2024-05-10T08:19:16.237Z

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Dem TSV Aubstadt steht großer Ärger ins Haus.
Dem TSV Aubstadt steht großer Ärger ins Haus. – Foto: Michael Hilpert

Razzia in Aubstadt! - Aktionen bayernweit - BFV meldet sich zu Wort

Laut Informationen des Bayerischen Rundfunks (BR) findet seit dem frühen Donnerstagmorgen eine Durchsuchung des Vereinsheims statt +++ Artikel wird fortlaufend aktualisiert

Große Aufregung beim Regionalligisten TSV Aubstadt! Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks (BR) läuft seit den frühen Morgenstunden des heutigen Donnerstags eine Razzia der Zollbehörde am Vereinsheim der Grabfelder. Der BR will in Erfahrung gebracht haben, dass es dabei um finanzielle Ungereimtheiten mit Schwarzgeld durch eine Baufirma gehen soll.

Des Weiteren berichtet das Nachrichtenportal BR24, dass nicht nur die Räumlichkeiten des Vereins von Beamten des Zolldienstes durchsucht werden, sondern auch die Häuser einiger Vorstandsmitglieder. Weswegen wird ermittelt? Es bestehe der Verdacht von Schwarzarbeit. Spieler des TSV Aubstadt sollen von einem Bauunternehmen Schwarzgeld erhalten haben. Bestätigt sei das von offizieller Stelle aber noch nicht. Welche Konsequenzen die Razzia für den Regionalligisten haben wird, ist bislang ebenfalls noch unklar.

Die Pressestelle des Hauptzollamt Schweinfurt hat nun erste Details bekanntgegeben. So heißt es in einer Pressemitteilung, aus der der BR zitiert: "Bei der Staatsanwaltschaft Würzburg ist ein Verfahren gegen einen Beschuldigten eines Regionalligisten wegen des Verdachts auf Schwarzlohnzahlungen anhängig." Zudem teilte das Hauptzollamt Schweinfurt dem BR mit, dass am heutigen Donnerstag bayernweit weitere Razzien geplant seien. Insgesamt sind 270 Ermittler im Einsatz.

Weiter teilt das Hauptzollamt Schweinfurt in der Causa TSV Aubstadt mit: "Das Trainerteam und die dort beschäftigten Spieler seien im Rahmen von geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen, sogenannten 'Minijobs', als Vertragsamateure zur Sozialversicherung gemeldet. Dem Hauptzollamt Schweinfurt liegen Erkenntnisse vor, dass neben der offiziellen Entlohnung zusätzliche Zahlungen als sogenanntes "Schwarzgeld" an die Spieler ausgezahlt wurden. Für diese Zahlungen sind keine Lohnsteuer und Sozialversicherungsabgaben entrichtet worden. Es besteht demnach der Verdacht des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand liegt der entstandene Schaden der vorenthaltenen und veruntreuten Sozialversicherungsbeiträge alleine für das Kalenderjahr 2022 im sechsstelligen Bereich." Spieler und Trainer des TSV Aubstadt mussten sich Zeugenbefragungen unterziehen.

Die Vorwürfe wiegen schwer, doch die Behörde stellt auch klar: Bis zum Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung! Bislang war vom TSV Aubstadt niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Auf den letzten Spieltag der Saison 2022/23 am Samstag dürften die Ermittlungen keine Auswirkungen haben. Wie es dann beim TSV Aubstadt weitergeht, ist derzeit noch völlig offen.

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Auch beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) wurde der Zoll vorstellig. Mittlerweile hat sich der BFV zu Wort gemeldet und schreibt in einer Stellungnahme: "Im Zuge der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Würzburg zum Regionalligisten TSV Aubstadt hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) die seitens des Zoll bei ihm geforderten Unterlagen zum TSV Aubstadt zur Verfügung gestellt. Der BFV ist nicht Beschuldigter oder sonst Beteiligter an dem Ermittlungsverfahren und kooperiert ebenso selbstverständlich wie vollumfänglich mit den Behörden."

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Es ist nicht das erste Mal, dass die Zollbehörde in Aubstadt vorstellig wurde. Im vergangenen März erschienen beim Abschlusstraining vor dem Totopokal-Halbfinale gegen den TSV 1860 München plötzlich 18 Beamtinnen und Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) und befragten alle anwesenden Spieler und Trainer.

Aufrufe: 025.5.2023, 08:22 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor