2024-05-02T16:12:49.858Z

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Den hat er: In dieser Szene taucht Fabian Vollmer nach rechts unten ab, um den Elfmeter von Vassilios Frenkos zu entschärfen. Der TuS gewann die Partie mit 3:2, Vollmer feierte 42 Tage nach seiner schweren Verletzung gegen Naurod ein wundersames Comeback.
Den hat er: In dieser Szene taucht Fabian Vollmer nach rechts unten ab, um den Elfmeter von Vassilios Frenkos zu entschärfen. Der TuS gewann die Partie mit 3:2, Vollmer feierte 42 Tage nach seiner schweren Verletzung gegen Naurod ein wundersames Comeback. – Foto: Screenshot: Durillo

KOL: Dotzheims Keeper Fabian Vollmer feiert wundersames Comeback

Torhüter des TuS steht nur 42 Tage nach verhängnisvoller Verletzung wieder zwischen den Pfosten - und pariert gleich einen Elfmeter

Wiesbaden. Höchst erfreuliche Nachrichten aus Dotzheim: Torhüter Fabian Vollmer, der sich nach einem Zusammenprall mit dem Torpfosten schwerste Verletzungen zugezogen hatte und zeitweise im Rollstuhl saß, hat in den vergangenen Wochen in der Reha große Fortschritte gemacht. Feierte bereits am Sonntag sein Comeback zwischen den Pfosten. Und krönte seine Wiederkehr mit einem gehaltenen Elfmeter, der am Ende mitentscheidend für den 3:2-Sieg gegen Hellas Schierstein war.

"Noch bin ich erst bei 60, 70 Prozent", findet Vollmer. Gerade bei Abstößen sei er noch "grottenschlecht", gesteht er. Dazu die Unsicherheit bei Standardsituationen, wenn es zu Getümmel und Luftkämpfen kommt. Aber, und das ist das wichtigste: "Es geht mir wieder sehr gut", sagt Vollmer. So gut, dass er bereits am Sonntag wieder zwischen den Pfosten stehen konnte. Dabei war der folgenschwere Crash mit dem Torpfosten im Spiel gegen Naurod, bei dem sich Vollmer eine Quetschung des Rückenmarks und der Niere zugezogen hatte, am Sonntag gerade mal 42 Tage her. Damals hoffte Vollmer noch, überhaupt wieder laufen zu können. Nun kann er bereits wieder Fußball spielen. Wie kam es zu dieser wundersamen Heilung?

Starker Wille

Das hat viel mit der starken Willensleistung zu tun, die der 21-Jährige in der Zeit nach dem Unfall an den Tag gelegt hat. Schon im tristen Krankenhausalltag hatte er versucht, sich mit Krücken fortzubewegen. "Sonst lag ich dort viel rum, keiner hat mit mir dort etwas gemacht. Ich war zwei Wochen unnötig dort", erinnert er sich an die Zeit. Rapide bergauf ging es dann aufgrund von zwei Faktoren: Die Schwellungen im Rückenbereich gingen wieder zurück. Und Vollmer bekam schließlich am 15. Oktober einen Platz in der Reha-Klinik Bad Camberg.

In der Reha große Fortschritte gemacht

Unter physiotherapeutischer Begleitung ging es für ihn in großen Schritten vorwärts - im wahrsten Sinne des Wortes. Krafttraining, Schwimmeinheiten, Massagen, verschiedene Laufübungen und koordinativen Einheiten: Durch die Übungen machte Vollmer schnell Fortschritte. Parallel dazu kehrte das Gefühl in seinem linken Bein zurück. So kam langsam aber sicher die Kraft in die Beine - und auch das Vertrauen in die eigene Bewegungsfähigkeit. Fernab von Ablenkungen und ohne die Möglichkeit, das Klinik-Gelände zu verlassen, konnte er sich ganz auf sich fokussieren. Vollmer lief zuerst mit Walking Stöcken, legte diese aber nach einer Woche ab, machte Extra-Schichten im Kraftraum.

Freitag entlassen, Sonntag im Kasten

Bis zum 2. November sollte er eigentlich in Bad Camberg bleiben. Doch Vollmers Genesung verlief besser als erwartet. Daher wurde er bereits am vergangenen Freitagvormittag aus der Reha-Klinik entlassen. Nun absolviert er in Nordenstadt zweimal die Woche ambulante Reha - und bekam auch das Go der Ärzte, wieder ohne Einschränkungen Sport treiben zu können. "Auch wenn es nur Kreisliga ist: Ich wollte einfach direkt wieder Fußball spielen und auf dem Platz stehen", sagt Vollmer. Freitag raus aus der Reha, Sonntag rein in den Kasten. Die TuS-Verantwortlichen sprachen ihm zu, er solle nichts überstürzen, vielleicht lieber noch ein paar Wochen warten. Keine Chance. Vollmer spielte, Vollmer hielt. Und glänzte beim gehaltenen Strafstoß von Vasilios Frenkos.

Gefühlloses rechtes Bein kein Hindernis

Obwohl er weiterhin im rechten Bein noch nichts spürt. Für den Linksfuß ist das auf dem Platz kein entscheidendes Hindernis, weil er das Bein immerhin vollständig bewegen kann. Auch wenn er natürlich hofft, dass das Gefühl eines Tages zurückkehrt. "Das entscheidet sich innerhalb des nächsten Jahres, je nachdem, ob die Nerven im Rücken wieder zusammenwachsen", erklärt Vollmer.

Aufrufe: 024.10.2022, 17:00 Uhr
Philipp DurilloAutor