Nach vier Jahren: Blau-Weiß Neuenkamp zurück in der Kreisliga B
Zwei Wochen nach dem Spielabbruch trafen sich Union Hamborns „Zweite“ und Blau-Weiß Neuenkamp wieder – unter ungewöhnlichen Umständen.
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Die beiden Motorradpolizisten, die bis kurz nach dem Anpfiff vor der Platzanlage an der Warbruckstraße postiert waren, mussten nicht mehr dorthin zurückkehren. Das Wiederholungsspiel der Kreisliga C, Gruppe 2, zwischen der Zweitvertretung des MTV Union Hamborn und Blau-Weiß Neuenkamp ging nach dem von einem größeren Polizeieinsatz begleiteten Abbruch beim ersten Versuch, der eine Neuansetzung durch das Kreissportgericht nach sich zog, diesmal ohne Zwischenfälle über die Bühne. Die Gäste aus dem Rheinbrücken-Stadtteil siegten mit 4:1 (3:0) und haben damit nach vier Jahren die Rückkehr in die Kreisliga B geschafft, aus der sie seinerzeit ohne einen Punktgewinn in 30 Partien abgestiegen waren.
Während das Team aus Neuenkamp ausgelassen den Erfolg feierte, stand der Großteil des Publikums, das sich auf der Anlage befand, vergleichsweise schweigend da und schaute dem Treiben zu. Hamborner und Neuenkamper waren auch nach diesen 90 Minuten nicht wieder zu Freunden geworden. Die Gastgeber waren nach wie vor der Ansicht, angesichts der Vorgänge vor zwei Wochen, als Auseinandersetzungen im Kabinenbereich zum Abbruch führten, dass es kein erneutes Spiel hätte geben dürfen. Das unterstrich am Sonntag auch noch einmal Union-Vereinschef Michael Finke.
Keine erneute Eskalation
Er stand auch persönlich am Eingang und achtete darauf, dass – wie angekündigt – nur eigene Vereinsmitglieder auf die Anlage durften, was dazu dienen sollte, eine erneute Eskalation zu verhindern. Allerdings wurde auch einigen Vorstandsmitgliedern der Blau-Weißen der Zugang gewährt – was nicht ausreichend war, wie Neuenkamps Teammanager und Spieler Tekin Kaplan fand: „Die haben uns behandelt, als wollten wir in eine Diskothek. Nicht mal unsere Kinder haben sie reingelassen.“
Dass Union den Gästen den zum Aufstieg benötigten Sieg quasi kampflos überlassen würde, war angesichts der Animositäten also ausgeschlossen – am Ende mangelte es aber an der Fähigkeit zur Gegenwehr. Schon zur Pause hatten Martin Karczewski (13.), Sascha-Daniel Lupik (32.) und Bilal Andich (34.) eine klare Führung herausgeschossen. Als Andich zum 4:0 traf (57.), verließ der ebenfalls eingelassene Claudio Accardo, Trainer des Aufstiegskonkurrenten Viktoria Buchholz IV, enttäuscht den Platz. Er verpasste nur noch das Hamborner Ehrentor durch Justin Boitz (70.). 20 Minuten später war Schluss – und die Gäste feierten am Zaun der Anlage mit ihren Fans, die auf dem Parkplatz mitgefiebert hatten.
„Das war ein geplanter Aufstieg“, sagt Tekin Kaplan, der auf den Anteil am Erfolg von Trainer Baris Kablan verweist. In der neuen Saison soll es weiter nach oben gehen: „Wir wollen nicht direkt wieder aufsteigen, peilen aber eine Top-5-Platzierung an.“
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