2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Einen versöhnlichen Jahresabschluss inklusive Vereinsrekord gab es für den FC Eintracht Norderstedt (in rot).
Einen versöhnlichen Jahresabschluss inklusive Vereinsrekord gab es für den FC Eintracht Norderstedt (in rot). – Foto: Imago Images

Keine Tore, aber dennoch: Defensive mit neuem Vereinsrekord

10. Spieltag in der Abstiegsrunde der Regionalliga Nord: Torloses Remis zwischen Eintracht Norderstedt und HSC Hannover sorgt für neuen Defensivrekord

Das hat es seit Vereinsgründung noch nie gegeben: Zum sechsten Mal in Folge ließ die Eintracht-Verteidigung in der Defensive nichts anbrennen und hielt sich schadlos. Der bisherige Rekord stammt aus der Saison 2007/2008. Damals blieb das Torhüter-Team Frederic Böse und Andre Zick unter Trainer Marco Krausz fünf Spiele in Folge ohne Gegentor, nun sind es bereits sechs Liga-Spiele in Folge.

Abgesehen davon sahen die wenigen Zuschauer ein ordentliches 0:0-Unentschieden. Dabei erweckten die Hausherren schnell den Eindruck, dass sie die Pokal-Niederlage am Donnerstag gut verkraftet haben und legten los wie die Feuerwehr, entwickelten insbesondere über die rechte Außenbahn mit Juri Marxen, Jonas Behounek und Philipp Müller viel Druck und schlugen immer wieder Flanken in den Sechzehner, die jedoch keinen Abnehmer fanden.

Doch nach etwa zwanzig Minuten verpuffte der Anfangsschwung, der HSC kam deutlich besser in die Partie, die zusehends verflachte. „Die Niederlage vom Donnerstag hat sicherlich eine große Rolle gespielt, das lässt sich nicht wegdiskutieren“, gab Norderstedt-Trainer Olufemi Smith zu. „Das steckte den Spielern körperlich wie mental noch in den Gliedern, so dass da ein relativ schwaches Fußballspiel zustande kam, wobei ich die ersten zwanzig Minuten sehr ordentlich fand.“ Klare Torchancen gab es im ersten Durchgang nur zwei: Philipp Müller verfehlte mit seinem Schuss vom Sechzehner den Torpfosten nur um Millimeter (23.), Jonas Behounek zwang mit seinem Schuss HSC-Keeper Kilian Neufeld zu einer Glanzparade (36.), auf der anderen Seite musste sich Lars Huxsohl bei einer Flanke von Tom Kinitz mächtig strecken (34.).

Die Begrüßung in den zweiten Durchgang übernehmen die Gäste. Gürkan Öney steckte den Ball schön auf Can Gökdemir durch, der aus spitzem Winkel am gut reagierenden Lars Huxsohl scheiterte (48.), zwei Zeigerumdrehungen später ging ein Freistoß von Max Kummer etwa einen Meter über das Tor. Auf der anderen Seite verfehlte Philipp Müller, nachdem er sich klasse gegen seinen Gegenspieler behaupten konnte, das Tor knapp (56.), dann wollte Dylan Williams es nach einer Hereingabe von Juri Marxen zu artistisch machen und traf den Ball nicht (58.). Nachdem Lars Huxsohl einen Schuss von Max Kummer als der zweiten Reihe mit den Fäusten über das Tor lenken konnte (62.), reagierte das Trainer-Team.

„Wir wollten mit der Aufstellung die Ernsthaftigkeit dieses Spiels herausstellen“, begründete Smith die Startelf, die sich mit Ausnahme von Philipp Koch (für Kangmin Choi) und Lars Huxsohl (für Stefan Rakocevic) mit der Aufstellung vom Donnerstag deckte. Vielfach war erwartet worden, dass die „jungen Wilden“ wie Noel Denis, Benjamin Dreca oder Michael Igwe beginnen. „Wir wollen die Saison nicht locker auslaufen lassen, sondern das Maximum aus den letzten Spielen heraus holen.“ Dreca und Igwe kamen nach einer guten Stunde und wirkten äußerst belebend auf das Offensivspiel. Bezeichnenderweise waren es auch die beiden Spieler, die in der lebhaften Schlussphase die besten Tormöglichkeiten hatten.

Michael Igwe rauschte nach einer Hereingabe von Elias Saad heran und nahm den Ball am langen Pfosten aus fünf Metern direkt, der Ball zischte an zwei Verteidigern, aber auch um Millimeter am langen Pfosten vorbei (78.). Zwei Minuten später senkte sich eine Choi-Flanke brandgefährlich auf das Tor der Gäste, wiederum nur sechzig Sekunden später nahm Benjamin Dreca aus 14 Metern eine Igwe-Flanke direkt, zielte damit aber genau auf der Torhüter Kilian Neufeld (81.). Nachdem Marcel Langer auch noch vor dem einschußbereiten Elias Saad klären konnte, war auch dem Letzten klar: Hier passiert heute nichts mehr.

„In der Schlussphase hatten wir die größeren, hochprozentigen Torchancen, die wir leider nicht genutzt haben. Wir hätten den Sieg über 90 Minuten allerdings nicht verdient gehabt. Der Gegner hatte ja auch die ein oder andere Gelegenheit, wenn auch nicht so klar wie unsere Aktionen“, zog Olufemi Smith ein nicht unzufriedenes Fazit.

Am kommenden Samstag empfängt Norderstedt um 14.00 Uhr zum letzten Heimspiel der Saison den Lüneburger SK Hansa im Edmund-Plambeck-Stadion. Es wird für Trainer Jens Martens und Torhüter Marcel Kindler die letzten Partie im Edmund-Plambeck-Stadion sein.

Personalien FC Eintracht Norderstedt:
Lars Huxsohl – Juri Marxen, Yannik Nuxoll, Fabian Grau, Dane Kummerfeld (77. Rico Bork) – Philipp Koch (46. Kangmin Choi) – Elias Saad, Dylan Williams (59. Pelle Hoppe), Jonas Behounek, Philipp Müller (66. Benjamin Dreca) – Jan Lüneburg (c) (66. Michael Igwe)

Tore: keine

Gelbe Karte: Rico Bork (6), Juri Marxen (4), Elias Saad (3)

Schiedsrichter: Yannick Rath (Bremen)

Zuschauer: 105

Aufrufe: 016.5.2022, 14:45 Uhr
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