Meinungsbild zur Baller League: Wie sieht der Niederrhein das Format?
Die Baller League sorgt im Frühjahr 2024 für große Schlagzeilen, doch zuletzt häuft sich auch die Kritik an der Indoor-Liga von Mats Hummels und Lukas Podolski. Wie bewertet der Niederrhein das neue Format?
Die Baller League von Mats Hummels und Lukas Podolski genießt in ihren ersten Wochen große Aufmerksamkeit. Hunderttausende verfolgen montags die Spiele, an denen auch Amateurfußballer vom Niederrhein teilnehmen. Zuletzt wird die Kritik an dem neuen Format lauter, doch wie steht die Community von FuPa Niederrhein zur innovativen Indoor-Liga?
>>> Diese Regionalliga-Spieler kicken in der Baller League
Hallenfußball auf Kunstrasen, innovative Regeln und eine Menge Show drumherum: Mit der Baller League eifern die Weltmeister Podolski und Hummels einem Projekt von Gerard Piqué nach, der mit seiner Kings League nicht nur in Spanien Schlagzeilen schreibt. Die Spieltage finden nahezu konkurrenzlos am Montag statt, denn zum Wochenstart ruht im Regelfall der Spielbetrieb in den Profi-Wettbewerben.
Eine ganz neue Aufmerksamkeit
Amateurfußballer haben sich im Vorfeld für die Baller League bewerben können, mussten anschließend in einem Casting vorspielen und konnten dann am sogenannten "Draft Day" von den zwölf Teams ausgewählt werden. Die Mannschaften, die von verschiedenen Prominenten wie Felix Lobrecht, Kontra K, MonatanaBlack oder Bundesliga-Spieler Christoph Kramer angeleitet werden, besitzen einen festen Stamm, können aber auch auf Gastspieler zurückgreifen.
Anders als bei den Amateur-Spielen am Sonntag treten die Teilnehmer vor Zuschauern im sechsstelligen Bereich an. Eine ganz neue Aufmerksamkeit für die meisten Kicker, die nicht nur mit ehemaligen Profis zusammenspielen, sondern auch Kontakte zu vielen Prominenten knöpfen können.
>>> Welche Spieler vom Niederrhein an der Baller League teilnehmen
Ein Virus und mangelnde Kommunikation
Und das kommt nicht bei allen Vereinen gut an. So hat sich der FV Bonn-Endenich aus der Mittelrheinliga von fünf Spielern getrennt und spricht sogar davon, dass die Baller League "wie ein Virus durch die Kabine" gezogen sei. Im RevierSport hat sich Frank Hildebrandt als Sportlicher Leiter des VfB Homberg geäußert. "Das ist einfach nicht professionell und fair gegenüber den Vereinen. Die Vertragspartner sind die Vereine und nicht diese Liga. Die Leute, die dieses Projekt mit initiiert haben, die haben doch selber gespielt oder spielen sogar noch aktiv", meint er auch deshalb, weil es keine Kommunikation zwischen der Liga und den Vereinen der Teilnehmer gegeben haben soll. "Gerade die sollten wissen, was das für Folgen für die Vereine haben kann. Das wundert mich, dass man das nicht sieht. Und ich kenne auch niemanden der da sagt, ey geil, dass mein Spieler da montags die Knochen hinhält." Von Homberg hat Ahmad Jafari als Gastspieler mitgewirkt.
Aufgeschlossener zeigt sich Salah El Halimi, Trainer der Sportfreunde Baumberg, dem Tabellenführer der Oberliga Niederrhein. Seine Elf spielt zwar um die Regionalliga, aber das ist für ihn kein Grund, seinen Spielern Babacar M’Bengue und Louis Klotz die Teilnahme zu verwehren. „Baba und Louis haben mich im Vorfeld informiert, und ich habe mein Einverständnis gegeben, weil ich die Jungs und deren Performance kenne – unser Verein geht ihnen über alles, und die Belange stehen logischerweise darüber. Deshalb wird es bei Verletzungen verständlicherweise auch keine Aufwandsentschädigungen geben. Außerdem bin ich mit ihrem Trainer aus der League, Ludwig-Kofo Asenso in regem Austausch, auch weil er 2015 unter meiner Regie spielte", teilt El Halimi im RP-Gespräch mit.
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