2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Für Markus Rickauer ist die Vorbereitungszeit abgelaufen. Mit der SSV Glött startet der Trainer in die neue Kreisliga-Saison.
Für Markus Rickauer ist die Vorbereitungszeit abgelaufen. Mit der SSV Glött startet der Trainer in die neue Kreisliga-Saison. – Foto: Karl Aumiller

Glötter setzen auf den bewährten Stamm

West-Kreisligist hofft nach durchwachsener Frühjahrsrunde darauf, diesmal vor größeren Verletzungsproblemen verschont zu bleiben

Mit der Partie zwischen dem Aufsteiger SpVgg Bachtal und der SSV Glött wird die Saison der Kreisliga West am Freitagabend (19 Uhr) eröffnet. Bevor es ernst wird, stellen sich die Glötter aber noch dem Kick-off-Check der Donau-Zeitung.

Coach & Co.: In sein drittes Jahr als Cheftrainer geht der Lauinger Markus Rickauer bei den „Lilien.“ Unterstützt wird der 36-Jährige wie in der vergangenen Runde durch die spielenden Co-Trainer Eduard Keil und Peter Eggle. Wobei Letzterer kürzlich Vater geworden ist und deshalb eventuell etwas kürzer treten wird. Doch darüber ist laut Abteilungsleiter Thomas Schreitt das letzte Wort noch nicht gesprochen. Als Torwarttrainer ist weiterhin SSV-Urgestein Volker Zenettii gefragt.

Hin & weg: Sehr übersichtlich ist die Zahl der Akteure, welche die Mannschaft verlassen haben oder die dazugekommen sind. Mit Felix Kastner vom A-Klassisten TV Gundelfingen gibt es lediglich einen Neuzugang. Im Oktober, wenn Eliah Schneider 18 Jahre alt wird, soll der Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen gelegentlich zum Kader der ersten Mannschaft stoßen. Nicht mehr dabei sind Michael Käßmeyer (Karriereende) und Till Erhart, den es in seine Hamburger Heimat zurückgezogen hat.

Glücks - und Sorgenkinder: Neuzugang Felix Kastner hat bisher einen so guten Eindruck hinterlassen, dass er sowohl von Trainer Rickauer als auch von Abteilungsleiter Schreitt als „Glückskind“ genannt wird. Schreitt lobt außerdem Torhüter Dominik Trenker. „Es ist sehr wichtig, dass er ein weiteres Jahr bei uns bleibt“, so der SSV-Funktionär. Als „Sorgenkind“ nennt Schreitt Raphael Martin, der schon längere Zeit von muskulären Problemen geplagt wird und zum Saisonauftakt ausfallen wird.

Plus & Minus: Die Tatsache, dass die Mannschaft nahezu komplett zusammengeblieben ist, werten Rickauer und Schreitt als großen Pluspunkt. Während der Coach die in der vergangenen Saison oft aufgetretene Verletzungsanfälligkeit zahlreicher Spieler als Schwachpunkt sieht, würde sich Abteilungsleiter Schreitt wünschen, wenn sich gar mancher Akteur bezüglich seiner Einstellung mal kritisch hinterfragen würde, ob er wirklich alles dafür tut, um den größtmöglichen Erfolg zu haben.

Test & Taktik: Die Pflichtaufgaben gegen unterklassigere Teams hat die Mannschaft laut Coach Rickauer erfüllt, zuletzt den prestigekräftigen Aschberg-Cup in Weisingen gewonnen. Gegen Bezirksligisten wie die U23 des FC Gundelfingen (0:5), den FC Günzburg (1:3) und FC Affing (2:9) gab es zum Teil deftige Niederlagen. „Da hätte ich mir schon etwas mehr Gegenwehr gewünscht“, kritisiert Thomas Schreitt. Was die Taktik für die Punktspiele anbelangt, hänge dies neben dem eigenen Personal, das zur Verfügung steht, auch vom Gegner ab. Gegen starke Mannschaften, so Coach, möchte man hinten kompakt stehen und über schnelle Konterangriffe über die Außen zum Erfolg kommen.

Wunsch & Wirklichkeit: In Landshausen beim Aufsteiger SpVgg Bachtal bestreitet die SSV Glött das inoffizielle Auftaktspiel in der Kreisliga West. Der Countdown für diese Partie also läuft. Trainer Rickauer hofft, dass seine Truppe im Bachtal ähnlich selbstbewusst auftritt wie in der vergangenen Vorrunde, die mit Platz vier abgeschlossen wurde. „Wenn wir an diese Form anknüpfen können, ist ein Platz unter den ersten Fünf drin“, ist der Coach überzeugt. Das sieht auch Spartenchef Schreitt so, der allerdings auch den warnenden Zeigefinger hebt: Wenn das Team so auftrete wie nach der Winterpause, als es nur zwei Siege gab, könne es freilich schnell in eine andere Richtung gehen. Sind die Lilien gar eine Art Wundertüte? Sowohl Rickauer als auch Schreitt erwarten den FC Lauingen und Grün-Weiß Ichenhausen am Ende der Saison weit vorne. Rickauer traut auch Türk Gücü Lauingen einen Spitzenplatz zu, Schreitt dagegen eher noch dem Bezirksliga-Absteiger SC Altenmünster.

Prognose: Alles ist möglich für die Glötter, die eigentlich einen qualitativ und quantitativ starken Kader haben. Die Frage ist nur, wie ziehen die SSV-Jungs mit? Werden persönliche Dinge etwas mehr in den Hintergrund gestellt und bleiben größere Verletzungen aus, können die „Lilien“ sogar ins Aufstiegsrennen eingreifen. Wird alles nicht so „ernst“ genommen und gibt es wie in der vergangenen Saison fast jede Woche zahlreiche Ausfälle, muss das Team aufpassen, dass es nicht in den Abstiegskampf mit hineingezogen wird. Der Vergleich mit einer Wundertüte, wie ihn Abteilungsleiter Thomas Schreitt nicht gerne hört, ist durchaus angebracht. Man weiß nicht, was herauskommt.

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Aufrufe: 029.7.2022, 07:24 Uhr
Donau-Zeitung / Günther HerdinAutor