2024-05-02T16:12:49.858Z

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Erzielte das wichtige 1:0: Peißenbergs Johannes Jungmann (in rot).
Erzielte das wichtige 1:0: Peißenbergs Johannes Jungmann (in rot). – Foto: Wolfgang Lindner

Peißenberg wie verwandelt – „die Mannschaft hat sich zerrissen“ unter neuem Trainer

Ohne Alibis, dafür mit neuer Körpersprache

Die Spieler konnte die eigene Negativ-Serie bezwingen: Mit dem Trainer wechselt Peißenberg auch seine Mentalität und bezwingt Unterammergau mit 2:0.

Peißenberg – Das Bier stand schon bereit. Lange konnte Hubertus Jungmann seine Kicker nicht mehr warten lassen. Der neue Peißenberger Trainer, der nicht weiß, ob er seinen Job nur bis zum Saisonende oder darüber hinaus machen wird, hatte allerdings viel zu erzählen. Ein paar Tage nach der überraschenden Trennung von dem bisherigen Übungsleiter Michael Stoßberger spielte der TSV Peißenberg wie verwandelt. „Man hat gemerkt, dass sie eine Reaktion zeigen wollte“, stellte der Coach zufrieden fest.

Dass die Kreisliga-Fußballer nach den Vorfällen der vergangenen Wochen liefern mussten, war aus mehreren Gründen klar. Nach der Entlassung Stoßbergers standen sie in der Pflicht, zu beweisen, dass es die richtige Maßnahme war. Außerdem hätte eine weitere Niederlage im Existenzkampf gegen den WSV Unterammergau einen Sargnagel mehr am eigenen Abstieg bedeutet.

Jetzt „keine Alibis“ mehr – Spieler geben alles

Aber irgendwie sorgte der ganze Druck für eine Leistungsexplosion. Der TSV siegte mit 2:0 (1:0) und verließ zumindest am Samstag den Graubereich zwischen Kreisliga und Kreisklasse. „Es war definitiv ein Schritt nach vorne“, bilanzierte Jungmann. Der Coach, der in den vergangenen Wochen als Stoßbergers Assistent das ganze Elend aus unmittelbarer Nähe mitverfolgen konnte, hatte seinen Fußballern klargemacht, dass sie jetzt „keine Alibis“ mehr hatten. „Körpersprache und Engagement waren spürbar anders.“ Und weil neue Besen eben gut kehren, stellte sich auf einmal auch das Glück ein, ohne das es im Abstiegskampf nicht funktioniert.

Mit dem Pausenpfiff verwandelte Johannes Jungmann einen Freistoß mit der gnädigen Unterstützung des gegnerischen Keepers, der sich zu weit vor seinem Gehäuse positioniert hatte. Zuvor hätte Michael Gladiator, den Hubertus Jungmann als Mittelstürmer aufgeboten hatte, schon zur allgemeinen Beruhigung der Nerven beitragen können, doch er scheiterte nach vier Minuten mit einem Kopfball.

Die Mannschaft muss weiter gegen den Abstieg kämpfen

Das 1:0 kurz vor der Pause veränderte die allgemeine Gemengelage. Die Partie wurde nun ruppiger. „Es war Abstiegskampf pur“, fand der Trainer. Auch der Schiedsrichter, der bis dato keine einzige Karte zücken musste, war gefordert und verteilte insgesamt sieben gelbe. „Die Mannschaft hat sich zerrissen“, lobte Jungmann. Das Spiel stand lange auf des Messers Schneide. Der TSV hätte die eigene Führung ausbauen können, wenn der Referee nach einem Foul an Gladiator auf Strafstoß entschieden hätte.

„Ein glasklarer Elfer“, empörte sich der Coach. Auf der anderen Seite verzeichnete der WSV einige dicke Chancen. Auch nach dem 2:0 von Dennis Mulaj war die Begegnung noch nicht entschieden. Unterammergau drückte bis zum Schluss, konnte aber nichts Zählbares mehr erwirtschaften. (CHRISTIAN HEINRICH)

Aufrufe: 022.4.2024, 14:31 Uhr
Christian HeinrichAutor