2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Zwei Punkte Rückstand zum "rettenden Ufer" - kann sich der TSV Reuth (in Schwarz-Weiss) noch in Sicherheit bringen?
Zwei Punkte Rückstand zum "rettenden Ufer" - kann sich der TSV Reuth (in Schwarz-Weiss) noch in Sicherheit bringen? – Foto: Creativ-Action.de

Macht Vorbach im Knaller gegen Schirmitz sein Meisterstück?

Bei einem Heimsieg der Kaufmann-Truppe gegen den Bezirksligaabsteiger könnte der FC nicht mehr eingeholt werden +++ Bezirkssportgericht bestätigt die Wertung der abgebrochenen Erbendorf-Partie gestern Abend mit 2:0 zugunsten der Vorbacher +++ Frage nach dem Abstiegsreleganten muss noch beantwortet werden

In seiner Sitzung am Donnerstagabend hat das Bezirkssportgericht der Oberpfalz die Wertung des abgebrochenen Erbendorf-Spiels zugunsten des FC Vorbach bestätigt. Die Partie war am 12. April nach einer schweren Verletzung eines Erbendorfer Spielers in der 2. Spielminute auf Bitten des TSV - die Lang-Elf sah sich danach nicht mehr in der Lage, das Spiel fortzusetzen - abgebrochen worden. Der FC Vorbach dagegen hatte mehrfach geäußert, das Spiel fortsetzen zu wollen. Das Sportgericht des Fußballkreises Amberg/Weiden nun wertete die Partie mit 2:0 für den Gast, da es trotz dieser bedauerlichen Verletzung entsprechend der Spielordnung des Bayerischen Fußballverbands keinen Grund gab, die einen Spielabbruch gerechtfertigt hätte. Eine Fortsetzung des Spiels wäre nach der Versorgung des Verletzten grundsätzlich möglich gewesen, heißt es da im Urteil, zudem wäre eine solche Verletzung kein Einzelfall, käme öfters vor im Spielbetrieb, deshalb läge keine Begründung dafür vor, die Partie nach nur zwei Minuten abzubrechen. Der TSV Erbendorf, dem zudem noch eine Geldstrafe von 100 Euro auferlegt worden war, war nun in Berufung gegangen, das Bezirkssportgericht hielt jedoch in Gänze am Urteil des Kreises fest.

Mit den noch gestern Abend zuerkannten drei Zählern am "Grünen Tisch" könnte der FC Vorbach (1./52) nun bei jetzt vier Zählern Vorsprung zu Platz 2 und 3 mit einem Heimsieg gegen den aktuellen "Vize" SpVgg Schirmitz (2./48) die Meisterschaft in der Kreisliga Nord vorzeitig perfekt machen, die Kaufmann-Truppe steht also quasi vor einem "Endspiel". Bei einer Niederlage der Schirmitzer würde der FC Tremmersdorf (3./48) auf Platz 2 vorrücken, dann wenn er im Heimspiel gegen den SV Kohlberg seiner Favoritenrolle gerecht werden könnte. Würde die Hirmer-Elf in Vorbach als Sieger den Platz verlassen, dann fielen die Entscheidungen über Meisterschaft und Platz 2 womöglich erst am letzten Spieltag.

In den miefigen Abgründen des Klassements sucht man noch den Releganten, der in Entscheidungsspielen den Klassenerhalt sichern muss. "Durch" ist seit dem letzten Wochenende der SC Kirchenthumbach, gute Karten hat auch der TSV Eslarn (10./29), der im Heimspiel gegen den "Schleudersitzinhaber" TSV Reuth (12./24) alles klar machen will in puncto Ligaverbleib. Bleibt dann noch der ASV Haidenaab (11./26), der in Dießfurt natürlich zum Punkten verdammt ist, will er das finale Heimspiel gegen die DJK Weiden nicht zum "Nervenkrieg" mutieren lassen.

