2024-05-10T08:19:16.237Z

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Max Kothny arbeitet seit dem Türkgücü-Aus für die Pacific Media Group.
Max Kothny arbeitet seit dem Türkgücü-Aus für die Pacific Media Group. – Foto: BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl/Imago

Kothny in Giesing: US-Investor bei 1860 München? Es gab angeblich bereits Verhandlungen

Gerüchte um Pacific Media Group

Neuer Wirbel bei 1860 München. Was macht Ex-Türkgücü-Boss Kothny in Giesing? Und was geht da mit dem Investor Pacific Media Group? Ismaik kennt die Gruppe.

München – Dieser Verein kann wohl einfach nicht anders. Als gäbe es mit der sportlichen Krise und dem Gesellschafter-Zoff um den neuen Trainer nicht schon genug interne Probleme beim TSV 1860, kommt nun von außen weitere Unruhe dazu. So sorgt ein alter, in Giesing nicht besonders beliebter Bekannter für Schlagzeilen, die nicht allen Löwen-Fans gefallen dürften: Max Kothny.

Der Ex-Geschäftsführer soll laut Bild entscheidend bei der Verpflichtung Maurizio Jacobaccis als neuem Löwen-Trainer mitgeholfen haben. Kothny habe demnach seit Jahren ein vertrauensvolles Verhältnis zu 1860-Investor Hasan Ismaik, ist nach dem Türkgücü-Aus als Berater im Profi-Fußball tätig. Wie diese Vermittlung Jacobaccis genau ausgesehen haben soll, verriet der entsprechende Artikel nicht.

Immerhin jedoch sorgte er dafür, dass sich Ismaik am Mittwochmorgen zum Statement genötigt sah, „dass diese Behauptung (von Kothnys Mithilfe, d. Red.) nicht der Wahrheit entspricht“. Ismaik kenne Kothny weder persönlich, noch habe er jemals mit ihm telefoniert. Das mag sein. Ausschließen, dass Kothny nicht doch als Mittelsmann fungierte, lässt sich anhand dieser Aussage jedoch auch nicht. Immerhin hat Ismaik seine Vertreter in München – etwa in Person des Aufsichtsratsvorsitzenden Saki Stimoniaris oder Anthony Power, dem Statthalter Ismaiks.

Was ist dran am Kothny-Gerücht um 1860? Querverbindung zwischen Löwen, Ismaik und Kothny

Was ist also wirklich dran am Gerücht um Kothny? Zwischen 1860, Ismaik und Kothny gibt es mindestens interessante Querverbindungen. So erwog vor etwa einem Jahr die Pacific Media Group (PMG), ein US-amerikanisches Investment-Unternehmen, Kothnys Klub Türkgücü zu übernehmen. Das scheiterte. Nach der Pleite des Perlacher Migrantenklubs heuerte Kothny dann für etwa zwei Monate bei der französischen AS Nancy an. Deren Eigentümer? Die Pacific Media Group. Das Unternehmen hält Anteile an mehreren europäischen Vereinen, darunter Nancy, der FC Barnsley (England), KV Oostende (Belgien) und der FC Den Bosch (Niederlande). Am 1. FC Kaiserslautern ist PMG zu zehn Prozent beteiligt.

Will die Pacific Media Group den TSV 1860 München? US-Investor arbeitete angeblich bereits am Einstieg

Pikant aus Löwen-Sicht: Wie das Finanz-Newsportal Bloomberg berichtet, habe die Pacific Media Group in der Vergangenheit schon einmal Kontakt zum TSV 1860 aufgenommen. Dabei soll es um den Aufkauf von Mehrheitsanteilen gegangen sein. Eine Einigung mit Ismaik, dessen Firma HAM International Limited 60 Prozent an der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA hält, kam damals nicht zustande. Ob die PMG nun einen zweiten Anlauf plant, ist unklar.

Sicher ist, dass die Gerüchte um Kothny ohne Weiteres das Potenzial haben, den zerstrittenen TSV noch tiefer zu spalten. Auf allen Ebenen stehen sich die Anhänger der jeweiligen Gesellschafterseiten seit Jahren gegenseitig im Weg. Auch unter den Löwen-Anhängern ist man sich uneinig, gerade die Fans in der Westkurve sind mehrheitlich e.V.-Befürworter. Regelmäßig richtet sich ihr Zorn gegen Ismaik und Power. Gesellt sich nun ein drittes Hass-Objekt hinzu? (Jacob Alschner)

Aufrufe: 08.3.2023, 16:36 Uhr
Jacob AlschnerAutor