16. Spieltag in der Landesliga Südost. Der 1. FC Garmisch-Partenkirchen ringt der Schwaiger Offensivwucht einen Punkt ab. Nach zuletzt 17 Treffern aus drei Partien, gelingt den Gästen gegen Garmisch-Partenkirchen nur ein einziges Tor.
Garmisch-Partenkirchen - Es gibt im Sport einen Fachbegriff für Ergebnisse, bei denen eine vermeintlich unterlegene Seite dem Favoriten bis zu einem gewissen Punkt zu trotzen vermag: der Achtungserfolg. Im Fußball findet er zumeist bei einem Unentschieden zweier Team von unterschiedlicher Leistungsstärke Anwendung.
Fürwahr lässt sich das 1:1 der 1. FC Garmisch-Partenkirchen gegen den FC Schwaig als solchen betiteln. Allein schon ob der Offensivwucht des Teams aus dem unmittelbaren Einzugsgebiet des Münchner Flughafens. Unter anderem auch wegen des vornehmlich einseitigen Spielverlaufs. Die Gäste rannten an, suchten Lücken über die Flügel, das Zentrum und über Flugbälle. Der FC hingegen war meist zur Reaktion gezwungen. Die Fußballer profitierten dabei aber vom relativ frühen Führungstreffer, der die Schwaiger sukzessive mehr zum Handeln nötigte.
Der Punktgewinn der Werdenfelser gründete auf einer konzentrierten und weitestgehend fehlerlosen Defensivleistung, die der Trainer gesondert gewürdigt wissen wollte. „Wir wussten, dass wir heute viel leiden müssen“, betonte Florian Heringer. „Schwaig ist eine der besten, wenn nicht die beste Mannschaft, die hier vorgespielt hat.“ Da schadete das Zusammenspiel der Kräfte „Spielglück“ und „Stabilität“ in keiner Sekunde. „Unsere Fünferkette war sehr giftig gegen den Ball“, lobte Heringer seine Hintermannschaft.
Generell überzeugte die FC-Elf durch enormen Einsatz und Laufbereitschaft. „Strukturell gut verteidigt, aber auch in einigen Szene Glück gehabt“, zielt der Coach auf einen Kopfball der Gäste unmittelbar nach Seitenwechsel, den Christoph Schmidt gerade noch von der Linie kratzte. Andere Brandherde wurde von Feuerwehrmann Simon Voß gelöscht. Der Schlussmann zeigte, dass er ein adäquater Ersatz für David Salcher ist. „Er hat es gut gemacht. Wichtig, dass wir uns auf alle Torhüter verlassen können.“
Vorne half zunächst eine entschlossene Aktion. Noah Pawlak erzwang einen Eckball. Jonas Schrimpf brachte diesen in die Mitte, wo Momo Ndiaye nach Kopfballablage mit unorthodoxer Beinstellung und dem hinteren Bereich seines Schuhs zur Stelle war. Mehr als zwei zu hoch angesetzte Kopfbälle und einen Distanzschuss gestatteten die Garmisch-Partenkirchner ihren Gästen bis zur Pause nicht. Danach wurde der Druck schier grotesk. Abwehrversuche schafften es kaum über die Mittellinie. Zweimal brach Moritz Müller durch, da musste der Gegenspieler die Verwarnung ziehen.
Einzig mit einem zweiten Treffer wäre die Überraschung zu realisieren gewesen. Der aber stand nicht in Aussicht. Stattdessen stellte Leon Roth eingangs der Schlussphase mit einer überragenden Ballan- und mitnahme auf 1:1. „Wir hatten die Halbfeld-Flanken zur Pause besprochen, aber das war hohe individuelle Qualität“, räumt Heringer ein. Doch reichten Kräfte und Leidenschaft bis zur letzten Sekunde, auch weil sich Dennis Stauf eingangs der Nachspielzeit die Ampelkarte einhandelte.