2024-06-17T07:46:28.129Z

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Luca Tim Jerz fiebert auf das Spiel gegen seinen Ex-Club hin.
Luca Tim Jerz fiebert auf das Spiel gegen seinen Ex-Club hin. – Foto: Ludwig Sauels

Luca Tim Jerz: Ein Hoffnungsträger im Abstiegskampf

Winter-Zugang Luca Tim Jerz spielt im Team des Oberligisten 1. FC Kleve eine immer größere Rolle. Der vielseitig einsetzbare Verteidiger träumt von einer Profikarriere. Am Sonntag geht es gegen seinen Ex-Klub SC St. Tönis.

Luca Tim Jerz ist zweifellos auf einem guten Weg. Der 21 Jahre alte Verteidiger, der im Winter vom Ligakonkurrenten SC St. Tönis 11/20 zum Oberligisten 1. FC Kleve wechselte, stand am vergangenen Wochenende beim 1:1 gegen die Sportfreunde Hamborn 07 erstmals von Anfang an als Rechtsverteidiger auf dem Platz. „Mit der Leistung bin ich abgesehen von einer schwachen Anfangsphase ganz zufrieden“, sagt der Krefelder. „Im Großen und Ganzen bin ich mit meiner Zeit in Kleve bislang sowieso einverstanden. Natürlich hatte ich auf mehr Spielzeit gehofft, aber da bin ich jetzt zuversichtlich, was die nächsten Wochen und Monate angeht.“

Der Youngster ist gelernter Innenverteidiger. Aber: Jerz, der beim Bezirksligisten VfR Krefeld-Fischeln den Sprung zu den Senioren schaffte, agierte beim SC St. Tönis vor allem im defensiven Mittelfeld und auf der rechten defensiven Außenbahn. „In Kleve werde ich wieder in erster Linie als Innenverteidiger gesehen“, sagt der 21-Jährige. „Aber defensiv kann ich eigentlich überall spielen.“

Luca Tim Jerz, der einer Ausbildung zum Bürokaufmann nachgeht, träumt von einer Laufbahn als Fußballprofi. „Ich hoffe darauf, nochmal höherzukommen und gebe alles dafür. Die Ausbildung ist mein sicheres Standbein“, sagt der Defensivakteur. Im Winter musste sich der Abwehrspieler auf die Suchen ach einem neuen Klub begeben, weil man in Tönisvorst nach anderthalb Jahren nicht mehr mit ihm plante. „Der Verein hat mir deutlich signalisiert, dass es besser wäre, getrennte Wege zu gehen“, sagt Jerz. So folgte er Angreifer Alfred Appiah, der den Schritt von St. Tönis aus in Richtung Klever Bresserberg bereits einige Wochen früher gegangen war. „Der 1. FC Kleve war für mich die mit Abstand beste Option im Winter.“

Ganz besondere Motivation

Nun wartet am Sonntag, 15.30 Uhr, ein besonderes Duell auf Jerz. Es geht auswärts gegen seinen Ex-Verein. „Diesem Spiel fiebere ich seit meinem Wechsel entgegen. Ich bin sowas von heiß, Alfred Appiah genauso“, sagt Jerz. Die Zuversicht, dass der krisengeschüttelte 1. FC Kleve den Klassenerhalt schafft, ist unverändert groß. „Ich weiß, wie heiß die Mannschaft ist und was sie kann. Tagtäglich sehen wir im Training, dass wir zu Unrecht in der Tabelle so weit unten stehen. Das wird sich sicherlich bald ändern, wir werden in Zukunft mehr Punkte holen“, sagt Jerz. Und er könne sich vorstellen, langfristig bei den Rot-Blauen zu bleiben. „Trainerteam und Mannschaftskollegen haben mich unheimlich gut aufgenommen. Und das Training ist nochmal ganz anders als in St. Tönis, es ist unter Umut Akpinar deutlich anstrengender. Aber dafür bin ich dankbar, denn so kann ich mich weiterentwickeln.“ Der SC St. Tönis 1911/20 war stark in die Rückrunde gestartet. Der Tabellenzwölfte, der wie der 1. FC Kleve 24 Punkte auf dem Konto hat, musste sich zuletzt aber zwei Mal in Serie geschlagen geben. Mit 3:4 unterlagen die Blau-Gelben dem TVD Velbert, mit 0:1 den Sportfreunden Baumberg. „Sie haben in der Rückrunde ordentlich aufgeholt, die letzten beiden Spiele dann aber gegen Spitzenteams verloren“, sagt Georg Mewes, Sportlicher Leiter beim 1. FC Kleve. Das Ziel sei klar: „Wir wollen auf jeden Fall was mitnehmen. Es ist an der Zeit, den Bock umzustoßen.“

In der vergangenen Woche spielten die Rot-Blauen 1:1 gegen den direkten Konkurrenten Sportfreunde Hamborn 07. Der 1. FC Kleve war das bessere Team und ging 20 Minuten vor Schluss auch in Führung. Doch nach einer Roten Karte gegen Torwart Ahmet Taner wegen einer Tätlichkeit glichen die Duisburger kurz vor Schluss noch aus. „Wir müssen nun eine Leistung wie gegen Hamborn bringen, nur müssen wir auch unsere Chancen nutzen“, sagt Mewes. Allein Danny Rankl hatte zuletzt mehrere hochkarätige Gelegenheiten. Beim 1. FC Kleve hatte man darauf gehofft, bis Ostern die 30-Punkte-Marke zu erreichen. Dann müssten in den nächsten beiden Partien zwei Siege her. „Wir wollen auf jeden Fall richtig punkten“, sagt Mewes.

Personell aber schaut es am Bresserberg weiter mäßig aus. Der Langzeitverletzte Frederik Meurs ist unverändert außen vor. Hasan Akcakaya ist nach seiner Operation am Finger immerhin zurück im Training. Gleiches gilt für Luca Thuyl, für den die Partie am Sonntag aber wohl noch zu früh kommt. Und auch Juliano Ismanovski muss zusehen. Diwan Duyar ist noch für eine Partie gesperrt, zudem muss Trainer Akpinar auf Stammkeeper Taner verzichten. Der Routinier wurde für vier Spiele gesperrt.

Aufrufe: 022.3.2024, 20:00 Uhr
Maarten OversteegenAutor