Kommentar: Finale Fußball-Feste

Beste Gradmesser für die Begeisterung sind dabei die Zuschauerzahlen: Beim A-Klassen-Entscheidungsspiel in Rehborn etwa pilgerten über eintausend Fans auf den Platz, führten zu Warteschlangen vor den beiden Kassen und daraus resultierend zum verspäteten Anpfiff. Wann sorgt ein Spiel in der normalen Runde schon einmal für solches Aufsehen?

Auch 300 und 800 Zuschauer bei den Relegationsspielen der beiden B-Klassen-Vizemeister, verbunden mit Choreo auf den Rängen, spricht für sich. Ausnahmezustand in Waldlaubersheim und Sponheim. Am Samstag, zum dritten und entscheidenden Aufeinandertreffen, wird die Anlage in Spabrücken wahrscheinlich aus allen Nähten platzen.

Über 600 Zahlende – darunter zwei Busladungen voll aus Nahbollenbach – wollten das erste Duell um den letzten freien Bezirksliga-Platz in Hargesheim sehen. Beim Rückspiel am Sonntag werden es kaum weniger sein.

Die Fußballfunktionäre in Verband und Kreisen haben alles richtig gemacht, als sie in den 1990ern diese Duelle nach der regulären Saison aus der Taufe gehoben haben. Stellvertretend lobt Thomas Dubravsky die Idee der Relegationsspiele als „absolut gelungen“. Der Bad Kreuznacher Kreisvorsitzende findet es gerade für den Amateurbereich „immer schön, als Zweiter auch noch etwas zu erreichen“. Und damit rennt er natürlich gerade bei den Kassierern der beteiligten Vereine offene Stadiontore ein.

Da nimmt der geneigte Fußballfan bei einem Duell an neutralem Ort auch schon mal eine etwas längere Anfahrt in Kauf – wie jüngst die Hargesheimer und Waldböckelheimer bei ihrem Weg nach Rehborn. Bei aller Kritik: Die Platzwahl vor der Platzwahl richtet sich freilich vor allem nach den Vereinen, die sich rechtzeitig auf ein solches Entscheidungsspiel bewerben. Außerdem ist der Fußballkreis nun mal recht groß und besteht nicht nur aus Plätzen in und an der Stadt Bad Kreuznach. Wichtig ist, dass und wie gespielt wird. Und weniger, wo!