Individualklasse entscheidet Derby

Ein über eine Halbzeit gleichwertiges Derby wird am Ende durch Kleinigkeiten entschieden. Kleine Fehler im Abwehrverbund der SG Röfingen- Konzenberg werden von der kaltschnäuzigen Offensivabteilung des TSV Burgau eiskalt ausgenutzt und so gewinnen die Gäste am Ende verdient mit 4:2.

Bei bestem Fussballwetter starteten beide Mannschaften vor über 200 Zuschauern munter ins Spiel. Die ersten beiden Annäherungen ans gegnerische Tor konnte Bruno Lokodi im Trikot der Heimmannschaft auf sein Konto schreiben. Gefährlich wurde es dann zum ersten Mal aber nach einem Eckball auf Röfinger Seiten. Der scharf getretene Ball rutschte durch den ganzen Strafraum, Saliou Sylla schaute nur hinterher, und konnte von Glück reden das am zweiten Pfosten kein langer Fuß den Ball im Tor unterbrachte.

In Folge kamen die Burgauer nun deutlich stärker in die Partie und zeigten in der Offensive ihre ganze Klasse.

Mit Patrik Merkle, Burhan Bastan, Marc Sirch und Luca Rogg schickte der TSV die volle Bandbreite auf den Platz. Mit Maurice Ullmann und Samuel Cilek weilten nochmals zwei hochgehandelte Talente auf der Bank.

Nach einer schönen Kombination über die Mitte konnte Sebastian Pröbstle in der 16. Minute gerade noch gegen Sirch klären, zwei Minuten später war er dann aber machtlos. Wiederum Sirch kam über links völlig frei zum flanken, Merkle in der Mitte ließ sich nicht lange bitten und schob aus drei Metern ein.

In der Trinkpause schien Heimtrainer Kochlöffel die richtigen Worte gefunden zu haben.

Zuerst Alexander Kränzle der das schlechte Stellungsspiel von Sylla, nach sehenswertem Steilpass durch Enes Bastan ausnutzte und drei Minuten später Dennis Kochlöffel selbst stellten die Partie in wenigen Augenblicken auf einen 2:1 Vorsprung.

In Folge hätte man die völlig überrumpelte Burgauer Mannschaft weiter unter Druck setzen müssen, was aber nicht gelang und so konnten die Gäste die Spielkontrolle wieder übernehmen.

Immer wieder nahm der TSV- Kapitän Luca Rogg das Spiel in die Hand und konnte die ein oder andere gute Chance kreieren. Die größte konnte Andreas Herrmann mit einer risikoreichen aber auch top getackteten Grätsche im letzen Moment unterbieten.

Kurz darauf war es trotzdem nochmals soweit. Rogg brach gegen Dustin Sauter durch, bediente Sirch und dieser machte sein erstes Tor des Tages.

Auch nach dem zweiten Tor wurde die SG wieder besser und konnte sich den ein oder anderen Feldvorteil erarbeiten. Die durchaus nicht fehlerfreie Leistung des Schiedsrichters konnte dabei gut beobachtet werden. Zwei schnell ausgeführte Freistöße, einmal wäre Bastan frei durch gewesen, wurden aus unerklärlichen Gründen kurz vor dem Halbzeitpfiff zurückgepfiffen.

Nach dem Halbzeitpfiff schaltete dann der TSV wieder einen Gang hoch und kam auch ziemlich schnell zum vorentscheidenden dritten Tor.

Über die halbrechte Seite drängte Burhan Bastan durch, sah in der Mitte drei völlig alleingelassene Burgauer und fand in Marc Sirch einen Abnehmer der den Ball trocken aus 16 Metern im Tor unterbrachte.

Der Heimelf war der Kampf nun sichtlich anzumerken und jeder hatte noch einmal die Hoffnung zurückkommen zu können. Jedoch spielten die Gäste mit ganzer Klasse das Spiel ruhig weiter und ließen bis auf eine Direktabnahme von Kochlöffel die das Tor um einen halben Meter verpasste nicht mehr viel zu.

Nach knapp 70 Minuten hätte Burgau dann den Deckel auf die Begegnung setzen können. Ein mehr als fragwürdiger Freistoß im Mittelfeld führte zum Laufduell zwischen Rogg und Sauter, der Burgauer kreuzte clever und wurde im Sechzehnmeterraum gefoult. Der fällige Strafstoß von Kevin Lynch konnte aber durch Pröbstle pariert werden und so blieb die Hoffnung auf einen Heimpunkt weiter erhalten.

Dieser Hoffnung setzte Phillip Hämmerle dann in der 80. Minute ein Ende.

Ein sehenswerter Freistoß in den Winkel aus mehr als 20 Metern stellte das Endergebnis von 4:2 dar.

Ein durchschnittlich gutes Kreisklassederby fand am Ende im TSV Burgau den verdienten Sieger.

Jedoch macht die anschauliche Leistung der SG Röfingen- Konzenberg gegen den Tabellenführer Hoffnung auf die nächsten Wochen, in denen noch die direkten Duelle gegen die Verfolger im Kampf um den Klassenerhalt anstehen.