2024-05-10T08:19:16.237Z

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Während Bamberg (links) für den Meisterjubler üben kann, muss Hof (rechts) weiter um die Bayernliga bangen.
Während Bamberg (links) für den Meisterjubler üben kann, muss Hof (rechts) weiter um die Bayernliga bangen. – Foto: Sascha Dorsch, Mario Wiedel - Montage: Helmut Weigerstorfer

»Glückwünsche an die Eintracht«: Ist schon alles geklärt?

33. Spieltag in der Bayernliga Nord: Sind Rang 1 und 2 bereits vergeben? +++ Kann Hof Erlangen und Feucht noch einmal in Bedrängnis bringen?

Es wäre den Teams der Bayernliga Nord, die sich noch im Auf- oder Abstiegskampf befinden, zu wünschen, dass am Ende klare Verhältnisse herrschen - und nicht die großere Rechnerei beginnt. Und wenn, dann erst das, was auf dem Platz passiert. Im zweiten Schritt vielleicht der mathematische Rest. Zwölf Teams der Liga brauchen erst gar nicht mehr an den Rechenschieber denken. Für sie ist die Saison mehr oder weniger gelaufen. Sechs Mannschaften (Großbardorfs Chancen aufs Erreichen des direkten Klassenerhalts sind mikroskopisch) müssen hingegen weiter Vollgas geben und das unter erschwerten Bedinungen, kommt doch zur körperlichen Belastung immer mehr auch die nervliche hinzu...

Aufstiegskampf

Gefühlt seit der Winterpause gilt die Meisterschaft des FC Eintracht Bamberg als ausgemachte Sache. Die junge Truppe des jungen Trainers Jan Gernlein befeuerte diese Prognose mit fast ausnahmslos souveränen Leistungen. Hack, Linz & Co. lieferten in beängstigender Manier. Und so sind es die Domreiter nun auch, die es tatsächlich zu schlagen gilt im Rennen um Rang 1.

Ist es überhaupt noch ein Kampf um einen fixen Regionalliga-Platz? Am Samstag gegen Jahn II genügt den Oberfranken bereits ein Punkt, dann ist alles in trockenen Tüchern. Es verwundert also nicht, wenn Bernd Eigner, Trainer des SC Eltersdorf, bereits vor dem vielleicht entscheidenden 33. Spieltag endgültige Worte in Richtung FCE Bamberg schickt: "Glückwunsch an die Eintracht zum verdienten Aufstieg."

Genauso wie die Meisterfrage für den ehemaligen Profi geklärt ist, steht für Eigner auch fest, wer am Ende auf dem Relegationsrang stehen wird: Nicht womöglich doch noch "sein" Eltersdorf, sondern die DJK Gebenbach. Er glaubt also nicht mehr daran, dass die Mittelfranken auf die Oberpfälzer noch vier Punkte aufholen können. "Es müsste schon sehr viel zusammenkommen, sodass wir auf Rang 2 landen." Obwohl der Regionalliga-Absteiger also die sofortige Rückkehr in die 4. Liga wohl verpassen wird, ist man zufrieden bei den Quecken: "Wir haben unser Ziel "vorne mitspielen" erreicht."

Ganz so eine klare Meinung wie Bernd Eigner haben seine Kollegen Jan Gernlein und Kai Hempel nicht. Logisch, dass der Bamberg-Trainer vor Regensburg und Neumarkt am letzten Spieltag der Saison warnt. Zumal die Domreiter in den vielen Englischen Wochen zuletzt seinen Angaben zufolge "viele Körner gebraucht haben. Ich verstehe den Blick von außen, aber als Trainer wäre ich überheblich, wenn ich einen Haken dran machen würde, solange nix fix ist."

Dass seine Truppe mit dem Druck zurecht kommt, hat sie bereits mehrmals auf eindrucksvolle Art und Weise bewiesen. Auch dreckige Spiele wurden gewonnen - wie zuletzt gegen Absteiger Geesdorf. "Da waren die Jungs maximal unzufrieden. Das hat mir gezeigt, dass der Anspruch der Truppe an ein schönes und dominantes Fußballspiel gewachsen ist und wir uns nicht nur auf das Ergebnis konzentrieren."

