Eigentlich ist Stefan Schellenberg ein aktiver Mensch, doch Samstag und Sonntag verbrachte er überwiegend in ruhender Position. Der Grund dafür ist am Freitagabend zu suchen, denn da musste der 35-Jährige über drei Jahre nach seinem letzten Pflichtspieleinsatz für die erste Mannschaft der Holzheimer SG doch noch mal seine Fußballschuhe schnüren. Weil vor der Partie beim Rather SV plötzlich die ganz große Personalnot ausgebrochen war, wechselte Schellenberg die Rollen. Aus dem Co-Trainer wurde für eine Halbzeit mal wieder der Mittelfeldspieler.
„Fit bin ich noch, weil ich regelmäßig laufen gehe. Aber auf dem Platz ist das natürlich eine ganz andere Belastung. Das habe ich die Tage danach deutlich gespürt“, sagt Schellenberg. Doch bereut hat der 35-Jährige nichts, im Gegenteil: „Ich hatte zwar ein, zwei doofe Ballverluste, aber das hat richtig Bock gemacht.“ Kein Wunder, so hatte er noch mal die Möglichkeit, mit alten Weggefährten wie Pascal Schneider und Tom Nilgen zu spielen, statt ihnen im Training Anweisungen zu geben. Schellenberg war lange Stammspieler der HSG zu Bezirskliga-Zeiten, zog sich dann aber eine Knieverletzung zu und wechselte nach dem Aufstieg in die Landesliga ins Trainerteam des damaligen Coaches Guido van Schewick. Anschließend folgten nur noch ein paar Kurzeinsätze, wenn sein Spielertyp gebraucht wurde.
Dass es gegen Rath über 45 Minuten ganz gut klappte, hat allerdings nicht die Lust auf mehr geweckt. Schellenberg war froh, als ihn die Einwechslung von Yannick Joosten nach der Pause erlöste. Zumal dann aus einem 0:2-Rückstand noch ein 3.3 wurde. „Das wird mit Sicherheit keine Dauerlösung, das macht mein Knie nicht mehr mit“, sagt der 35-Jährige. Auch bei den Alten Herren sieht er sich nicht. Er fühlt sich in seiner Rolle im Trainerteam pudelwohl. Irgendwann mal einen Posten als Cheftrainer anzutreten, kann er sich aktuell auch nicht vorstellen. Dazu lässt ihm sein Job als Steuerberater einfach nicht genug Zeit.