Die Vorzeichen in diesem Abstiegsduell sind klar. Während der Häuber-Elf nach dem 5:1-Sieg gegen Erbendorf ein Unentschieden zur endgültigen Sicherung des Klassenerhalt genügt, stehen die Gäste unter dem absoluten Druck des Gewinnenmüssens, wollen sie die Chance noch am Leben halten, am Ende "über dem Strich" zu stehen. "Wir wollen das gewonnene Selbstvertrauen mit in die Partie gegen Reuth nehmen. Und natürlich wollen wir den Klassenerhalt perfekt machen. Aber ich werde meine Mannschaft eindringlich warnen, es hat sich nichts geändert, wir brauchen die Punkte aus dieser Partie unbedingt. Das werde ich der Truppe vor der Partie noch einmal in aller Deutlichkeit klar machen", sagt TSV-Coach Bernd Häuber.

Stark dezimiert hätte man zuletzt in Schirmitz keine Chance gehabt und habe zurecht verloren, sagt der Sportliche Leiter des TSV, Hansi Stangl. "Gegen Eslarn kehren mit Fabian Mark und Matthias Jonek zwei wichtige Defensivkräfte zurück. Viele Chancen bekommen wir nicht mehr, um die Relegation zu vermeiden, deshalb sollten wir gewinnen, um uns eine Restchance zu bewahren", weiß er um die Notwendigkeit eines vollen Ertrages an der Landesgrenze zu Tschechien.

"Das Spiel in Haidenaab war eine hohe Hürde, die aber erfolgreich genommen wurde. Jetzt können sich die Jungs am Sonntag zu Vereinslegenden machen, dafür werden wir alles geben. Zuhause mit unseren Fans im Rücken bin ich auch zuversichtlich, dass das Wunder möglich ist. Erfolg ist ein schönes Geschenk, aber es ist verpackt in Fleiß und harte Arbeit. Ich würde es den Jungs sowas von gönnen, sie haben unfassbar mitgezogen, egal bei welchen Bedingungen. Und jetzt sollen sie sich den verdienten Lohn abholen", so FCV-Coach Michael Kaufmann in Erwartung, am Sonntag den "Sack" zumachen zu können.

Für die SpVgg Schirmitz zählt ebenfalls nur ein Sieg, um sich die Chancen auf Platz 1 und auch auf Platz 2 zu bewahren. Im Fernduell mit den punktgleichen Tremmersdorfern würden sie aber wegen des direkten Vergleichs die Mithilfe anderer benötigen, wie Coach Fabian Hirmer erklärt: "Zum Topspiel am kommenden Sonntag müssen wir leider auf den ein oder anderen Urlauber verzichten. Auch hinter Benedikt Kormann steht noch ein Fragezeichen, den wir in den beiden vergangenen Spielen schon ersetzen mussten. Dennoch wollen wir die Punkte mit nach Schirmitz nehmen. Da wir in Vorbach auf die defensivstärkste Mannschaft der Liga treffen, werden wir in der Offensive kleine taktische Veränderungen vornehmen. Meine Mannschaft möchte auch weiterhin nach der Winterpause ungeschlagen bleiben und den Druck auf Tremmersdorf und Vorbach für die letzten Partien aufrecht erhalten. Selbst bei einem Sieg in Vorbach können wir ohne einen Ausrutscher der Tremmersdorfer keinen der beiden vorderen Plätze aus eigener Kraft mehr erreichen. Wir hoffen auf eine zahlreiche Unterstützung unserer Schirmitzer Fans".

"Mit dem Spiel gegen Mantel können wir vor allem in der zweiten Halbzeit nicht zufrieden sein. Aber jetzt zum Endspurt der Saison merkt man uns einfach die vielen Ausfälle an, die wir nicht mehr kompensieren können. Gegen Haidenaab haben wir unser letztes Heimspiel und das wollen wir nicht verlieren. Dass es für Haidenaab noch um wichtige Punkte geht, ist uns bewusst und wir erwarten eine hochmotivierten Gegner. Ich erwarte ein vor allem in den Zweikämpfen ein intensives Spiel und hier gilt es, von Beginn an dagegenzuhalten. Die Haidenaaber werden uns über die komplette Spielzeit alles abverlangen, hier müssen wir bis zum Schluss hoch konzentriert bleiben, das haben die letzten Ergebnisse gezeigt. Personell hoffe ich, dass sich aus unserem großen Verletztenlager der ein oder andere zurückmeldet, hier sind wir am Limit, wir spielen hier seit Wochen ohne fünf bis acht Stammkräfte. Aber trotzalledem haben wir durchaus gute Ergebnisse und Leistungen gezeigt. Wir wollen unser Heimspiel gewinnen", so Wolfgang Stier vor seinem letzten Heimspiel als Trainer des FC Dießfurt.

