2024-05-22T11:15:19.621Z

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– Foto: RSCP Photo

KOL: Furiose Delkenheimer besiegen die SG Germania mit 5:2

Siegesserie nach 74 ungeschlagenen Ligaspielen gerissen +++ Leifermann-Hattrick und starke Defensivleistung des FVD +++ 200 Zuschauer

Delkenheim. Die unglaubliche Siegesserie der SG Germania Wiesbaden in Ligaspielen ist gerissen. Nach 74 Spielen, die die Germanen zuvor ungeschlagen geblieben waren, setzte es im Duell bei Mitaufsteiger FV Delkenheim eine 2:5-Niederlage für die Germanen.

"Es war eine verdiente Niederlage. Wir waren überhaupt nicht auf dem Platz, haben alle Tore selbst verschuldet. Momentan kriegen wir einfach zu viele Gegentore", haderte Germania-Coach Michel Badal mit der Defensivleistung seines Teams. Wobei sich die Gastgeber vor rund 200 Zuschauern unter Flutlicht in einen Rausch spielten, nach knapp einer Stunde mit 5:0 in Front lagen.

Arthur Baal holte bereits in der Anfangsphase einen Elfer für Delkenheim raus, den Mika Leifermann überlegt verwandelte (8.). Nach herrlicher Kombination mit mehreren One-Touch-Pässen legte Neuzugang Raul Romero Centeno für den FV nach. Noch vor der Pause drückte Leifermann einen Abpraller aus dem Gewühl zum 3:0 über die Linie. Und nach dem Seitenwechsel ging das Delkenheimer Feuerwerk weiter. 46 Sekunden waren gespielt, da erhöhte Leifermann auf 4:0. Eine Flanke von Dennis Sänger aus 35 Metern senkte sich schließlich über Germania-Keeper Kunze zum 5:0 ins Eck. Die Aufholjagd der Germania mit zwei späten Treffern von Ilias Amallah kam letztlich zu spät.

Mit schnellem Umschaltspiel zum Erfolg

Der Plan von Delkenheims Spielertrainer Pascal Bender, der das Spiel 90 Minuten von der Seitenlinie verfolgte, auf schnelles Konterspiel zu setzen, ging voll auf. "Wir wollten sie kommen lassen und brutal schnell umschalten", sagte Bender. Vorne wirbelten Leifermann in der Sturmspitze und Sänger auf der Zehn, auf der Sechs gewann Tim Ullmann gefühlt jeden Zweikampf. Dazu stand die Abwehr um Kapitän Thomas Ströhmann bombensicher, gestatteten der bärenstarken SG-Offensive lange Zeit kaum einen Torschuss.

"Wir kommen in Bedrängnis"

Das erkannte auch der Kontrahent neidlos an. "Für mich ist Delkenheim die stärkste Mannschaft der Liga. Sie werden definitiv bis zum Ende oben mitmischen", adelt Badal den Mitaufsteiger, der schon in der Vorsaison in zwei Ligaspielen und einem Pokalmatch seinem Team erhebliche Probleme bereitet hatte. Nach dem Durchmarsch aus der B-Liga in die Kreisoberliga und dem erneuten Sturm an die Tabellenspitze merke man auch bei der SG langsam, "dass wir in Bedrängnis kommen", wie es Badal ausdrückt. Die Gegner seien gegen sein Team immer besonders motiviert, hat er erkannt. Vielleicht kann es da auch befreiend wirken, dass die Siegesserie gerissen ist. "Die Uhr ist wieder auf Null gestellt. Es wird Zeit, eine neue Serie zu starten", gibt sich Badal kämpferisch.

Am Sonntag geht es für seine Germanen zur Reserve vom FV Biebrich, die immer besser in Fahrt kommt. Nabil Morchid (Zerrung) und Koray Asil, der sich nach Schlusspfiff im Disput mit dem Referee eine rote Karte einhandelte, erweitern die Ausfallliste weiter.

Für Delkenheim, das den sechsten Sieg in Folge einfuhr, geht es nach dem Husarenstück gleich zum nächsten Topspiel. Am Sonntag (15 Uhr) ist das Ländches-Team bei der Spvgg. Sonnenberg zu Gast. Das Primärziel, sich in der Liga zu akklimatiseren, scheint erreicht. Nun will Trainer Bender mehr. "Unter den Top Fünf zu landen, ist schon unser Anspruch", sagt Bender. Und hofft schon auf den nächsten Coup auf dem Spitzkippel.

Aufrufe: 014.10.2022, 09:17 Uhr
Philipp DurilloAutor