2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Nach dem Siegtreffer in der Nachspielzeit kannte der Jubel beim SVSW Kemnath keine Grenzen. Aus SVSW Kemnath - SV Immenreuth 2:1.
Nach dem Siegtreffer in der Nachspielzeit kannte der Jubel beim SVSW Kemnath keine Grenzen. Aus SVSW Kemnath - SV Immenreuth 2:1. – Foto: Jürgen Masching

Kemnath und Neusorg dürfen sich als Derbysieger feiern

Die "Schwarz-Weissen" gewannen knapp, der SVN siegte überraschend hoch im Nachbarduell gegen Immenreuth und Ebnath.

Zwei brisante Nachbarduelle standen in Runde 21 der Kreisklasse West auf dem Programm. Dabei behielt der jeweilige Gastgeber das dickere Ende für sich. In Kemnath besiegte der SVSW (3./41) den SV Immenreuth (4./35) durch einen Treffer in der "Overtime" knapp mit 2:1, während das Ergebnis in Neusorg wesentlich deutlicher ausfiel. Da fügte Gastgeber SVN (5./31) seinem über eine Stunde in Unterzahl spielenden Gast aus Ebnath (6./31) mit 6:0 eine herbe Klatsche zu und zog nun mit ihm nach Punkten gleich.

Torhungrig erwiesen sich die beiden Mannschaften, die das Klassement anführen. In Duellen mit abstiegsgefährdeten Teams zeigten sie sich humorlos und feierten Kantersiege. Primus SC Eschenbach (1./51 - 7:0 bei "Upo") und "Vize" SG Seugast/Schlicht II (2./45 - 8:0 gegen Grafenwöhr) liessen ihre Tormaschinen auf Hochtouren laufen.

Einen vor allem in dieser Höhe unerwarteten Heimsieg feierte der SV Neusorg im Nachbarduell mit der DJK aus dem nahen Ebnath. Nach Christopher Königs frühem Führungstor sollte die Rote Karte für Gästespieler Sebastian Bayer nach 25 Minuten den weiteren Verlauf des Spiels maßgeblich beeinflussen. Neusorg übernahm nun deutlich die Spielführung und sorgte durch zwei Treffer von Rene Hupas noch vor der Halbzeit für eine Art Vorentscheidung. Schon kurz nach Wiederbeginn sorgte der vierte einheimische Treffer durch Niklas Burger dafür, dass die Messe schon gelesen war. Am Ende feierte die Müller-Elf einen in keiner Phase des Spiels gefährdeten 6:0-Derbysieg.

Neusorgs Trainer Matthias Müller war nach seinem drittletzten Derby als Neusorger Coach (es geht noch gegen Riglasreuth und Immenreuth) natürlich sehr zufrieden. "Top Leistung, top Einstellung. Der Sieg war mehr als verdient und hätte sogar noch höher ausfallen können.”

Tore: 1:0 Christopher König (11.), 2:0 und 3:0 Rene Hupas (27./45.), 4:0 Niklas Burger (47.), 5:0 Christopher König (58.), 6:0 David Krapf (88.) - Schiedsrichter: Markus Zahn - Zuschauer: 150 - Platzverweis: Rot für Sebastian Bayer (Ebnath/25.)

Tore: 1:0 Jonas Roider (8.), 2:0 Jakub Dolezal (12.), 3:0 Jonas Roider (14.), 4:0 Philipp Wywiol (19.), 5:0 Jiri Roztocil (26.), 6:0 Simon Witt (55.), 7:0 Philipp Wywiol (58.), 8:0 Noah Schönberger (84.) - Schiedsrichter: Michael Preisinger - Zuschauer: 65

Tore: 0:1 Benjamin Scheidler (27.), 0:2 Manuel Bitterer (28.), 0:3 Daniel Hütter (35.), 0:4 und 0:5 Valentin Schieder (40./48.), 0:6 Yannick Hausner (59./Strafstoß), 0:7 Fabian Fuchs (71.) - Schiedsrichter: Andreas Basler - Zuschauer: 50

Tore: 0:1 Valerian Ginder (41.), 1:1 Patrick Horn (45.) - Schiedsrichter: Sven Ertel - Zuschauer: 120 - Platzverweis: Gelb-Rot für Rhys Nyanfor (Freihung/87.)

