2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
– Foto: Oliver Zimmermann

Langenlonsheim kassiert späten Knock-out

TSV trifft in Niederwörresbach in der 90. zum Ausgleich, kassiert fünf Minuten später das 3:4 +++ Fürfeld absolviert den "Freischwimmer" auf dem Mörschieder Hartplatz +++ Weinsheim siegt 5:1 +++ Planig stellt Trainer Ceylan frei

Die Nachricht des Tages aus der Fußball-Bezirksliga Nahe kommt aus Planig, wo Trainer Cihan Ceylan nach der 1:4-Niederlage gegen den FC Schmittweiler-Callbach freigestellt wurde. Aufsteiger Blau-Weiß Idar-Oberstein bleibt dagegen weiter unangefochtener Tabellenführer (5:2 in Birkenfeld). Die SG Weinsheim setzte sich klar gegen die kriselnde SG Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim durch (5:1), während die SG Guldenbachtal (1:3 gegen Brücken) und der TSV Langenlonsheim-Laubenheim (3:4 in Niederwörresbach) leer ausgingen. Außerdem platzte beim TuS Hoppstädten der Knoten (6:1 gegen Merxheim). Remis trennten sich Mörschied und Fürfeld (0:0) und Kirschweiler gegen Winterbach (2:2).

Der Aufsteiger freut sich über einen Punkt bei heimstarken Mörschiedern. „Das hatte nichts mit Fußball zu tun“, sagt SG-Coach Christoph Wilhelm angesichts des Hartplatzes, der komplett unter Wasser stand. „Da hätte man den Freischwimmer machen können“, scherzt Wilhelm, dessen Mannschaft den Kampf aber vorbildlich annahm. „Mörschied hatte leichte Vorteile, aber aufgrund unserer kämpferischen Leistung geht die Punkteteilung auch in Ordnung“, hält der Trainer fest.

Der FSV BW Idar-Oberstein untermauerte seine Aufstiegsambitionen und nahm den SC Birkenfeld mit 5:2 auseinander. Dabei stellten die Gäste schon nach 19 Minuten die Weichen auf Sieg und gingen durch Marvin Bundt in Führung. Infolgedessen behielten die Idar-Obersteiner die Kontrolle über die Partie und konnten durch einen Doppelschlag von Eugen Karpunov (34.) und Tim Förster (37.) die Führung weiter ausbauen. Nach der Pause kam dann aber nochmal Hoffnung bei Birkenfeld auf, vielleicht doch noch einen Punkt gegen den Tabellenführer zu holen, als Mirsand Kryeziu den Anschlusstreffer zum 1:3 erzielte (46.), allerdings antworteten die Gäste postwendend mit dem Treffer durch Eugen Karpunov (47.) und stellten den alten Abstand wieder her. Die Gastgeber gaben sich jedoch nicht geschlagen und bekamen in der 51.Minute einen Elfmeter zugesprochen, welchen Daniel Sommer zum 2:4 einnetzte. Doch Idar-Oberstein ließ daraufhin nichts mehr anbrennen und verteidigte den Vorsprung im Stile einer Spitzenmannschaft. In der 90.Minute erzielte Eugen Karpunov mit seinem dritten Tor am heutigen Tag das 5:2 für die Gäste.

Durch eine „unglückliche Verkettung von Fehlern“, so beschreibt es Heim-Trainer Detlev Christmann, sei seine Mannschaft in Rückstand geraten. Benjamin Mayer, der zwei Minuten vor dem Ende wegen Meckerns mit Gelb-rot vom Platz flog, brachte die Gäste in Führung. „Vor ein paar Wochen wären wir dann noch zusammengebrochen“, lobt Christmann die Reaktion seiner Elf. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, fußballerisch und kämpferisch“, hält „Junior“ fest. Die wichtigen Tore durch Patric Komforth (26.) und David Stankiewicz (39.) gaben vor dem Seitenwechsel das nötige Selbstvertrauen. „Ich bin wirklich froh, dass wir und belohnt haben. Der Sieg war auch in der Höhe verdient“, hält Christmann fest. Daniel Chheng (54.), Komforth (67.) und Niklas Mittwich (83.) erzielten die weiteren SGW-Tore.

