völlig unbekanntes Team, aber wir sind gefestigt und sind bereit. Wir werden wieder alles geben, ob es dann gut ausgeht, weiß nur Glücksgöttin Fortuna."

Trotz eines eher verunglückten Starts in die Restrückrunde mit nur einem Punkt aus drei Spielen, reichte es für die zweite Mannschaft der Sportfreunde aus Ursulapoppenricht am Ende zu Platz 2 in der A-Klasse Nord. Nach zuletzt drei Siegen in Folge sicherten sich Männner von Rainer Greger durch ein 7:3 im letzten Saisonspiel gegen den Mitkonkurrenten FC Edelsfeld II den Relegationsplatz vor dem FC Großalbershof. Nach den Rängen 4 und 6 in den zurückliegenden Spielzeiten hat man nun die Chance, ebenfalls wie die "Erste" von "Upo" im kommenden Jahr Kreisklasse zu spielen und damit sicherlich Außergewöhnliches zu schaffen. "Wir blicken auf eine sensationell absolvierte Spielzeit zurück. Dass wir so gut abschneiden, war nicht abzusehen, da in der Nordgruppe immerhin ja fünf erste Mannschaften an den Start gingen. Nun, die Jungs haben es super gemacht, nun wollen wir natürlich den letzten Schritt machen, wir sind heiß und wollen uns mit dem Aufstieg belohnen", so Upo"-Coach Rainer Greger am Telefon zu FuPa.



Nach den undankbaren Platzierungen 4, 3 und 4 in den vergangenen drei Jahren, möchte der VfB Rothenstadt nun die Chance beim Schopf packen, im kommenden Jahr in der Kreisklasse zu spielen, dort wo man zuletzt in der Saison 2012/13 zuhause war. Mit acht Punkten Vorsprung vor dem ASV Neustadt entschieden die Weidener Vorstädter den Zweikampf um Rang 2 in der A-Klasse Ost für sich und hauen sich nun rein, um dem ohne Punktverlust die Meisterschaft einfahrenden Nachbarn aus Pirk nach "oben" zu folgen. Interimstrainer Johannes Schröpf verbreitet Optimismus: "Wenn wir alle unser volles Potenzial abrufen und an die Leistungen über weite Strecken der Saison anknüpfen können, dann bin ich überzeugt, dass wir unser großes Ziel auch erreichen können", so das 31 Jahre alte Rothenstädter Eigengewächs.

Trotz eines 4:0 im abschließenden Match gegen die SpVgg Neustadt am Kulm hat es den SC Eschenbach nach einer doch enttäuschend verlaufenden Spielzeit erwischt und er muss - unerwartet für viele in der Rußweiherstadt - in die Relegation, um nachträglich das "Schreckensszenario Abstieg" noch abzuwenden. Es war nur wenigen bewusst, dass der Nichtantritt des SCE wegen Spielermangels im April 2023 in Edelsfeld am Ende solch gravierende Auswirkungen haben könnte und nun bei abschliessender Punktgleichheit mit dem TSV Pressath und dem SVSW Kemnath letztlich zu Ungunsten der Eschenbacher entscheiden würde, so wie es in den Statuten des BFV zur Abstiegsregelung auch steht. Nun, es ist so, wie es ist, es gilt nun, noch einmal alles, was im Tank ist, rauszuhauen, um den tiefsten Absturz einer Mannschaft, die in den Jahren 2010 bis 2012 sogar in der Bezirksliga und danach vier Jahre Kreisliga spielte, seit Jahrzehnten zu verhindern.

Drei Siege in Folge zuletzt gegen Traßlberg, Rieden und Gärbershof reichten der SG SSV Paulsdorf/Freudenberg III nicht, um den drohenden Sprung auf den Relegationsplatz der Kreisklasse Süd zu verhindern. Im entscheidenden Spiel beim TSV Kümmersbruck am letzten Spieltag zog man mit 1:2 den Kürzeren und muss nun nachsitzen. Die beiden Coaches Sebastian Binner (37) und Jochen Niering (39), die die SG nach dem letzten Spiel verlassen werden, wollen sich natürlich mit dem Klassenerhalt verabschieden und werden ihre Truppe dementsprechend einstellen. Es gilt, noch einmal alles aus sich herauszuholen, um eine Spielzeit, in der ein Neuaufbau das erklärte Ziel war, noch versöhnlich abzuschliessen.

Nach dem Abstieg aus der Kreisklasse am Ende der Saison 2015/16 gelang des dem SV Immenreuth in der A-Klasse wohl stets einen Platz unter den ersten 6 zu belegen, der "große Wurf" in Form des Wiederaufstiegs wollte aber nicht gelingen. Nun ist dieser möglich, nachdem man mit einer deutlichen Leistungssteigerung in der Rückrunde den größten Konkurrenten TSV Kastl noch überflügeln konnte. Dabei schlug man die Kastler im direkten Vergleich und sogar der nahezu unbezwingbare Meister aus Schwarzenbach musste gegen die Sebald-Jungs kleinbei geben. Nun wolle man natürlich eine Etage höher, wie der 42jährige Spielertrainer Markus Sebald erklärt. Alles nach einer langen Saison noch mögliche werde man auf den Platz bringen, ob es dann reicht, werde man sehen, so Sebald, der in der Coronasaison 2019/21 das Ruder beim SVI übernommen hatte und nun den bislang größten Erfolg mit den Seinen feiern könnte.

Aufrufe: 016.5.2023, 16:00 Uhr
Werner SchaupertAutor