Alles, was ein Derby verspricht, bot das Duell der beiden Nachbarvereine. Die erste halbe Stunde gehörte den Hausherren die Führung durch Erdzhan Yozkan (12.) war zu diesem Zeitpunkt auch verdient. Nach einer Umstellung kamen die Gäste dann besser zum Zug und markierten noch vor dem Pausenpfiff durch Julian Lautner den Ausgleich. Im zweiten Spielabschnitt wurden die Gäste nach einer Gelb-Roten Karte für Jan Brunner in die Defensive gedrängt, die Abwehr verrichtete allerdings einen guten Job und ließ nicht viel zu. Als auch Serhat Kaya (SVSW) vom Platz musste, wurde Immenreuth für seinen dann gezeigten Mut, noch gewinnen zu wollen, bestraft, als man in der Nachspielzeit in einen Konter lief. Vojtech Vochoska war so der Schütze des frenetisch gefeierten Kemnather Siegtreffers. Am Ende war es ein aufgrund der Mehrzahl an klaren Torchancen verdienter Heimsieg der Platzherren, wie auch beide Trainer in ihrem sehr ausführlichen Rückblick bestätigten:

"Derby stand drauf, Derby war drin. Gestern wurde im Spiel nichts ausgelassen, was so ein Derby mitbringen muss. Wir haben konzentriert und überlegen angefangen. Hatten direkt Abschlüsse, die keine Gefahr waren, aber der Gegner wusste, was ihn heute erwartet. Mit der nächsten Aktion die verdiente Führung. Der Ball war eigentlich schon weg, wir haben ihn im Spiel gehalten und uns über zwei kurze Pässe im Strafraum freigespielt um schön ins lange Eck zu treffen. In der 25. Minute scheitern wir mit dem Nachschuss frei vor dem Tor, das war ärgerlich. Nach 30 Minuten haben wir die Spannung etwas verloren, Immenreuth hat Oberwasser bekommen und mit einem schönen Tor das 1:1 gemacht. Ab dem Zeitpunkt waren dann Emotionen und Hektik an oberster Stelle. Wenn auf beiden Seiten zur Halbzeit nur noch 10 Mann auf dem Platz stehen, darf sich niemand beschweren.

In der zweiten Halbzeit haben nur noch wir gespielt. Beide Platzverweise waren wegen der Häufigkeit an Fouls vertretbar. In Überzahl waren wir dann etwas zu hektisch und die letzte Konsequenz vor dem Tor ist uns abgegangen. Die Torabschlüsse waren aber da, das war wichtig für den Glauben. Von Immenreuth kam außer langen Bällen nichts mehr, gerade da musst du aber hellwach sein. Bis auf einmal haben wir das auch geschafft, da konnten wir auf der Linie gerade noch klären. Meine Mannschaft hat aber jederzeit daran geglaubt, noch das entscheidende Tor zu machen, was dann zum Glück für uns in der 94. Minute auch gefallen ist. Manche sagen, wenn du so spät triffst, ist es glücklich. Ich sage, die Mannschaft, die deutlich mehr investiert hat, verdient sich so einen späten Treffer und das war meine Mannschaft. Ein intensives Derby, das alles geboten hat, sowohl auf als auch neben dem Platz mit einem für mich am Ende hoch verdienten und überglücklichen Derbysieger", so SVSW-Coach Marc Hemminger.

"Eine bittere Niederlage, ohne Zweifel. So zu verlieren, ist schon hart. Ausgenommen die Anfangsphase zeigten wir eine starke Partie und legten alles rein, was es in so einem Match braucht. Auch nach der etwas zu schnell gezückten Gelb-Roten gegen uns, waren wir auf Augenhöhe, verteidigten gut und hatten Möglichkeiten auf unserer Seite. Leider mussten dann auch noch Patrick Drechsler und Tobi Kraus verletzungsbedingt raus, das schnelle Spiel nach vorne blieb dadurch auf der Strecke. In der letzten Minute hatten wir dann die Chance das Spiel für uns zu Ende entscheiden. Ein Konter aber wurde schlecht ausgespielt, der finale Pass wurde abgefangen und Kemnath setzte den Lucky Punch postwendend auf unserer Seite. So ist einfach Fußball, gerne hätten wir den Punkt mitgenommen und uns so für die fantastische Unterstützung unserer Fans bedankt“, sagte Gästetrainer Markus Sebald.

Tore: 1:0 Erdzhan Yozkan (12.), 1:1 Julian Lautner (32.), 2:1 Vojtech Vochoska (90.+4) - Schiedsrichter: Sebastian Pohl - Zuschauer: 100 - Platzverweise: Gelb-Rot für Jan Brunnner (SVI/57.) und Serhat Kaya (SVSW/77.)

Tore: 0:1 und 0:2 Romano Markovic (30. per Strafstoß/32.), 0:3 Dominik Rau (44.), 1:3 Lukas Oheim (52./Strafstoß), 1:4 Dominik Rau (63.), 2:4 Maximilian Fellner (78.), 3:4 Freddy Bernadel (87.) - Schiedsrichter: Wolfgang Bäumler - Zuschauer: 80

Tore: 1:0 Fabian Bertelshofer (2.), 2:0 Henning Behrend (70.) - Schiedsrichter: Johann Grünauer - Zuschauer: 70

Aufrufe: 09.4.2024, 11:00 Uhr
Werner SchaupertAutor