Einen rabenschwarzen Tag erlebte der FCV Merxheim heute beim Auswärtsspiel in Hoppstädten, in welchem man mit 1:6 unter die Räder kam. In einer einseitigen Partie gingen die Gastgeber bereits nach neun Minuten durch Jan-Luca Becker in Führung und konnten den Vorsprung bereits sechs Minuten später durch Maik Winter auf 2:0 erhöhen (15.). Danach spielten die Hoppstädter weiter nach vorne und hatten durch Joshua Flick sogar die Riesenchance zum 3:0, allerdings verhinderte der Pfosten schlimmeres für die Merxheimer (25.), welche wenig später den Anschlusstreffer durch Christian Mitchell erzielten (32.). Kurz darauf stellte Patrick Feller mit seinem zweiten Saisontor den alten Abstand wieder her (38.). Nach der Pause wollten die Gastgeber die schnelle Entscheidung und erspielten sich weitere Chancen, welche allerdings ungenutzt blieben. Dies änderte sich in der 60.Minute, als Maik Winter mit seinem zweiten Tor auf 4:1 stellte. Daraufhin war die Partie entschieden, doch die Hoppstädter hatten noch nicht genug. In der 71.Minute erzielte Tim Schupp das 5:1. Kurz darauf gab es dann auch noch einen Elfmeter für Hoppstädten, welcher zunächst verschossen wurde, allerdings reagierte Joshua Flick blitzschnell und machte mit dem 6:1 das halbe Dutzend voll.

Als „typisches 90-Plus-Tor“ bezeichnete TSV-Spielertrainer Engin Karadeniz den Knock-out für seine Mannschaft in der letzten Aktion des Spiels. „Ein Freistoß aus dem Halbfeld, der irgendwie verlängert wird und ins Tor fällt.“ Dabei hätten die Gäste mindestens einen Punkt verdient gehabt. „Ich würde sagen sogar einen Sieg, denn Niederwörresbach hatte genau vier Torschüsse“, schüttelt Karadeniz den Kopf. „Das tut wirklich weh. Du kommst nach 0:3 wieder zurück, erspielst dir eine Chance nach der anderen, aber verlierst dieses Spiel noch. Das regt mich auf.“ Torfolge: 1:0, 2:0, 3:0 Jan Schmidt (29./42./58.), 3:1 Daniel Secker (70.), 3:2 Marvin Matthiae (74.), 3:3 Mert Özen (90.), 4:3 Fabian Juchem (90.+5).

Nach den Negativerlebnissen der letzten Wochen, nahmen Michael Minke und sein SVW den Punkt gerne mit. „Über 90 Minuten gesehen, ist das schon gerecht“, sagt der Trainer, der auf beiden Seiten eine starke Torhüterleistung sah. „Vor allem im zweiten Durchgang als es hin und her ging“, berichtet Minke, dessen Team durch die frühe Führung von Luis Becker (10.) keine Sicherheit gewann. „Durch einen individuellen Fehler haben wir direkt den Ausgleich kassiert, haben danach aber die richtige Reaktion gezeigt.“ In dieser Phase habe man einige Hochkaräter ausgelassen, weshalb man nach dem späten Ausgleich durch Marc Giselbrecht „mit dem Punkt absolut leben kann“.

Der dreifache Eloy Campos machte einmal mehr den Unterschied. „Wir haben explizit auf die Gefahren hingewiesen, aber wenn du nicht zu 100 Prozent dran bist, passieren so Dinger“, ärgert sich SGG-Coach Sascha Witt, dessen Team nach einem individuellen Fehler einem Rückstand hinterher lief. „Wir hatten auch ein paar Gelegenheiten, aber uns hat die Durchschlagskraft gefehlt“, hält Witt fest. Zwei Standards und schon führten die Gäste 3:0 (72.). Der Anschluss durch Fabian Schneider kam schlichtweg zu spät (80.).

Die Nachricht der Trennung zwischen Planig und Trainer Cihan Ceylan überlagerte eine bittere Heimniederlage. 0:4 lagen die Hausherren bereits nach 25 Minuten zurück, weil sie die Anfangsphase komplett verschliefen. Nach dem Anschlusstreffer probierten es die TSGler nochmal, waren nach einer Roten Karte aber zu Beginn des zweiten Durchgangs auch noch in Unterzahl. Dem Engagement tat dies keinen Abbruch, dennoch war gegen abgezockte Gäste nichts mehr zu holen. ZUR BILDERGALERIE DIESES SPIELS

Aufrufe: 02.10.2022, 19:50 Uhr
Martin Imruck und Pascal MichelAutor