2024-06-17T07:46:28.129Z

Allgemeines
Auf Goran Tomic wartet beim SC West viel Arbeit.
Auf Goran Tomic wartet beim SC West viel Arbeit. – Foto: RP

Goran Tomic: "Einfach kann jeder"

Goran Tomic ist neuer Trainer beim SC West. Er hat beim Absteiger aus der Oberliga eine anspruchsvolle Aufgabe vor sich.

Goran Tomic ist niemand, der gerne den Weg des geringsten Widerstandes geht. Das hat er mit Übernahme des Trainerpostens bei den Fußballern des SC West bewiesen. Nach zwei Jahren beim 1. FC Wülfrath wurde der 46-Jährige nun an der Schorlemerstraße vorgestellt. Er spricht über Düsseldorf als seine Herzensstadt, den großen Kaderumbruch in seinem Team nach dem Abstieg, warum er sich für den Verein entschieden hat und welche Ziele er hat.

Herr Tomic, sind sie ein risikofreudiger Mensch?

Goran Tomic Absolut. Man muss immer mal etwas riskieren, wenn man nach vorne kommen will – auch unabhängig vom Fußball. Wieso?

Eine Mannschaft zu übernehmen, die zwei Wochen vor dem Saisonstart noch kein einziges Testspiel absolviert hat und komplett neu zusammengebaut wurde, birgt schon ein Risiko. Finden Sie nicht?

Goran Tomic Mir war bewusst, was ich da eingehe. Es gibt so einen schönen Spruch: ‚Einfach kann jeder‘. Natürlich hatten wir fast einen kompletten Abgang der Mannschaft zu überwinden, aber ich muss sagen, dass Martin Wagner und Maciej Zieba wirklich hervorragende Arbeit gemacht haben. Für sie war es wichtig, Typen herauszukristallisieren, die zum Verein passen, aber auch die Mentalität besitzen, alles für die Mannschaft auf den Platz zu bringen. Von daher: Risiko ist da, aber ich habe überhaupt keine Bange vor der Saison.

Was hat den Ausschlag gegeben, dass Sie sich entschieden haben, diese Aufgabe anzunehmen?

Goran Tomic Ganz klar das Gespräch mit Martin und Maciej, die sympathische Art, aber auch die klare Vorstellung, was sie für einen Trainer suchen. Die beiden haben einen Trainer gesucht, der die Verantwortung übernimmt, aber der auch ein Teamplayer ist. Das bin ich und das hat letztendlich den Ausschlag dazu gegeben.

Sie sprechen Martin Wagner und Maciej Zieba an. Die beiden hatten zuletzt gemeinsam als Spielertrainerduo fungiert. Wie werden in Zukunft die Entscheidungen getroffen?

Goran Tomic Selbstverständlich sind Martin und Maciej weiterhin absolut dabei. Die beiden sind unheimlich wichtig für die Mannschaft, den Verein und mich persönlich. Letztendlich bin ich derjenige, der die Hauptverantwortung trägt, aber ich werde mich in sämtlichen Sachen mit den beiden besprechen.

Was für eine Art von Fußball lassen sie spielen?

Goran Tomic Emotionalen Fußball. Leidenschaft, Emotionen und Offensivfußball – das möchte ich sehen. Ich spiele gerne von hinten raus und bolze den Ball nicht einfach nach vorne. Dafür müssen aber die Spielertypen gegeben sein.

Haben Sie diese Spieler in der Mannschaft?

Goran Tomic Das ist jetzt noch schwierig für mich zu sagen. Was ich aber gemerkt habe ist, dass Martin und Maciej sich nur für Spieler entschieden haben, die sich wirklich maximal im Training und für die anderen Jungs reinhängen.

Sie kennen sowohl die Oberliga als auch die Landesliga bestens und haben schon in beiden Ligen Mannschaften trainiert. Was ist in der Landesliga denn anders als in der Oberliga?

Goran Tomic Der größte Unterschied ist das Spieltempo. In der Landesliga steht zudem der Kampf im Vordergrund. In der Oberliga versucht man noch mehr Lösungen im spielerischen Bereich zu finden.

Wie schätzen Sie die Landesliga in dieser Saison ein?

Goran Tomic In der Gruppe 1 tummeln sich sechs, sieben Vereine, wo ich sage: ‚Die können locker in der Oberliga spielen‘. Es gibt für mich auch keinen klaren Favoriten. Das ist eine sehr, sehr starke Landesliga in diesem Jahr.

Was ist Ihr Saisonziel in dieser starken Liga?

Goran Tomic Unser Ziel ist es, dass wir uns schnellstmöglich als Mannschaft finden und so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Dann haben wir in der Saison schon Großes geleistet.

Aufrufe: 026.8.2022, 20:00 Uhr
RP / Christopher BaczykAutor