"Leider hat es trotz guter Moral und Kampf nicht zu einem Punktgewinn gegen den Tabellenführer gereicht. Dieser soll nun beim FC Dießfurt geschafft werden. Mit entsprechender Einstellung und einigen genesenen Spielern sollte es möglich sein, nicht ohne Ertrag aus Dießfurt heimfahren zu müssen", so ASV-Spartenleiter Stefan Reichl vor dem eminent wichtigen Auswärtsspiel.

Sieben Matches hat die DJK nach der Winterpause absolviert, dabei zwei Punkte ergattert und dabei nur ein Tor geschossen. Nun gilt es, den heimischen Fans unbedingt den ersten Dreier im neuen Jahr zu präsentieren, wenn nicht gegen den Absteiger, gegen wen dann? Für den sich auf Abschiedstour befindenden Gast zählt wiederum, sich ordentlich aus der Affäre zu ziehen, so wie zuletzt beim 2:2 gegen Dießfurt.

Theoretisch ist es noch möglich, Platz 2 zu ergattern, doch müsste es schon mit dem "Teufel" zugehen, könnte der SVK noch den Relegationsplatz erreichen. So gilt es, die Hausaufgabe gegen den seit der letzten Woche gesicherten Gast zuallererst erfolgreich zu absolvieren und dann zu schauen, ob wirklich noch etwas möglich ist. Die Gäste kommen ohne Druck in den Landkreis Tirschenreuth und wollen dem Vierten bestmöglich Paroli bieten.

"Der beste Aufsteiger kommt zu uns, mit dem wir schon in der Vorrunde aufgrund seiner Spielweise große Probleme hatten. Zwei Mal will ich nicht verlieren. Wir sind momentan exzellent drauf, haben eine super Serie gestartet und können immer nur noch gewinnen, waren wir doch schon acht und zehn Punkte hinter den Plätzen 2 und 1 zurück. Deswegen verspüren wir absolut keinen Druck und freuen uns einfach auf die nächste Aufgabe. Wir spielen aktuell die beste Kreisligasaison mit einer überragenden Rückrunde, die Jungs haben einen sehr guten Schritt in der Entwicklung gemacht, das ist unter dem Strich das Wichtigste. Und natürlich macht Fußball am meisten Spaß, wenn man gewinnt. Nun freuen wir uns aufs letzte Heimspiel und auf unsere treuen Fans", so FC-Coach Norbert Ferstl.

Laut Abteilungsleiter Martin Lehner haben die Gäste die 0:6-Niederlage gegen Kulmain verdaut und abgehakt. "Nun möchten wir in Tremmersdorf noch einmal zeigen, dass wir mit den Topteams der Liga durchaus mithalten können und zurecht in der oberen Tabellenhälfte stehen". So reist der Aufsteiger zum Aufstiegsaspiranten, um diesem bestmöglich Paroli zu bieten. Wie es geht, hat man ja im Hinspiel gezeigt, als man die Ferstl-Truppe überraschend mit 3:1 niederhalten konnte.

Im Match gegen die Mannschaft des ehemaligen Coaches Mo Dal, der ja auch in Erbendorf wohnt, möchten die Männer von Roland Lang ihrer treuen Anhängerschaft noch einmal ein ordentliches Heimspiel bieten. Platz 5 gilt es, zu verteidigen, um eine bislang beeindruckende Spielzeit am Ende auch mit einer den Leistungen entsprechenden guten Platzierung abschliessen zu können. Die Gäste befinden sich auf Abschiedstour, wie in den letzten Partien will man wieder alles geben und damit zeigen, dass man eigentlich zu mehr fähig ist, als das, was man über weite Strecken der Saison gezeigt hat.

Aufrufe: 05.5.2023, 09:00 Uhr
Werner SchaupertAutor