2024-05-17T14:19:24.476Z

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Beliebt bei allen Geretsrieder Sportlern: Betreuer Alfred „Leo“ Hänseler (li., mit Fußballtrainer Gerhard Keilwerth) ist jetzt im Alter von 76 Jahren verstorben.
Beliebt bei allen Geretsrieder Sportlern: Betreuer Alfred „Leo“ Hänseler (li., mit Fußballtrainer Gerhard Keilwerth) ist jetzt im Alter von 76 Jahren verstorben. – Foto: prviat

„Jeder hat den Leo geliebt“: Der langjährige TuS-Betreuer Alfred „Leo“ Hänseler ist verstorben

Der Mann mit dem Medizinkoffer

Wenn Alfred Hänseler, von allen nur „Leo“ genannt, aufs Spielfeld eilte, um einem verletzten Fußballer zu helfen, dann hatte er nicht nur seine Medizintasche, einen Eiskübel und eine Getränkeflasche dabei.

Geretsried – Immer gab es für den angeschlagenen Kicker auch ein paar aufmunternde Worte, einen motivierenden Klaps. „Jeder hat den Leo geliebt“, sagt Gerhard Keilwerth, der zu seinen aktiven Zeiten im Trikot des BCF Wolfratshausen den Betreuer kennenlernte.

So verstand es Hänseler mit geschickten Händen die müden Sportlerbeine wieder munter zu massieren, tüftelte nicht selten an eigenen Rezepturen für Salben und Cremes. „Die Leute hatten alle Respekt vor ihm; es gab einfach niemanden, mit dem er Streit hatte“, berichtet der ehemalige Trainer des FC Geretsried und BCF Wolfratshausen II.

Geboren wurde Hänseler 1946 in Wolfratshausen, wuchs mit einer Schwester in Geretsried auf. Jahrelang arbeitete er bei der Firma Siemens, doch seine Leidenschaft gehörte dem Sport. Früh engagierte er sich als Betreuer und „Mädchen für alles“ bei den Geretsrieder Eishockeycracks; anschließend kümmerte er sich in selber Funktion um die Fußballer des TuS und zwischendurch für ein paar Jahre auch um die des BCF. Außerdem gehörte er 1970 zu den Gründungsmitgliedern der Fußball-Freunde Geretsried.

Bei den Münchner Vereinen schlugen zwei Herzen in seiner Brust: 43 Jahre lang war Hänseler Mitglied beim TSV 1860, parallel auch noch 35 Jahre lang beim FC Bayern. „Er hat mich bereits vor meiner Geburt bei den Bayern angemeldet“, berichtet Marco Flörcke über seinen Großonkel und Taufpaten. Gemeinsam mit seiner Familie hatte sich der Geretsrieder zuletzt um Hänseler gekümmert, der nach Schlaganfällen und einem Herzinfarkt gehandicapt war. Im September diesen Jahres musste der 76-Jährige in ein Seniorenheim umziehen. „Das hat ihm nicht so gefallen, denn ihm war immer wichtig, dass er selbstständig ist“, so Flörcke. Nach einem Sturz kam Hänseler ins Krankenhaus, wurde operiert. Wegen Komplikationen musste er ins künstliche Koma versetzt werden, am Vormittag des 15. Dezember ist er im Kreise seiner Familie verstorben.

Beerdigt werden soll der beliebte Betreuer am Donnerstag, 12. Januar, um 12 Uhr auf dem Geretsrieder Waldfriedhof. (Thomas Wenzel)

Aufrufe: 020.12.2022, 08:36 Uhr
Thomas WenzelAutor