2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Yannik Gohres von der SG Soonwald (vorne) lässt Ekrem Sekmenoglu (am Boden) und Emre Duran vom VfL Rüdesheim hinter sich.
Yannik Gohres von der SG Soonwald (vorne) lässt Ekrem Sekmenoglu (am Boden) und Emre Duran vom VfL Rüdesheim hinter sich.

Perfekter Matchplan des Titelverteidigers

Zwei Patzer bringen SG Soonwald gegen von Verletzungspech geplagte Rüdesheimer auf Kurs

Selten hat man gesehen, wie ein Matchplan derart gut aufgeht! „Den Gegner anlaufen und zu Fehlern zwingen“, hatte Sven Scholl, Trainer der SG Soonwald, vor dem Fußball-Kreispokalfinale gegen den VfL Rüdesheim ausgerufen. Dass beim 3:0 (2:0)-Sieg der Kombinierten, denen damit als erste Mannschaft überhaupt die Titelverteidigung gelang, gleich zwei Geschenke des Gegners helfen sollten, hatte sich selbst beim Vorjahressieger niemand erträumt.

Und dennoch: keine 20 Minuten waren gespielt, da spielte Rüdesheims Spielertrainer Waldemar Hass einen Freistoß aus dem eigenen Sechzehner heraus. Locker aus dem Fußgelenk, aber genau in die Füße von Leon Kellerer, der keine Mühe hatte, den überraschten Benjamin Groß zu überwinden. Verunsicherung machte sich breit beim VfL, der fünf Minuten später wieder unnötig den Ball verlor und Francesco Förster nur mit einem Foul stoppen konnte. Yannik Gohres nahm Maß und erhöhte aus knapp 20 Metern mit Schmackes auf 2:0 (24.).

Insgesamt 36 Minuten dauerte es, ehe die Rüdesheimer erstmals auf das SG-Tor schossen. Zum einen, weil die hochmotivierten und engagierten Soonwälder keinen geordneten Spielaufbau zuließen und dem Gegner so den Schneid abkauften. Die beste Chance hatte Ioannis Ofridopoulos, dessen gefühlvoller Freistoß vom bärenstarken Joshua Rieder von der Linie geköpft wurde (44.).

Großes Verletzungspech beim VfL Rüdesheim

Zu beachten gilt es aber auch, welches Verletzungspech die Schwarz-Gelben schon durch die gesamte Saison verfolgen. Die „Seuche“ machte auch vor dem Finale nicht Halt. Schon nach fünf Minuten musste Youssef Rabaa nach einem eigentlich harmlos aussehenden Foulspiel mit Knieverletzung raus, in Halbzeit zwei erwischte es auch noch Emre Duran (52.) und kurz darauf Ekrem Sekmenoglu, der sogar mit einer Trage vom Feld gebracht werden musste (57.). Die 500 Zuschauer in Schmittweiler gaben allen Verletzten mit ihrem Applaus Genesungswünsche auf den Weg. Und auch die Spieler der SGS hatten durchaus etwas Mitleid mit ihren gebeutelten Sportkameraden. Keine 60 Minuten waren gespielt und Tobias Beltz hatte alle fünf Wechsel aufgebraucht.

Dennoch gehörte die zweite Halbzeit dem VfL, der sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage wehrte. Der eingewechselte Tumaj Dehghan hatte kurz nach Wiederanpfiff den Anschluss auf dem Fuß, scheiterte aber ebenso an Alexander Wobido und Co, wie zwei seiner Teamkollegen bei dieser Dreifachchance (48.). Die SG beschränkte sich die meiste Zeit auf Konter, verpasste jedoch die Entscheidung, auch weil Jaden Dayton den Durchbruch von Leon Kellerer nur mit einer Notbremse stoppen konnte, die der sehr gute Schiedsrichter Christoph Unkrich entsprechend mit Rot ahndete (90.). Auf der anderen Seite brachte Wobido Patrick Monteiro zu Fall, doch die späte Chance zum Anschluss vergab Dehghan, der den Ball über den Kasten schoss. Stattdessen setzte SG-Torjäger Francesco Förster nochmal zum Sprint an und blieb in dieser Situation eiskalt. Die Entscheidung in Minute sechs der Nachspielzeit, ließ die Rüdesheimer nach großem Kampf zu Boden sinken, während die SG Soonwald die Korken knallen ließ.

SG Soonwald - VfL Rüdesheim 3:0 (2:0)

  • SGS: Wobido – Schmidt (87. Grünewald), Rieder, Diether (73. Concepcion), Gohres (90. Craß), Kellerer, Förster, A. Nurkovic, Tillmann, Schulz (A. Sulzbacher), I. Nurkovic.
  • VfL: Groß – Dayton, Schäfer, Duran (52. Rusch), Hass, Ofridopoulos (46. Dehghan), Stanczyk (46. Wunder), Rabaa (6. Dadjan), Niczyporuk, P. Monteiro, Sekmenoglu (57. Mukamba).
  • Tore: 1:0 Leon Kellerer (18.), 2:0 Yannik Gohres (28.), 3:0 Francesco Förster (90.+6).
  • Schiedsrichter: Christoph Unckrich (Hochstetten).
  • Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Jaden Dayton (90./Notbremse), Tumaj Dehghan (VfL) verschießt Foulelfmeter (90.+4.).
Aufrufe: 018.5.2023, 21:30 Uhr
Martin ImruckAutor