Probleme mit der Konzentration befürchtet Gebenbachs Kai Hempel ebenfalls nicht. Während der Partie sei ein Blick nach Bamberg und/oder Eltersdorf "kein Thema", ist er überzeugt. Größeres Kopfzerbrechen bereitet dem DJK-Trainer eher die eigene Personalsituation. "Bei uns geht es momentan nur darum, einige der vielen Ausfälle wieder fit zu bekommen und weitere Verletzungen zu vermeiden. Wir wollen gegen Ammerthal den Relegationsplatz sicher machen." Mit Timo Kohler, Dominik Haller, Jan Fischer, Jonas Lindner, Fabian Vogl, Marco Geier, Salah El Berd, Bastian Freisinger und Marco Seifert fallen nicht irgendwelche Spieler aus, sondern fast durchwegs Leistungsträger und Führungsspieler.

Abstiegskampf

Ein Spiel, das am kommenden Wochenende doppelt im Fokus steht, ist die Begegnung zwischen der SpVgg Bayern Hof und genanntem Eltersdorf. "Hof möchte die Relegation noch vermeiden und wird dementsprechend motiviert in die Begegnung gehen", spricht Quecken-Trainer Eigner das aus, was viele denken - und auch Bayern-Sprecherin Michaela Streit unterstreicht: "Wir haben es schon oft bewiesen, dass wir es nicht nur spannend bis zum Schluss machen, sondern auch, dass wir bis zum letzten Spieltag alles in die Waagschale werfen werden." Dass es ausgerechnet gegen ein Spitzenteam geht und ausgerechnet gegen eines der wenigen Teams, für das es noch um etwas geht, sei dabei nebensächlich. "Jedes Spiel gewinnt die bessere Mannschaft. Für uns zählen nur Punkte. Unser Ziel für Samstag heißt deshalb freilich: Heimsieg."

Und schon sind wir bei der Ausgangslage im Tabellenkeller. Dem oberfränkischen Traditionsverein steht das Wasser bis zum Halse. Nicht nur die eigenen Partien (gegen Eltersdorf und Kornburg) müssen gewonnen werden, auch die Konkurrenz muss patzen. "Sicherlich sind auch wir zu gewissen Rechnereien hingerissen", gibt Michaela Streit zu. Gleichzeitig betont sie aber: "Allerdings wissen wir ebenso, dass die Endabrechnung mit unserer Leistung auf dem Platz steht und fällt."
Das ist auch dem ATSV Erlangen bekannt. Drei Punkte Vorsprung haben die Mittelfranken auf Hof (direkter Vergleich: Remis; Torverhältnis pro ATSV) - und es passt irgendwie nicht bei Markert & Co. nach der Winterpause. Man ist - auch aufgrund zahlreicher Ausfälle - hinten reingerutscht. "Wir stehen aus sportlicher Sicht momentan genau da, wo wir hingehören", zeigt sich Trainer Chris Hofbauer realistisch. Und genau deshalb sei auch die Begegnung mit Absteiger Geesdorf "auf keinen Fall ein leichtes Spiel".

Hofbauer ist aber davon überzeugt, dass seine Truppe den direkten Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen wird. "Wir sind von unserer Qualität überzeugt und wollen das Heft in die Hand nehmen." Zur Zuversicht des jungen Trainer trägt auch bei, dass mit Routinier Hakim Graine kurzfristig ein Rückkehrer zur Truppe stößt. "Er ist sofort ein wichtiger Ansprechpartner für unsere jungen Spieler. Er geht mit gutem Beispiel voran und hat einen guten Blick auf die kleinen Dinge innerhalb der Mannschaft."

Alarmstimmung in Hof und Erlangen. Entspanntere Situation für den 1. SC Feucht. Zu entspannt? Ein Punkt gegen Cham - und ein weiteres Bayernliga-Jahr ist wasserdicht. Im Fall der Fälle kann auch nach einer Niederlage gefeiert werden. Doch davon will Trainer Serdal Gündogan nichts wissen: "Wir machen uns nicht verrückt. Wir haben den Willen und die Qualität, alles aus eigener Kraft zu schaffen und das vermitteln wir der Mannschaft."

Es geht nicht nur um den Klassenerhalt, es geht auch darum, eben jenem Gündogan und seinem Kollegen Florian Schlicker, die den ehemaligen Regionalligisten bekanntlich nach der Saison verlassen, einen standesgemäßen Abschied zu bereiten. "Natürlich wollen wir uns hier mit einem sicheren Klassenerhalt verabschieden, den auch unser aktuelles Team nach dem Umbruch im Sommer verdient hat."

Die übrigen Begegnungen des 33. Spieltags:

Aufrufe: 018.5.2023, 17:00 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor