2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Auf seine Offensivstärke hofft der SVP auch im Frühjahr: Maximilian Baumgartner (vo., in Schwarz) hat in der Herbstrunde neun Tore erzielt. Das Foto zeigt ihn beim 4:1-Heimsieg gegen Habach. Rechts hinten Felipe Creutzner.
Auf seine Offensivstärke hofft der SVP auch im Frühjahr: Maximilian Baumgartner (vo., in Schwarz) hat in der Herbstrunde neun Tore erzielt. Das Foto zeigt ihn beim 4:1-Heimsieg gegen Habach. Rechts hinten Felipe Creutzner. – Foto: Halmel

Pollinger Personalrochaden: Kreisligist muss in Abstiegsrunde Defensive neu strukturieren

Start gegen Otterfing

Was die Torausbeute anbelangt, so lag der SV Polling mit 25 Treffern nach der Sommer/Herbstrunde in der Kreisliga 2 auf Augenhöhe mit dem Tabellenzweiten ASV Habach (25) und drittplatzierten SV Ohlstadt (24).

Polling – Die gute Offensive konnte die Schwächen in der Abwehr jedoch nicht ausgleichen. 37 Gegentore, die mit Abstand schlechteste Bilanz in der Liga, bescherten dem SVP am Ende der Runde nur den enttäuschenden siebten und damit letzten Platz.

„Das Resultat ist natürlich für alle unbefriedigend“, räumt Michael Schöttl ein. Der 35-jährige, der in der vergangenen Winterpause seine aktive Karriere beim SVP beendet hatte, hatte im Sommer zusammen mit Hansi Huber als Trainergespann die Betreuung der Truppe aus dem Klosterdorf übernommen. „Wir beide mussten uns auch erst einmal finden, aber ich denke, das hat dann recht gut geklappt“, urteilt Schöttl über die Zusammenarbeit mit dem früheren Schlussmann. Wobei Huber auch einige Male in seiner alten Funktion gefragt war. „Wir hatten massive Torhüterprobleme“, erklärte Schöttl. Stammkeeper Mathias Schuster fiel die komplette Runde verletzt aus und auch seine Vertreter standen nicht immer zur Verfügung. Huber musste deshalb bei drei Partien den Kasten hüten. Ansonsten hielten sich die personellen Ausfälle aber einigermaßen in Grenzen.

Das weit größere Problem beim SVP war die nötige Einstellung. „Die haben einige Spieler vermissen lassen“, moniert Schöttl. Das bescherte den Pollingern einen kapitalen Fehlstart mit fünf Niederlagen. Auch notwendig gewordene personelle Umstellungen spielten eine Rolle. Kapitän Sebastian Gößl fehlte zunächst noch verletzt, Fabio Hägl fiel berufsbedingt aus. Darüber hinaus riss der Abgang von Quirin Neumayr eine Lücke in die Abwehr. „Diese Negativserie sorgte dann auch für eine mentale Blockade“, sagt Schöttl mit Blick auf die beiden Derbypleiten im September gegen Habach (0:5) und Peißenberg (2:7).

In einem „goldenen Oktober“ schaffte der SV Polling dann aber eine Trendwende. Ein Unentschieden und drei Siege brachten die Pollinger in eine recht gute Ausgangsposition: Vor dem letzten Spiel hatte das Team noch die Chance, vom letzten auf den fünften Platz zu springen und sich damit mehr Bonuspunkte für die Abstiegsrunde zu sichern. Die Pollinger verloren dann aber beim Tabellennachbarn Münsing mit 1:2, während Konkurrent Waldram überraschend beim Spitzenreiter Peißenberg mit 3:1 gewann. „An dem Spieltag ist alles zusammengekommen. Aber letztlich haben wir uns die Platzierung durch die schlechte Hinrunde selbst zuzuschreiben“, bilanziert Schöttl.

Wobei es für die Pollinger durchaus auch positive Aspekte gab. Stürmer Maximilian Baumgartner belegte mit neun Toren den ersten Platz bei den Torjägern der Liga – gleichauf mit Hannes Jungmann vom Spitzenreiter TSV Peißenberg. Fabian Berg entwickelte sich im Laufe der Runde zu einem richtig starken Innenverteidiger. „Er ist für mich Spieler der Saison“, lobt Schöttl. Berg wird jetzt aber, wie Verteidigerkollege Markus Kasper, der zu den Akteuren gehörte, die alle zwölf Partien bestritten, in der Frühjahrsrunde kürzer treten. „Mal schauen, wie wir das kompensieren können“, sagt Schöttl. Er ist also zusammen mit Trainerkollege Huber hier gefordert, die richtigen personellen Entscheidungen zu treffen. Nachdem die Gebrüder Hannes und Lukas Schimpl sowie Michael Schleicher wieder zur Verfügung stehen, ist der Kader zumindest quantitativ nach wie vor gut besetzt. „Vielleicht bauen wir auch noch den einen oder anderen aus der zweiten Mannschaft ein“, sagt Schöttl, der bereits im Januar wieder mit einem Grundlagentraining das Teamtraining beginnen wird.

Im Februar erfolgt dann der Start in die Vorbereitung auf dem Fußballplatz. Im März wird sich der SVP den Feinschliff schließlich bei einem Trainingslager in Südtirol holen. In der Abstiegsrunde treffen die Pollinger dann auf den TSV Sauerlach, den FC Real Kreuth und den TSV Otterfing, die davor in der Kreisliga 1 spielten. Die Runde komplettieren die aus der eigenen Gruppe 2 bekannten Gegner aus Waldram und Münsing. „Das wird nicht einfach“, weiß Schöttl um die Schwere der Aufgabe, die Klasse zu halten.

Allzu viele Ausrutscher darf sich der SVP bei nur zehn Spielen nicht erlauben. „Der Start wird gleich enorm wichtig“, hofft Schöttl auf einen besseren Auftakt als noch im Sommer. Die erste Partie, am 26. März, hat es gleich in sich. Die Pollinger erwarten dabei Bezirksliga-Absteiger Otterfing. „Eine Mannschaft, die vom Kader und den Ansprüchen her eigentlich in der Abstiegsrunde falsch ist“, sagt Schöttl über den Kontrahenten, der allerdings mit sechs Bonuspunkten eine deutlich bessere Ausgangslage hat als der SVP. Die Pollinger starten mit lediglich einem Punkt auf der Habenseite. (Roland Halmel)

Aufrufe: 010.1.2023, 08:26 Uhr
Roland HalmelAutor