2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
– Foto: Thomas Rinke

Pascal Berg übernimmt VfL Rüdesheim

Nach Rücktritt von Tobias Beltz, Waldemar Hass und Sebastian Muth kehrt der 44-Jährige zu seinem Ex-Verein zurück +++ Mario Stüder und José Pereira komplettieren das Trainerteam der VfL-Aktiven

Ein letztes Mal an der Seitenlinie für den A-Klassist VfL Rüdesheim standen Sebastian Muth und Waldemar Hass am Dienstag beim 2:2 (1:2) gegen den FC Bad Sobernheim. Im Vorfeld des Nachholspiels hatte Cheftrainer Tobias Beltz seinen Rücktritt bekannt gegeben, Muth und Hass folgten ihm. „Mir zu liebe haben sie sich aber bereiterklärt, das Nachholspiel nochmal zu coachen“, rechnet Alexander Thomas, Erster Vorsitzender des VfL, dies den beiden hoch an. „Am Wochenende habe ich noch versucht, sie zum Weitermachen zu überreden. Ihre Entscheidung aber war endgültig.“

Im Spiel selbst habe man gemerkt, so Thomas, dass einige Spieler mit den Gedanken noch beim überraschenden Rücktritt des Trainerteams waren. „Wenn man die Umstände beachtet, dann ist das Ergebnis wirklich aller Ehren wert“, sagt der Klubchef. Joshua Weber hatte die Gäste in Führung gebracht (10.) und glich kurz vor Spielende den zwischenzeitlichen Rückstand – Tumaj Dehghan (26.) und Yannick Giloy (30.) trafen für Sobernheim – wieder aus.

Pascal Berg übernimmt mit sofortiger Wirkung

Schon am Montagabend sei man bei der Suche nach einem Nachfolger erfolgreich gewesen, so Alexander Thomas. „Wir fanden es aber nur fair, mit der Verkündung bis nach dem letzten Spiel von Waldemar Hass und Sebastian Muth zu warten“, freut sich Thomas, dass man mit Pascal Berg einen Ex-Rüdesheimer für den Trainerposten gewinnen konnte: „Er war direkt verfügbar und kennt viele Spieler noch aus der Vergangenheit. Das ist die beste Lösung, die wir uns vorstellen konnten.“ Pascal Berg, mittlerweile 44 Jahre alt, trainierte die Rüdesheimer von 2017 bis 2019, war zudem U19-Trainer und trifft am Freitag zum ersten Training einige seiner ehemaligen Jugendspieler wieder. Unterstützt wird er von Mario Stüder und José Pereira, den Trainern der zweiten Mannschaft. „Alle bekommen von uns genauso die volle Unterstützung, wie ihre Vorgänger“, hofft Thomas, dass fortan wieder etwas Ruhe einkehrt am Rosengarten. „Damit die Jungs einfach wieder Fußballspielen können.“

Ambitionen und Anforderungen von Beltz passen nicht zum A-Klassisten

Die Rücktrittsgründe für Tobias Beltz sind indes schnell gefunden und, wie Alexander Thomas selbst sagt, „absolut nachvollziehbar“. Probleme zwischen Trainern und Vereinsverantwortlichen gab es jedenfalls keine (Thomas: „Sie haben immer alle Wünsche erfüllt bekommen.“. „Aber es war immer klar, dass Tobi die Segel streichen wird, wenn es der Mannschaft zu viel wird“, so Thomas. Mit zu viel meint der Vorsitzende vor allem Inhalte. Beltz, zuvor im Nachwuchsleistungszentrum des SV Darmstadt 98 tätig, brannte dafür, alle Spieler besser zu machen. „Ich habe meine Trainerlizenz nicht, um dann mein Wissen in der Schublade zu lassen. Das wussten alle im Verein, auch die Spieler.“ Doch offensichtlich wurden die Detailversessenheit und das ambitionierte Training den Amateuren auf Dauer zu viel und als Beltz das merkte, zog er die Notbremse: „Ich habe mir immer gesagt, dass ich aufhöre, wenn sich andere mit weniger zufriedengeben als ich. Eine Anpassung ist da nicht möglich, das wäre dann nicht mehr ich“, stellt Tobias Beltz klar und handelte entsprechend. „Dass die beiden anderen Trainer mitgehen, ist sehr schade, aber eben konsequent. Sie sind als Team angetreten und dann jetzt eben auch zurückgetreten“, bedauert Alexander Thomas die Trennung.

Mit elf Punkten aus sieben Spielen stehen die Rüdesheimer in der Tabelle gar nicht schlecht da (Platz 10). „Entschieden ist da noch gar nicht“, wolle man daher auch mit Pascal Berg erfolgreich weitermachen und oben anklopfen. „Druck haben wir keinen“, betont der Klubchef, der lediglich erwartet, „dass wir als Einheit auftreten und geschlossen durch diese schwierige Zeit gehen.“

Aufrufe: 04.10.2023, 13:49 Uhr
Martin ImruckAutor