Deniz Aktag ist zurück bei Ratingen 04/19, doch die Aufgaben sind nun ziemlich andere. In der Saison 2017/18 führte der Trainer die Reserve des Oberligisten mit einem sensationellen Ergebnis von 80 Punkten aus 31 Spielen zur Meisterschaft in der Kreisliga A, seitdem ist 04/19 II Bezirksligist. Damit das aber auch über die aktuelle Saison so bleibt, braucht es schon ein kleines Wunder. Denn in der Gruppe 7, in die die Ratinger vor dieser Spielzeit einsortiert wurden, liegen sie als Drittletzter auf dem 14. Tabellenplatz und haben bereits sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Da der Fußball-Verband Niederrhein kommende Saison weniger Gruppen haben möchte – nur noch sechs mit dann je 18 Mannschaften – steigen vier Teams ab.
Viele Aufgaben also für den Rückkehrer, Aktag sagt lachend: „Es wird nicht langweilig.“ Er erklärt: „Es ging uns ja darum, den Verein breiter aufzustellen. Gerade beim Scouting und bei der Durchlässigkeit hat uns in den letzten Jahren einiges gefehlt. Als ich das erste Mal hier war, haben wir noch Spieler wie Fynn Leon Eckhardt oder Tobias Peitz aus der A-Jugend für die Oberliga bekommen, jetzt fehlt das ein wenig.“
Am Sonntag endet die Winterpause für die Reserve, die Heimpartie gegen das Schlusslicht SV Union Velbert muss ab 13 Uhr unbedingt gewonnen werden. „Die Situation in der Bezirksliga ist nicht schön, und ich gehe auch mit einem gewissen Druck an die Aufgabe: Man will nicht absteigen. Ich versuche, das in die Mannschaft zu tragen, aber letzten Endes müssen die Spieler das auch wollen und kämpfen“, sagt Aktag, der vor dem Gegner am Sonntag warnt: „Auch wenn es der Tabellenletzte ist, wird das keine einfache Aufgabe. Velberts Trainer Mesut Güngör peitscht die Jungs richtig an – das wird ein Spiel, in dem es über den Kampf gehen wird, aber kein richtiges Abstiegskampf-Spiel. Mesut hat noch gut eingekauft, und wir haben auch nachgelegt.“
Gemeint sind: Flakrim Islami, Yukichi Sasaki, Tijan Saidy Sally – alle von Aktags Ex-Klub, Landesligist Rather SV –, Cihan Yildirim, Ryo Hiramitsu, Fljorim Muharemi, Haruki Oyama, Ömer Simsek, Yasin Sheikh, Muhamet Ucar und Furkan Yüksel, die im Winter gekommen sind – wie Deniz Aktag. „Ich weiß, dass ich aufgrund der Situation zweigleisig planen muss, wenn ich ab März Gespräche mit Spielern führe“, sagt der Rückkehrer. „Das Gerüst im Verein ist gut, jetzt geht es erst einmal darum, die Bezirksliga zu halten. Wenn wir das schaffen, wollen wir da ein, zwei Jahre lang Konstanz in der Bezirksliga haben, dann können wir danach auch über höhere Ziele nachdenken. Auch bei der A-Jugend geht es darum, wieder Konstanz reinzubekommen. Das wird nicht einfach, aber es wird eben auch nicht langweilig“, sagt Aktag.