KOL: Delkenheim unfassbar effizient

200 Euro muss Eray Güngör, Coach des TuS Dotzheim, berappen, weil er zuletzt beim 1:1 gegen Kohlheck nach Erkenntnissen von Einzelrichter Hofmann mehrfach den Schiedsrichter beleidigt hatte. Zuvor war schon einmal eine Sperre gegen ihn ausgesprochen worden. Die offizielle Entscheidung über die Wertung der Partie Kastel 06 gegen den FV Delkenheim (der nicht angetreten war) dürfte in dieser Woche fallen. Es gilt als sicher, dass die Partie für Kastel gewertet wird.

Nach Lage der Dinge wird als Wiesbadener Verein einzig der Türkische SV aus der Gruppenliga absteigen. Was in der Kreisoberliga dazu führt, dass der Letzte absteigt und der Vorletzte in die Relegation geht.

Das Spiel fand bereits am Donnerstagabend - unter kuriosen Umständen - statt. Mehr dazu lest ihr hier.

Orkan Toksun stellt mit seinem 15. Saisontor auf 1:0 für Frauenstein. Kurz darauf (20.) verlor 02-Keeper Maximilian Krapf den Ball und hielt danach Frauensteins Kevin Blum fest, der einschob. Folge Rot für den jungen Torhüter und Elfmeter für die Gäste, den Toksun an die Lattenunterkante setzte. „Der Schiri hat sicher regelkonform entschieden. Ich hätte aber eher das Tor gelten lassen und dem Torwart Gelb gegeben“, fand SVF-Coach Werner Orf, der mit Shawn Frankholz (SV Erbach) und Josef Stefano (TSG Bretzenheim) für 2023/24 zwei Rückkehrer begrüßen kann. Auch Marc Domberger (SC Klarenthal) kommt. „Die Mannschaft hat in Unterzahl alles gegeben. Wir brauchen noch zwei Siege oder mindestens vier Punkte“, sagt 02-Coach Volkan Zer mit Blick auf die Lage in der hinteren Zone.

Marvin Funk, Fouad El Bakkaoui und Marec Clay machten den SVE-Erfolg perfekt. Gäste-Coach Karim El Bakkaoui attestierte ein „überragendes Spiel von uns“, geht zudem von vier, fünf Zugängen für die neue Runde aus und ist froh, dass „90 Prozent“ der Spieler des aktuellen Kaders bleiben wollen. Erbenheim empfängt nun die Spvgg. Sonnenberg (So., 15 Uhr).

Bereits zur Pause hatten die Gäste durch die Treffer von Tim Ullmann (9.), Patrick Lieb (22.) und Nawid Hashemi (45.+1) die Weichen auf Sieg gestellt, steuerten zudem ein Eigentor bei. Sami Köse erhöhte, ehe Airidas Rasymas noch für die Kohlhecker traf, die in der Nachspielzeit Lukas Rädisch mit Roter Karte verloren. Er sei hart gefoult worden, habe darauf verbal reagiert, schildert SCK-Coach Said Akrri, der von einem beiderseits nicht sonderlich berauschenden Spiel sprach: „Aber Delkenheim war unfassbar effizient.“

Amel Cikotic, Daniel Rudi (je 2), Anes Maslak und Altmeister Savas Kalayci (45) münzten die klaren Dotzheimer Vorteile in Tore um. Für die nächste Runde bahnt sich beim TuS angesichts etlicher Abgänge ein Neuaufbau an. „Das wird eine harte Runde“, befürchtet Mustafa Kasilmis. Kalon-Jamal Prator traf für Hellas, dessen Trainer Saki Politis gerade mal elf Spieler zur Verfügung standen.

In der Endphase keimte Hektik auf. Es gab Zeitstrafen gegen Klarenthal, dazu zwei Rote Karten gegen die Gäste-Akteure Konstantinos Missios und Zouhair Jaatit. Doch in den letzten zehn Minuten habe sich die Lage beruhigt, erläuterte TuS-Trainer Ralf Fichtel: „Der Schiedsrichter bot eine exzellente Leistung und beruhigte die Lage, sonst wäre es womöglich ausgeufert.“ Zudem hatten die Gastgeber vorsorglich die Polizei gerufen. SCK-Spielertrainer Marcel Meudt sagte: „Der Schiedsrichter hatte das Spiel nicht im Griff. Wie er gepfiffen hat, wirkte das parteiisch.“ SCK-Sportchef Rachid Rahou sprach von einer Roten Karte, die quasi auf Zuruf von draußen verhängt worden sei. In sportlicher Hinsicht sorgte Leopold Krey mit feinem Kopfballtreffer nach langer Verletzungspause für die Führung, die Maximilian Barth nach Vorarbeit von Lawrence Schäfer ausbaute. Für Fichtel ein ebenso wichtiger wie verdienter Sieg.

Nourredine Hassan (2, ein Freistoß), Aiman Zamouri und Amin Marzouki trafen für den FCM, der die Partie nach der Pause drehte, aber beim Stand von 4:2 Glück hatte, dass TSGler Niklas Külpp einen Elfmeter über den Querbalken schoss. Zuvor hatte er aus dem Feld heraus getroffen, ebenso wie Kevin Lenz und Fynn Christen für die Gäste, die von der Einstellung nicht an die Partien zuvor herankamen. Davon abgesehen bilden René Kleemann und Faissal Dahhou auch nächste Runde das Kasteler Trainergespann. Als Spieler kommt Philipp Volk (Biebrich 02) neu dazu.