2024-04-30T13:48:59.170Z

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Vom Kapitän zum Trainingsbeobachter: Stefan Lex, bei 1860 nun als „Koordinator Perspektivspieler“ tätig.
Vom Kapitän zum Trainingsbeobachter: Stefan Lex, bei 1860 nun als „Koordinator Perspektivspieler“ tätig. – Foto: sampics

Lex’ neue Rolle bei den Löwen: „Im besten Fall helfe ich Talenten, im Profibereich Fuß zu fassen.“

Ex-Kapitän kümmert sich um die Perspektivspieler – und trauert dem Nicht-Aufstieg hinterher

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Stefan Lex‘ neue Arbeitswelt: Konferenzraum statt Kabine. Er beobachtet jetzt Spiele und Spieler, anstatt wie früher aktiv mitzumischen.

München – Für Lex, der im Mai sein letztes Spiel als Profi bestritt, hat ein spannender Lebensabschnitt begonnen. Der langjährige Kapitän und Torjäger der Löwen arbeitet seit dem Ende seiner Elternzeit auf der Geschäftsstelle mit – als „Koordinator Perspektivspieler“.

Wie es ihm geht? Unter anderem darüber sprach der 34 Jahre alte Eittinger mit unserer Zeitung. Lex über . . .

. . . seinen veränderten Alltag: „Im Prinzip geht’s mir gut. Ich muss halt schauen, dass ich mich fit halte, wenn man den ganzen Tag im Büro sitzt. Als Profi hat man einen ganz anderen Tagesablauf und ist früher daheim.“

. . . seine neue Aufgabe: „Ich kümmere mich um den Übergangsbereich aus dem NLZ in den Profibereich: U 17, U 19, U 21. Gerade die jungen Spieler suchen oft nicht das Gespräch mit dem Cheftrainer oder dem Geschäftsführer, für die bin ich der Anlaufpunkt. Die können sagen: ,Okay, der da hat alles mal selbst erlebt, ist noch nicht so lange raus.’ Im besten Fall helfe ich den Talenten, im Profibereich Fuß zu fassen.“

. . . drei Zielgruppen: „Es geht sowohl um Spieler wie Glück oder Cocic, die sich schon im Profibereich etabliert haben, als auch um Spieler wie Ouro-Tagba und Sür, die reinschnuppern durften. Aber auch um Jungs, die bisher noch nicht so oft oben dabei waren.“

. . . Lexi als Kumpeltyp: „In meiner Karriere ist auch nicht immer alles bergauf gegangen. Oben trainieren, unten spielen – das habe ich selbst erlebt. Von daher glaube ich, dass ich ganz gut rüberbringen kann, was mir damals geholfen hat.“

. . . mögliche Folgejobs: „Ich habe mich für die Verlängerung der B-Lizenz angemeldet. Die habe ich während der Schulzeit gemacht und frische sie jetzt auf. Ich denke aber nicht, dass es in Richtung Trainer geht, vielleicht eher in Richtung Scout.“

. . . sportliche Nebenjobs: „Ich bin in der AH beim FC Eitting im Training und habe drei Spiele gemacht. In einer Ü 30-Ballsportgruppe fungiere ich zudem als Co-Trainer. Da mache ich alle möglichen Schulsportarten mit Kumpels: Basketball, Handball, Hockey, Volleyball, Völkerball, Brennball. Aber das ist Gaudi.“

. . . Reue: „Manchmal denkt man sich schon, dass es jetzt irgendwie noch cool wäre, dabei zu sein. Auf der anderen Seite kann ich ganz gut mit der Entscheidung leben. Ich habe auch das eine oder andere Wehwehchen, wo ich mir denke: Eigentlich ist es schon ganz gut, dass ich den Absprung gefunden habe.“

. . . über sein Karrierefazit: „Bis ich 23 war, hab ich dreimal die Woche trainiert, da hätte ich nie gedacht, dass ich mal Fußballprofi werde. Jetzt habe ich Bundesliga gespielt, war fünf Jahre bei 1860, wo ich es vorher viermal im Jubeltraining nicht geschafft hatte. Insgesamt ist es okay, wie es gelaufen ist. Aber halt mit dem Wermutstropfen, dass ich den Aufstieg nicht erreicht habe.“

. . . über seinen Rat an Talente: „Wenn man so schaut, wer es bei uns zuletzt zum Profi geschafft hat, das waren überwiegend Spieler, die immer alles gegeben haben: Niki Lang, Greile (Fabian Greilinger), Leo Morgalla. Vollgas geben, immer alles raushauen für den Verein, bodenständig bleiben – das ist wichtiger als der Berater, der angeblich schuld ist, weil er einen nicht nach oben bringt.“

. . . über Schmäh mit den alten Mitspielern: „Ab und zu kommt noch einer rauf, der Austausch ist aber sicher ein anderer als vorher, als ich selber mit in der Kabine war.“ (Uli Kellner)

Aufrufe: 01.12.2023, 18:13 Uhr
Uli KellnerAutor