2024-04-25T14:35:39.956Z

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Uwe Blaczek hat sich beim SV 07 Geinsheim in das Analyse-System „Coaching Eye“ eingearbeitet, das die Fußballabteilung nun nutzen kann.
Uwe Blaczek hat sich beim SV 07 Geinsheim in das Analyse-System „Coaching Eye“ eingearbeitet, das die Fußballabteilung nun nutzen kann. – Foto: Ralph Keim

Geinsheim: Das »Coaching Eye« hat alles im Blick

Die Verantwortlichen des SV 07 werten ihre Spiele mit einem Analyse-System aus

Trebur. Bei den Spielen der Profiligen und bei internationalen Begegnungen gehört es längst zum gewohnten Bild: Jeder des am Spielfeldrand sitzenden Trainerstabs hat einen Laptop in der Hand. Diese digitale Unterstützung bei der Analyse des Spiels ist jedoch längst nicht mehr ein Privileg der Topmannschaften. Auch in den unteren Ligen wirft vielerorts das „digitale Auge“ einen Blick auf das Geschehen auf dem Rasen. Noch während des Spiels, spätestens beim nächsten Training, können so Spielzüge analysiert werden. Das Zauberwort heißt „Coaching Eye“, von dem jetzt auch der SV 07 Geinsheim eines im Einsatz hat.

Uwe Blaczek hat sich im Verein damit vertraut gemacht und erläutert, wie ein solches System funktioniert. „Zunächst einmal muss die Kamera an einem Flutlichtmast hochgezogen werden.“ Dabei zeigt er ein kleines Gerät, das mittlerweile gerne auch Fahrradfahrer und Motorradfahrer auf ihre Helme montieren, um ihre Touren zu filmen. Das „Coaching Eye“ filmt das Geschehen auf dem Platz. Dieser Film wird als jederzeit abspielbare Datei abgespeichert und steht dem oder den Trainern zur Verfügung.

Zwar hält die Kamera die Totale fest, also den kompletten Bereich zwischen den beiden Toren. „Aber selbstverständlich kann man nachträglich heranzoomen, sich einen Spieler oder einen Spielzug gezielt herauspicken“, erklärt Blaczek. Wieder und wieder kann der Trainer mit dem betreffenden Spieler oder der kompletten Mannschaft einzelne Spielzüge oder Standards wie Eckbälle und Freistöße durchgehen und Fehler und Schwächen ansprechen oder besonders gelungene Aktionen als gutes Beispiel hervorheben. Bereits während des Spiels kann er sogenannte Marker setzen, um die Szene in der Nachbereitung problemlos zu finden.

Vom großen Flachbildschirm über einen Laptop bis hin zum Smartphone: Das vom Coaching Eye aufgenommene Geschehen lässt sich auf allen gängigen Endgeräten analysieren. Und auch das ist mit einem „Coaching Eye“ möglich: Um die Analysen zu unterstreichen, können als optisch unterstützende Elemente beispielsweise Pfeile und Linien eingezeichnet werden. Alles in allem liegt das Ziel darin, die Qualität des eigenen Spiels zu steigern, somit den Klassenerhalt oder den Aufstieg zu schaffen.

Für einen Verein wie den SV Geinsheim, der in der Gruppenliga spielt, ist allerdings der Kauf einer solchen, insgesamt knapp 3000 Euro kostenden Ausrüstung nicht einfach zu stemmen. „Wir haben dazu eine gezielte Spendenaktion ins Leben gerufen“, erklärt Blaczek.

Ein mehrere Meter großes Stativ ergänzt beim SV 07 Geinsheim das „Coaching Eye“. „Wir haben nämlich nur an unserem Kunstrasenplatz eine Flutlichtanlage, nicht jedoch am Rasenplatz.“ Für das Spielgeschehen auf dem SV-Rasenplatz wird die Kamera am Stativ befestigt. „Und auch bei den Auswärtsspielen“, unterstreicht Blaczek. Ein solches „Coaching Eye“ kommt mittlerweile bei zahlreichen Fußballvereinen der Umgebung zum Einsatz. „Es steigert die Professionalität des Trainings und damit auch die Attraktivität des Vereins.“

Jetzt werden beim SV Geinsheim die Trainer eingewiesen. Erstmals zum Einsatz kommt das „Coaching Eye“ beim letzten Heimspiel der ersten Mannschaft am 1. Juni gegen TSV Höchst.



Aufrufe: 06.6.2023, 16:00 Uhr
Ralph KeimAutor