2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Der FC Edelsfeld kehrt nach vier Spielzeiten in die Kreisliga zurück.
Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Der FC Edelsfeld kehrt nach vier Spielzeiten in die Kreisliga zurück. – Foto: Jürgen Masching

Edelsfeld feiert nach fünf Jahren Comeback in der Kreisliga

Vizemeister der KK West hievt sich durch ein 2:1 gegen den SV Altenstadt/WN eine Etage höher

Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga 2011 war die Kreisliga sieben Jahre lang die Heimat des FC Edelsfeld, ehe es 2018 noch eine Etage tiefer ging. Es folgten die Ränge 7, 4 und 3 in der Endabrechnung der Kreisklasse Süd, ehe die Truppe vom Hahnenkamm die Liga wechselte, in neuer Umgebung prompt die Vizemeisterschaft errang und sich damit die Chance schuf, in die "alte Heimat Kreisliga" zurückzukehren. Nach einer knappen 3:4-Niederlage im ersten Relegationsspiel gegen den TSV Reuth hat es für den FCE gestern Abend im zweiten Anlauf nun geklappt: Durch ein knappes 2:1 gegen den Ost-Kreisklassisten SV Altenstadt/WN feiert die Elf aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach das erhoffte Comeback in der höchsten Liga des Spielkreises AM/WEN.

Für die unterlegene Nordgauer-Elf heißt es nun abzuwarten und zu hoffen, ein Aufstieg des am Samstag gegen Nabburg antretenden SV Schmidmühlen in die Bezirksliga würde auch sie schließlich noch zum Kreisligisten werden lassen.


Exakt 361 zahlende Zuschauer sahen in der "Dumba-Arena" des SC Kirchenthumbach bei besten äußeren Bedingungen eine Partie, in der dem FC Edelsfeld ein nahezu perfekter Start gelang. Hatte der Süd-Kreisklassist eine erste gute Gelegenheit für den SV Altenstadt/WN noch schadlos überstanden - Julian Bäumler scheiterte aus kurzer Distanz an Keeper Bernd Fischer (3.) - schlug er bei seinem ersten gefährlich vorgetragenen Angriff gleich zu. Ein Edelsfelder hatte sich auf der rechten Seite im Sprintduell durchgesetzt, legte clever zurück auf Fabian Spies, der das Spielgerät aus etwa 20 Metern per Direktabnahme halbhoch und unhaltbar im linken Toreck versenkte (6.). Dabei knallte die Kugel erst an den Innenpfosten, ehe sie im Netz lag.

Altenstadt blieb unbeeindruckt und antwortete seinerseits sofort. Zielte Daniel Nordgauer noch weit drüber (12.), verfehlte ein verdeckt angesetzter Heber Florian Prantzkes nur knapp das Ziel (14.). In Folge spielte sich viel im Mittelfeld ab, wobei die Mannen von Michael Nordgauer mehr Ballbesitz hatten, flüssiger kombinierten, ohne jedoch große Gefahr erzeugen zu können. Bei Edelsfeld bemühten sich insbesondere Patrick Dehling und Fabian Spies um das Offensivspiel, im letzten Drittel blieben sie aber immer wieder an der einen guten Job verrichtenden SVA-Defensive um Routinier Joachim Krämer hängen. In der Schlußviertelstunde des ersten Abschnitts drängte Altenstadt dann vehement auf den Ausgleich. Ließ Fabian Zaus nach prächtiger Vorarbeit von Florian Prantzke noch ein Riesenbrett liegen - er zielte freistehend rechts vorbei (33.) - durfte er sich elf Minuten später doch in die Torschützenliste eintragen. Nach plumpem Foul an Julian Bäumler in der FCE-Box zeigte der überzeugend leitende Schiedsrichter Seidl auf den ominösen Punkt, Zaus schnappte sich die Kugel und versenkte sie unhaltbar im linken unteren Eck zum verdienten Ausgleich noch vor der Pause (44.).

