2024-05-23T12:47:39.813Z

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Wie geht es für die SVG weiter?
Wie geht es für die SVG weiter? – Foto: Frank Vieten

Hat der SVG Grevenbroich noch eine Zukunft in der Kreisliga A?

Trainer Erkan Akan und Präsident Ramazan Kavgacin hören bei Genclerbirligi nach dieser Saison auf und hinterlassen kaum zu schließende Lücken.

Nach dieser Saison wird der SV Genclerbirligi Grevenbroich nicht mehr das sein, was er einmal war: Trainer Erkan Akan streicht nach neun Jahren die Segel und auch der gesamte Vorstand um Präsident Ramazan Kavgaci hört am Saisonende auf.

Diese Entscheidung steht seit kurzem auch offiziell fest. Für den Verein SVG Grevenbroich ist diese Nachricht ein schwerer Schlag, doch es gibt nachvollziehbare Gründe.

Erkan Akan kam 2013 zu „Gencler“ – erst als Spieler und ab der Saison 2014/2015 auch als Trainer. Im zweiten Jahr folgte schon der Aufstieg in die Kreisliga A, wo der SVG inzwischen zu einem echten Top-Team gereift ist. Zwei Mal in Folge spielten die Grevenbroicher um den Aufstieg mit, scheiterten im vergangen Jahr an Nievenheim und in dieser Saison an Weißenberg.

Konsolidierung geschafft

Seinen problematischen Ruf ist der Klub längst losgeworden, den Respekt der Gegner hat er sich mit gutem Fußball erarbeitet, ist fester Bestandteil der Kreisliga A. „Was wir erreicht haben, ist schon sehr gut“, findet Akan, auch wenn er sich den Traum vom Aufstieg in die Bezirksliga nie erfüllen wird. Nach neun Jahren an der Seitenlinie ist für den 36-Jährigen jetzt Schluss. Er ist verheiratet, hat drei Kinder und führt einen Getränkegroßhandel – für den Job als Fußballehrer ist da auf Dauer keine Zeit mehr. „Neun Jahre reichen. Ich möchte mehr Zeit für meine Familie haben. Das ist jetzt wichtiger“, erklärt er.

Doch Akan ist nicht der Einzige, der im Sommer Schluss macht. Präsident Ramazan Kavgaci und das Team, das er in den vergangenen elf Jahren um sich herum aufgebaut hat, hört geschlossen auf. „Gencler war für mich immer eine Herzenssache, doch es ist an der Zeit, an andere zu übergeben“, erklärt Kavgaci, der ebenfalls private Gründe für sein Ausscheiden anführt. Bislang gibt es noch niemanden, der die Nachfolge übernehmen will. Am 12. Mai findet die Mitgliederversammlung inklusive Neuwahlen statt. Dann soll über die Zukunft des Vereins entschieden werden. „Ich hoffe, dass sich bis dahin jemand findet“, sagt Kavgaci.

Wie geht es weiter?

Wie es mit der Mannschaft in der Kreisliga A weitergeht, ist noch völlig offen. Kavgaci und Akan rechnen mit einem Dominoeffekt und gehen davon aus, dass ein Großteil der Spieler im Sommer gehen wird. „95 Prozent der Spieler sind nur wegen Erkan gekommen. Das war wie eine Familie“, erklärt der Präsident. Der ein oder andere Kicker soll sogar schon von anderen Klubs kontaktiert worden sein. „Wir haben teilweise Spieler, die in der Bezirksliga kicken könnten. Da sind richtig gute Jungs dabei“, sagt Akan. Wie das Team also 2023/2024 aussieht und ob sie überhaupt in der Kreisliga A an den Start gehen können, steht noch in den Sternen.

Bevor Akan und Kavgaci aber von Bord gehen, gibt es noch Ziele: Der langjährige „Gencler“-Coach will sich mit der Vizemeisterschaft und der Qualifikation für den Niederrheinpokal verabschieden. Am 17. Mai steigt das Pokalspiel um Platz drei gegen die DJK Gnadental. Was danach mit dem Verein SV Genclerbirligi Grevenbroich passiert, ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig offen.

Aufrufe: 010.4.2023, 20:00 Uhr
Felix StrerathAutor