2024-04-25T14:35:39.956Z

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Interimscoach nach dem Abgang von Emerich Poharetzki (links) ist Tobias Schmidt.	Fotos: RE
Interimscoach nach dem Abgang von Emerich Poharetzki (links) ist Tobias Schmidt. Fotos: RE

Nauheim: Poharetzki ist wieder weg

Nauheimer Trainer geht wegen personeller Not +++ Tobias Schmidt Interimscoach

NAUHEIM. Als die Nauheimer Gruppenliga-Fußballer am 23. Januar zum ersten Training des Jahres zusammenkamen, stellte sich ihnen ein neuer Übungsleiter vor. Jener Emerich Poharetzki war beim SV 07 angetreten, mindestens bis Sommer 2024 zu bleiben – unabhängig von der künftigen Klassenzugehörigkeit. Aber knapp einen Monat später hat der 42 Jahre alte Wiesbadener den Verein schon wieder verlassen. Einen neuen Trainer hat der SV 07 noch nicht verpflichtet. Übergangsweise wird die Mannschaft vom Sportlichen Leiter, Tobias Schmidt, trainiert.

Seine Entscheidung teilte Poharetzki zunächst dem Sportchef mit, ehe beide die Mannschaft informierten. In einer Teamsitzung einige Tage später hätten sich die Spieler dafür ausgesprochen, die Saison zu Ende zu bringen, so Schmidt. Und zwar mit dem klaren Ziel, den Klassenerhalt schaffen zu wollen: „Auch wenn wir sowohl quantitativ als auch qualitativ nicht zwingend gruppenligatauglich sind“, räumt Schmidt ein.

Personelle Not zum Teil hausgemacht

Diese personelle Not, die aus Verletzungspech resultiert, zum Teil aber auch hausgemacht ist, hat Poharetzki letztlich zum Rücktritt bewogen. Als der B-Lizenz-Inhaber beim SV 07 anfing, stand in Abdelilah Syah (zum FC Türk Gücü Rüsselsheim gewechselt) nur ein Abgang fest. Weitere Spieler hätten den Klub in diesem Winter nicht mehr verlassen sollen, darin waren sich Poharetzki und die SV-Verantwortlichen einig. Doch am letzten Tag der Wechselperiode II, 31. Januar, gaben die Blau-Weißen noch drei Stammspieler ab: Ilias Syah hat sich der SKV Büttelborn angeschlossen, Onur Yap dem SV Dersim Rüsselsheim und Hicham Ouchan dem Türkischen SV Wiesbaden.

Drei Abgänge wollten unbedingt gehen

Wie Schmidt erklärt, wollten diese Fußballer unbedingt gehen – zum Teil sogar auf Kosten einer sechsmonatigen Sperre im Falle einer Freigabeverweigerung. Also hätten die Klubverantwortlichen die drei Spieler ziehen lassen, um wenigstens noch ein Entschädigungsgeld von den aufnehmenden Vereinen zu kassieren. „Hätte ich das gewusst, dass es so kommt, hätte ich nie in Nauheim zugesagt“, sagt Poharetzki. Aber er nimmt dem Vorstand ab, ebenfalls von dieser Entwicklung überrascht gewesen zu sein.

Zwischen Weihnachten und Neujahr habe er, Poharetzki, mit vielen Fußballern aus dem Kader gesprochen: „Da hat sich nicht abgezeichnet, dass so viele Spieler gehen würden.“ Da es anders kam, sah der Trainer für sich keine Perspektive mehr beim SV 07. „Wir haben teilweise Training mit nur zehn Mann gemacht, davon waren zwei Torhüter“, berichtet Poharetzki: „Das ist ja kein vernünftiges Training mehr, sondern Beschäftigungstherapie. Das hilft doch keinem weiter.“

Es habe auch keine Aussicht auf Besserung bestanden, da bis auf eine Ausnahme keine Neuzugänge verpflichtet wurden. Es habe zwar Gespräche mit Spielern über einen möglichen Wechsel nach Nauheim gegeben. Aber aus unterschiedlichen Gründen habe man sich nicht einigen können.

Stürmer Marius Mühl soll Norman Harth ersetzen

Der einzige Zugang, der den drei Abgängen gegenübersteht, ist Marius Mühl. Der 27 Jahre alte Stürmer, den Schmidt als Verstärkung fürs Angriffszentrum einschätzt, ist vom FC Waldbrunn (Verbandsliga Mitte) gekommen. Ob des langfristigen Ausfalls von Norman Harth (Kreuzbandriss) kommt dem SV 07 dieser Neuzugang gerade recht. Außer Harth fällt aktuell auch Paul Pfeffer wegen einer Bänderdehnung aus. Bei den einzigen beiden Testspielen, den Niederlagen gegen Germania Weilbach (0:5) und beim SVW Mainz (2:6), halfen mehrere Spieler aus der zweiten Mannschaft und der Soma aus.



Aufrufe: 027.2.2023, 06:00 Uhr
Dirk WinterAutor