2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Bammentals Kapitän Carsten Klein (r.) ist ein Erfolgsgarant für den derzeitigen ersten Tabellenplatz.
Bammentals Kapitän Carsten Klein (r.) ist ein Erfolgsgarant für den derzeitigen ersten Tabellenplatz. – Foto: Berthold Gebhard

Offenes Rennen

Landesliga Rhein-Neckar +++ Nirgends geht es enger zur Sache +++ Viele Teams befinden sich unerwartet im Abstiegskampf

Von Vorentscheidungen ist die Landesliga Rhein-Neckar weit entfernt. Das Feld ist nach wie vor eng zusammen, die halbe Liga darf sich Hoffnungen auf den Aufstieg machen und die andere Hälfte muss die Abstiegsränge im Auge behalten. In unserem Fazit zur Saisonhalbzeit werfen wir einen Blick auf die Lage der Liga.

Ein Quartett macht den Titel unter sich aus

Vier Mannschaften heben sich vom Rest der Liga ab. "Als Herbstmeister sind wir erstmal glücklich, das gibt uns obendrein Rückenwind für die Rückrunde", sagt Oliver Mahrt. Der Trainer des FC Bammental hat sich mit seinem Team diesen inoffiziellen Titel mit einem Tor Vorsprung auf die punktgleiche SG Heidelberg-Kirchheim gesichert. Den Jungen Wilden der SGK gehört die Zukunft, der große Coup ist aber schon diese Saison nicht ausgeschlossen.

Dahinter lauern die FT Kirchheim und der ASC/DJK Eppelheim. "Ich kann mir schlecht vorstellen, dass eine Mannschaft vorneweg marschieren wird", glaubt Eppelheims Trainer Frank Engelhardt an ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Schluss. Seine Elf zeichnet große Routine aus, ein Manko kann jedoch der dünne Kader werden.

Die Kirchheimer sind ebenfalls eine ausgebuffte Truppe, ihnen droht mitunter jedoch das heißblütige Temperament einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Heiße Trainerstühle

Sieben Mannschaften haben mittlerweile nicht mehr den Trainer, mit dem sie im Sommer in die Saison gestartet sind. Das klingt eher nach Bundes- denn nach Landesliga. Da sechs davon nicht länger als ein Jahr im Amt waren, lagen viele Klubs mit ihren Entscheidungen diese Coaches zu verpflichten deutlich daneben.

Unerwartete Abstiegskandidaten

Gleich reihenweise Klubs müssen sich mit dem Abstiegskampf auseinandersetzen. Das überrascht am meisten beim FV Brühl, der mit seiner runderneuerten Mannschaft von nicht wenigen als Topfavorit auserkoren wurde. Die Ausbeute von 21 Punkten aus 16 Spielen ist eine herbe Enttäuschung.

Punktgleich hat die DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal nur einen Zähler Vorsprung auf die Abstiegsrelegation. "Wir hatten eine Vorrunde mit Aufs und Abs, in Summe aber mehr Abs", gibt Sascha Haynes zu. Ziegeles Sportlicher Leiter mahnt: "Wenn man nicht immer seine Leistung abruft, wird es eben schwierig."

Die Qualität in der Mannschaft ist unbestritten zu groß, um abzusteigen. Der neue Alt-Trainer Christoph Pieruschka muss die Truppe in die Spur bringen, sonst droht der Super-Gau. "Wichtig und entscheidend werden die ersten zwei, drei Spiele nach der Pause", weiß Haynes, der hinzufügt, "ich bin zuversichtlich, weil die Jungs sich schon zum Ende der Vorrunde ein bisschen gefangen haben."

Benjamin Schneider ist für seine letzte Halbserie, seit 2009 coacht er den VfB St.Leon, hochmotiviert, um sich mit dem Klassenerhalt von der Trainerbank auf den Posten der Sportlichen Leitung zurückzuziehen. Die im Sommer mit vielen jungen Kickern aus unterklassigen Ligen verstärke Elf wird sich nach der nötigen Eingewöhnungszeit in der Rückrunde besser zurechtfinden. Alles andere wäre eine faustdicke Überraschung.

Der Glaube ist da

Ein Trainerwechsel war ohne Frage goldrichtig. Die SG Horrenberg hat nach der Trennung von Sascha Zrnic neun Punkte aus sechs Partien geholt. "Die Siege gegen Neuenheim und Brühl haben der Mannschaft Stabilität und Selbstvertrauen gebracht", sagt Andreas Rensch. Horrenbergs Vorstand setzt für die Rückrunde auf ganz viel Erfahrung und hat Klaus Specht als Trainer verpflichtet. "Wir hatten ein überragendes Gespräch mit Klaus und sind total euphorisch mit ihm den Klassenerhalt zu schaffen", so Rensch. Fünf Punkte beträgt der Rückstand zur Relegation.

Nach Stotterstart zurechtgefunden

"Es gibt keine Selbstläufer, in der Landesliga ist kein Sieg einfach mal so zu schaffen", sagt Bernd Bechtel. Sein FV Nußloch ist als Kreisliga-Meister mit reichlich Vorschusslorbeeren gestartet, musste sich aber erst einmal zurechtfinden. Den ersten Dreier gab es am fünften Spieltag. Es folgten einige Achtungserfolge und Rang acht zur Winterpause.

Die Abgeschlagenen

Völlig chancenlos ist der TSV Kürnbach. Das Schlusslicht hat alle seine 16 Spiele verloren und plant für die Kreisliga. Ein wenig besser steht der SV Treschklingen da. Der zweite Sinsheimer Vertreter kann angesichts von erst acht erreichten Punkten aber ebenso für eine Klasse tiefer planen.

Aufrufe: 02.1.2023, 12:30 Uhr
red.Autor