2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der TSV Seckmauern um Benjamin Wüst (linkes Bild; rechts) behauptet sich auch gegen Topteams. Beim TSV Höchst gab es in dieser Saison Grund zum Lachen und sich an den Kopf fassen (rechtes Bild).
Der TSV Seckmauern um Benjamin Wüst (linkes Bild; rechts) behauptet sich auch gegen Topteams. Beim TSV Höchst gab es in dieser Saison Grund zum Lachen und sich an den Kopf fassen (rechtes Bild). – Foto: Joaquim Ferreira

Eine Saison mit Höhen und Tiefen für Höchst und Seckmauern

Odenwälder Gruppenligisten TSV Seckmauern und TSV Höchst erleben Happyend nach wechselhafter Spielzeit

Odenwaldkreis. Erneut ist eine abwechslungsreiche Saison in der Gruppenliga Darmstadt zu Ende gegangen. Aus Sicht der Odenwälder Teams TSV Höchst und TSV Seckmauern erfreulicherweise mit zwei Klassenerhalten.

Saisonverlauf: Aus den ersten sieben Spielen holte der TSV Höchst fünf Siege und ein Unentschieden, verlor nur eine Partie. Parallel dazu bot der TSV seinen Fans einen wilden Ritt durch den Hessenpokal, kegelte dabei unter anderem den Hessenligisten SV Unter-Flockenbach aus dem Wettbewerb (6:5 n. E.). Erst im Achtelfinale war gegen den späteren Cup-Sieger und Regionalligisten FSV Frankfurt Schluss (1:2). In der Liga lief es zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr ganz so rund: Eine wochenlange Niederlagenserie, hin und wieder unterbrochen von einem Unentschieden, machte dem TSV zu schaffen, die Hoffnung auf eine Saison im vorderen Tabellendrittel löste sich immer mehr in Luft auf.

Höchster Talfahrt im Herbst

Auch in der Tabelle folgte eine rapide Talfahrt: Vom zwischenzeitlichen zweiten Platz ging es runter bis auf Rang elf. Verletzungsprobleme, eine mentale Durststrecke und daraus resultierende große Harmlosigkeit in der Offensive sorgten für schwere Wochen beim TSV. Im Jahr 2023 ließ der erste Sieg bis Ende April auf sich warten, sogar die Abstiegsangst ging für einige Zeit in Höchst um. Erst die vier Siege und ein Unentschieden in den letzten fünf Saisonspielen sorgten letztlich für den Klassenerhalt und die Verteidigung des inoffiziellen Titels „Beste Odenwälder Mannschaft“. Spielertrainer Christian Remmers hatte sich allerdings schon vorher festgelegt und die Spielzeit 2022/23 als „Katastrophensaison“ betitelt.

Wer zu Saisonbeginn auf den TSV Seckmauern als ersten direkten Absteiger gesetzte hatte, der durfte sich zumindest bis Anfang September bestätigt fühlen. Sechs teils krachende Niederlagen kassierte der Aufsteiger unter seinem neuen Trainer Albano Carneiro zum Start. Personelle Probleme und gute Leistungen ohne Ertrag nannte der Coach damals als Hauptfaktoren für die Niederlagenserie – die jedoch prompt ihr Ende fand, als der TSV mal mehrere Spiele am Stück mit seiner besten Elf bestreiten konnte. Was auch gleich das Seckmaurer Hauptproblem auf den Tisch bringt: Die Breite des Kaders in Sachen Qualität bewegt sich stark an der Grenze, der Ausfall von zwei, drei Leistungsträgern bringt das ganze Gerüst ins Wanken. Mit innovativen Methoden wie Laufanalysen sowie taktischen Kniffen stabilisierte Carneiro sein Team jedoch, dass sich im Saisonverlauf vom vorletzten Rang auf Platz zehn vorkämpfte und letztlich durch den 3:0-Sieg gegen die FSG Riedrode am vorletzten Spieltag aus eigener Kraft den Klassenerhalt feiern durfte. „Mentalität schlägt Qualität“, hatte der Trainer nicht zuletzt im Laufe der Saison immer wieder betont.

Highlights: Das absolute Highlight der Saison dürfte für die meisten Spieler des TSV Höchst das Hessenpokal-Achtelfinale gegen den FV Frankfurt gewesen sein. Trotz der 1:2-Niederlage machten die rund 1400 Zuschauer die Partie zu einem ganz besonderen Erlebnis. Zudem darf auch der erneute Einzug ins Finale des Odenwälder Kreispokals als Erfolg gewertet werden – trotz der 1:4-Niederlage vor rund 1200 Zuschauern gegen den Kreisoberliga-Meister und Gruppenliga-Aufsteiger SV Hummetroth.

Der TSV Seckmauern verstand es über die gesamte Saison immer wieder gut, die Stimmung trotz der stets präsenten Abstiegsgefahr hochzuhalten. Dafür sorgten vor allem die kleinen, großen Nadelstiche gegen Gegner, die ihre drei Punkte vor den Duellen mit dem TSV schon fest eingeplant hatten, darunter die Siege gegen Top-Teams wie den VfR Groß-Gerau (3:1) oder den späteren Meister FCA Darmstadt (3:2). Dass die Mannschaft am Ende dem Druck standhielt und das wichtige Spiel gegen Riedrode (3:0) souverän für sich entschied, sorgte in Carneiros „kleinem gallischen Dorf“ für zwei Tage Dauerparty.

Abschiede: Trotz des Jubels über den Klassenerhalt und einem am Ende doch noch recht akzeptablen Saisonendspurt mischte sich beim TSV Höchst in die Stimmung während des letzten Saisonspiels gegen Eintracht Bürstadt (4:1) auch jede Menge Wehmut. Denn neben Timo Knierim beendete mit dieser Partie auch Angreifer Rico Blecher seine sportliche Laufbahn. Den Torjäger – der dank seiner starken Trefferquote und seiner Vereinstreue, an der sich trotz zahlreicher höherklassiger Angebote in all den Jahren nichts änderte, im Odenwald Kultstatus besitzt – zwingt ein beidseitiger Knorpelschaden in der Hüfte zu einem vorzeitigen Karriereende mit 33 Jahren. Dem TSV wird er als Fan aber sicher erhalten bleiben.



Aufrufe: 014.6.2023, 08:00 Uhr
Susanne M�llerAutor