2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait
Überraschung: Trainer-Urgestein Günter Bayer übernimmt den Kreisklassisten TSV Merching.
Überraschung: Trainer-Urgestein Günter Bayer übernimmt den Kreisklassisten TSV Merching. – Foto: Tobias Giegerich

Günter Bayer kann es nicht lassen

Trainer-Urgestein coacht Merching +++ Dabei hatte der 69-Jährige nach dem Landesliga-Aufstieg mit dem SC Oberweikertshofen eigentlich die Karriere beendet

Es war klar, mehr oder weniger zumindest: Der SC Oberweikertshofen würde für Günter Bayer zur letzten Trainerstation werden. Das war jedenfalls der Plan. Warum der Coach dann doch wieder rückfällig und nun in Diensten des TSV Merching steht, dafür gibt es mehrere Gründe.

„Ich liebe den Fußball“, versichert der pensionierte Berufssoldat. Diese Aussage lässt sich ganz leicht belegen. Nach seiner aktiven Laufbahn war er für viele Klubs tätig. Und zwar nicht deshalb, weil er in der Szene als Wandervogel galt, sondern weil er dafür bekannt war, dass er aus einer Mannschaft viel herausholen kann. Der TSV Kottern baute auf seine Qualitäten ebenso wie der FC Memmingen, der TSV Bobingen, der TSV Schwaben Augsburg, der TSV Aindling, die SpVgg Kaufbeuren, der SV Mering, der BSK Neugablonz, der SC Oberweikertshofen und nun eben auch der Kreisklassist Merching. Dass dort rein fußballerisch betrachtet kleinere Brötchen gebacken werden als bei den anderen Vereinen, das ist dem 69-Jährigen durchaus bewusst. Ihm ist klar, dass er seine Ansprüche bei der neuen Aufgabe reduzieren muss; das gilt sowohl für das spielerische Potenzial als auch für die Einstellung der Merchinger Fußballer: „Wenn da die Freundin Geburtstag hat oder wenn ein Konzert stattfindet, das steht der Fußball an dritter oder vierter Stelle.“

Zu Auswärtsspielen kann Günther Bayer hinradeln

Als Bayer zu Hause andeutete, dass Merching die Fühler nach ihm ausgestreckt hatte, reagierte seine Gattin mit einem Lachen. Doch der umworbene Kandidat sagte bei einer Tasse Kaffee zu: „Über Details des Vertrags, den es so gar nicht gibt, haben wir dabei gar nicht gesprochen. Nicht über Geld und auch nicht über die Laufzeit.“ Mit anderen Worten: Es ist demnach nicht ganz von der Hand zu weisen, dass der Merchinger Trainer auch im Sommer 2023 Bayer heißt: „Ich mach das jetzt mit dem Markus Rölle, ein guter Fußballer.“ Am Dienstag und am Donnerstag, so rechnet der Chefcoach vor, da habe er Zeit zum Training: „Und am Sonntag, da nehme ich sie mir.“ Wobei der Mann, der in Haunstetten zu Hause ist, die Fahrten zu den Auswärtsspielen mit dem Fahrrad bewältigen wird.

Bayer sieht Perspektiven für einen Spitzenplatz

Und was darf man den Merchingern zutrauen, bei denen nun der Star der Trainer sein wird? Günter Bayer sieht mit einem Blick auf den aktuellen Kader durchaus Perspektiven, um vorne mitzuspielen. Zum Teil kann er die Spieler von seiner Tätigkeit in Mering einschätzen. Alexander Lammer, der früher für den TSV Aindling stürmte, könnte einer der Führungsspieler werden. Doch der Coach muss auch befürchten, dass immer wieder wichtige Kräfte nicht parat stehen werden – aus verschiedenen Gründen.

Aus Oberweikertshofen verabschiedete Bayer sich mit dem Aufstieg. Warum hat er sich von den Oberbayern verabschiedet? „Ich wollte diesen Stress nicht mehr, diese Fahrten.“ Ganz aufhören, das war für Bayer aber auch keine Option. (jeb)

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Aufrufe: 04.8.2022, 14:17 Uhr
Aichacher Nachrichten / jebAutor