2024-04-30T13:48:59.170Z

Halle
Partystimmung bei der DJK Holzfreyung - nach einem emotionalen Auf und Ab.
Partystimmung bei der DJK Holzfreyung - nach einem emotionalen Auf und Ab. – Foto: Helmut Weigerstorfer

»Nur für Petr!": Holzfreyung gelingt Sensation bei FRG-Hallenfest

Hallenmeisterschaft Freyung-Grafenau: Holzfreyung, und ein Tag, der immer in Erinnerung bleiben wird +++ Grainet auch zur Kreismeisterschaft

Nein, es geht wahrlich nicht mehr. Es reicht nicht, dass mit der DJK Holzfreyung ein A-Klassist völlig überraschend den FRG-Cup gewonnen hat. Das, was diese Truppe am Samstag erlebte, sucht seinesgleichen. Für Kapitän Simon Hoffmann begann der Tag mit einer Lebensmittelvergiftung im Krankenhaus. Für die Familie Kulhanek endete er in der Klinik. Vater Petr verletzte sich im Halbfinale schwer an der Achillessehne und musste mit dem Sanka abtransportiert werden. Seine hochschwangere Frau, die bis zur Verletzung ihres Gattens zuschaute, begleitete zeitgleich ihren Mann in hoffnungsvoller Vorfreude in den Kreißsaal.

"Ich weiß nicht, wie ich das alles in Worte fassen soll", suchte genannter Simon Hoffmann, der bei jedem Spiel auf dem Feld stand, nach selbigen. "Das ist unglaublich - und alles nur für Petr." Eine irre Geschichte, die wohl prägendste des FRG-Hallencups 2023. Aber wahrlich nicht die einzige.

Denn die Hallenlandkreismeisterschaft im Landkreis Freyung-Grafenau feierte nach vierjähriger Abstinenz ein Comeback mit unendlich vielen Schlagzeilen, die - auf die Gefahr hin eine zu vergessen - gar nicht alle erwähnt werden können.

Wir empfehlen in diesem Zusammenhang unsere Nachlese in den Liveticker der einzelnen Spiele (einfach klicken)

Als Schiedsrichter vor 600 Zuschauern waren Fabian Blahetek, Simon Küblböck, Tobias Küblböck (alle Untergriesbach), Christoph Kirchberger (Nottau), Tobias Schon (Salzweg) und Tobias Weber (Schönbrunn) im Einsatz. Das Turnier wurde geleitet von Gregor Kern (Grainet).

Gruppe A

Der Losentscheid lag in der Luft! Hätte Oberkreuzberg im letzten Gruppenspiel gegen Mauth ein Tor mehr kassiert, wäre das Weiterkommen in dieser Gruppe per Zufall entschieden worden. Die Begegnung hatte dann auch Final-Charakter – mit ordentlich Spannung, noch mehr Stimmung, einer Roten Karte (Lukas Necas/Tätlichkeit), jeweils Gelb-Rote Karten gegen Daniel Krieg (beide Oberkreuzberg) und Jonas Gaisbauer, einer Zeitstrafe (gegen Mauths Michael Segl) und gefühlt Gelben Karten gegen jeden Spieler. Letztlich behielt aber Oberkreuzberg hauchdünn gegenüber Jandelsbrunn die Oberhand. Als klarer Gruppensieger wurde der TSV Mauth seiner Favoritenrolle gerecht und sicherte sich vorzeitig das Halbfinal-Ticket. Die SG Neudorf/Neuschönau blieb ohne Punkt und Tor, schlug sich aber dennoch wacker.

Gruppe B

Bereits nach dem zweiten Durchgang stand fest, dass – wie erwartet – der SV Grainet in die K.O.-Spiele einziehen wird. Überraschend als Gruppensieger qualifizierte sich die DJK Holzfreyung für die Vorschlussrunde – begleitet von einem frenetischen Fanlager, das vor allem nach dem Sieg über Grainet für richtig Stimmung sorgte. Karlsbach und Freyung spielten also nur Nebenrollen. Wobei die DJK in der Partie gegen Holzfreyung in den Mittelpunkt rückte: Koaleschbo-Keeper Josef Seibold brach sich in diesem Aufeinandertreffen die Nase, wollte aber partout nicht ausgewechselt werden – und sein Trainer Christian Penzenstadler sah die Rote Karte (Meckern).

Halbfinal-Spiele

Das „vorgezogene“ Finale der beiden im Vorfeld oft genannten Topfavoriten war ein Nervenspiel sondergleichen – dem Andreas Fürst scheinbar nicht gewachsen war. Denn nach einem Foul von Jan Leimpek, der dafür zwei Minuten auf die Strafbank musste, hatte sich der SVGler nicht unter Kontrolle. Trotz dieses Bärendienstes in Form einer Roten Karte (Tätlichkeit) setzte sich der SV Grainet letztlich verdient durch. Julian Sammer erzielte das Goldene Tor.

Gute Besserung, Petr Kulhanek! Minutenlang war diese Partie unterbrochen, weil sich der Holzfreyunger Spielertrainer schwer verletzte. Von einem Riss der Achillessehne war die Rede. Gute Nachricht dazu: Der 36-Jährige verließ mit erhobenen Kopf und klatschend unter Beifall der Zuschauer auf der Trage die Halle. Und so rückte das sportliche Geschehen logischerweise etwas in den Hintergrund. Alles in allem landete Holzfreyung am Ende einen verdienten Sieg, weil der A-Klassist mehr Chancen hatte, die aktivere Mannschaft war.

Spiel um Platz 3

Verdienter Sieg des TSV Mauth, der ein starkes Turnier spielte und sich den 3. Platz sicherte. Aber auch Lob an die SpVgg Oberkreuzberg, die auf den 4. Platz stolz sein darf.

Finale

Am Ende fehlte noch ein Sechsmeterschießen in der Dramaturgie - und das Endspiel lieferte es nach einer ausgeglichenen Spielzeit zuvor. Und der Rest ist Geschichte...

Aufrufe: 030.12.2023, 21:15 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor