2024-05-15T11:26:56.817Z

Spielbericht
Simon Ollert traf beim 3:0-Sieg des WSV Unterammergau gegen die SG Hausham doppelt.
Simon Ollert traf beim 3:0-Sieg des WSV Unterammergau gegen die SG Hausham doppelt. – Foto: Oliver Rabuser
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Wichtig für Kopf und Tabelle – Simon Ollert führt WSV Unterammergau zum Sieg

Furioser Befreiungsschlag

Mit dem 3:0-Sieg ist der WSV Unterammergau an Hausham vorbeigezogen. Das Erfolgsgeheimnis: Unter der Woche drückte die Mannschaft die Reset-Taste.

Unterammergau – Wenn er nicht gerade mit seinem eigenen Verein leiden würde, fände Tobias Benning das alles höllisch unterhaltsam. In der Kreisliga bewegen sich so ziemlich alle Teams auf einem Niveau. Es ist also davon auszugehen, dass die Entscheidung über den Abstieg erst am letzten Spieltag fällt. „Da ist keiner besser in der Liga“, sagt der Co-Trainer des WSV Unterammergau.

Seine Fußballer versuchen mit allen Mitteln, dieser Zitterpartie in vier Wochen zu entgehen. Gegen Hausham landeten die Ammertaler den wichtigsten Sieg der bisherigen Saison. Damit tauschten sie mit der SG Tabellenplätze und rangieren nun auf dem Relegationsrang. Gegen das Team aus dem Landkreis Miesbach gewannen sie 3:0. Und warum? Weil sie endlich ihren Stil durchbrachten.

Simon Ollert trifft kurz vor der Pause zur Führung für Unterammergau

Das ist schon so eine Sache mit den Kreisliga-Neulingen. Woche für Woche müssen sich die Trainer fragen: Steht da jetzt eigentlich unser Team auf dem Platz – oder doch die billige Kopie voller Selbstzweifel? „So lange wir unser Spiel machen, wir das erfolgreich sein“, betont Benning. Seltsamerweise setzen sich seine Mannen selbst unter Druck. Die Konstellation, die praktisch jede Woche einen Sieg verlangt, diene auch nicht einem freien Kopf. Sie wollen’s am Spieltag immer extra gut machen. Deshalb haben die Trainer unter der Woche mal wieder die Reset-Taste gedrückt. Alles raus aus dem Schädel, dafür Spaß und Lockerheit rein. Siehe da, sie gewinnen wieder.

Als Schlüsselerfahrung machte der Coach am Ende das Führungstor von Simon Ollert aus. Das 1:0 fiel nicht nur zum perfekten Zeitpunkt (fünf Minuten vor der Pause), sondern schärfte die Sinne. Jeder Pass, so fühlte sich das von draußen an, kam danach bedeutend präziser. Robin Reiters Vorlage – ein Steckball in die Gasse – soll nicht unerwähnt bleiben. Spielerische Elemente sah Benning ausschließlich bei seinen Kickern. Die SG hingegen wich auf lange Bälle und Standards aus, im Hinspiel (2:3) noch ein effektives Mittel. Diesmal waren die Ammertaler vorbereitet. Als so manch gefährlicher Freistoß in Hälfte zwei gen Tor zischte, positionierten sich die Verteidiger geschickt, ließen kaum eine Chance zu. „Hatten wir gut unter Kontrolle“, lobt der Coach.

Tobias Steer und Ollert machen den Sack nach der Pause zu

Andererseits kassierte Hausham direkt nach dem Wechsel (48.) einen zweiten Wirkungstreffer. Das 2:0 war zum großen Teil auf Tobias Speers großartige Schusstechnik mit links zurückzuführen, als er von der Strafraumkante abzog. Treffer drei war am schönsten zu verfolgen.

Im Konter spielten sich Ferdinand Brauchle und Ollert einen doppelten Doppelpass. Ollert vollendete. Gejubelt wurde im Kollektiv und der Trainer bestätigt: „Jeder ist erleichtert.“ Nun müssen die WSV-Kicker bloß einmal das zarte Flämmchen in die nächste Woche hinüber retten. Denn Benning kennt den Abstiegskampf: „Nächste Woche ist derselbe Druck da. (ANDREAS MAYR)

Aufrufe: 029.4.2024, 12:10 Uhr
Andreas MayrAutor