Nach Wiederbeginn schien Edelsfeld einen Gang hochzuschalten und auf ein schnelles 2:0 zu spekulieren. Fabian Spies hatte dazu die große Möglichkeit, brachte aber nach einer weiten Flanke in aussichtsreicher Position zu wenig Druck hinter seinen Kopfstoß, um SVA-Goalie Chris Pöhlmann in größere Schwierigkeiten zu bringen (46.). Nach zehn Minuten legte sich der Aufwind des FCE wieder, Altenstadt übernahm wieder die Kontrolle und versuchte nimmermüde immer wieder in den Sechzehnmeterrraum des Gegners einzudringen. Als Fabian Zaus nach einem mißglückten Befreiungsschlag plötzlich die Kugel vor die Füße fiel, ließ er noch einen Abwehrspieler aussteigen, zog ab, traf aber nur den linken Pfosten des Edelsfelder Gehäuses (57.). Drei Zeigerumdrehungen versuchte sich dann Martin Giering mit einer Bogenlampe aus gut 25 Metern, die FC-Schlussmann Bernd Fischer mit Mühe über die Latte lenken konnte. Die Führung für Altenstadt lag in dieser Phase in der Luft, als Edelsfeld das wie einen Schlag ins Gesicht anmutende 2:1 erzielte. In einer Ko-Produktion zweier Dehlings setzte sich Martin auf links im Zweikampf durch, legte von der Torauslinie zurück auf den eingewechselten Daniel, der per sattem Rechtsschuß die Kugel aus 20 Metern mit ungemeiner Vehemenz halbhoch ins linke Toreck jagte. SVA-Keeper Pöhlmann sah das Spielgerät nahezu ohne Reaktion einschlagen, er hatte keine Chance.

Altenstadt war nun sichtlich getroffen, Edelsfeld setzte sofort nach und hatte durch Alexander Träger in der 73. Minute die Riesenmöglichkeit auf eine Vorentscheidung, aus halblinker Position setzte dieser das Runde allerdings völlig freistehend am Gehäuse vorbei. In der Schlußphase setzte Altenstadt dann alles auf eine Karte, während sich Edelsfeld ganz auf Konter verlegte. Zwei Mal brannte es schließlich noch lichterloh im FCE-Strafraum. Zunächst köpfte Kerim Bayrak nach einem Eckstoß völlig unbedrängt knapp über die Latte (87.), ehe ein Freistoß Martin Gierings aus 22 Metern Bernd Fischer einige Mühe bereitete, er das Leder nicht festhielt, ohne dass einer der vielen umherstehenden Altenstädter daraus einen Nutzen ziehen konnte (88.). Als auch eine letzte Kopfballchance für den Ost-Kreisklassisten in Bernd Fischer Händen endete (90.+4), hatte es der FC Edelsfeld nach fünfminütiger Nachspielzeit und einem harten Stück Arbeit geschafft, die Freude kannte nun keine Grenzen mehr.

In sich gekehrt stand der Edelsfelder Interimstrainer Martin Dehling Minuten nach Spielende vor der Trainerbank und beobachtete zufrieden seine völlig losgelöst tanzenden Jungs. "Natürlich sind wir glücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben und nach fünf Jahren wieder in der Kreisliga sind. Festzuhalten ist, dass wir in keinem der beiden Relegationsspielen unsere Leistung der letzten Punktspiele abgerufen haben. Das frühe Tor hat uns keine Ruhe gebracht, wir hatten danach auch mehrfach das Glück auf unserer Seite. Das 2:1 war dann sicher eine Erlösung. Am Ende ist es nun egal, wie das Spiel gelaufen ist. Was zählt, ist der Aufstieg", so der FC-Coach zu FuPa kurz nach dem Schlußpfiff.

"Das ist wieder mal ein Beispiel, wie ungerecht der Fußball sein kann. Da stehen wir mehrfach vor dem 2:1, haben übers ganze Spiel gesehen die Mehrzahl der Chancen und stehen am Ende als Verlierer da. Dennoch bin ich auch heute stolz auf meine Mannschaft, die nach einer tollen Saison noch einmal alles gegeben hat. Nun warten wir den Samstag ab, vielleicht können wir ja am Abend dann doch eine Aufstiegsparty feiern", so SVA-Coach Michael Nordgauer augenzwinkernd noch auf dem Spielfeld.

Tore: 0:1 Fabian Spies (6.), 1:1 Fabian Zaus (44./Strafstoß), 1:2 Daniel Dehling (65.) - Schiedsrichter: Klaus Seidl - Zuschauer: 361 in Kirchenthumbach

Aufrufe: 031.5.2023, 11:00 Uhr
Werner SchaupertAutor