2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Verteidigte viele Jahre lang für die SpVgg Pfreimd: Michael Prey.
Verteidigte viele Jahre lang für die SpVgg Pfreimd: Michael Prey. – Foto: Karl-Heinz Hönl/Archiv

Geschichtsträchtig: Michael Prey trifft 7 Mal in einem Spiel

Der Spielertrainer des Kreisklassisten SV Diendorf war am Sonntag nicht zu stoppen – dabei war er ursprünglich gar nicht als Stürmer vorgesehen

Michael Prey, Spielertrainer des Schwandorfer Kreisklassisten SV Diendorf, wird das vergangene Wochenende so schnell ganz sicher nicht vergessen. Im Heimspiel gegen den FC Wernberg II steuerte der 33-Jährige rekordverdächtige sieben Tore zum 10:0-Heimsieg bei. Dabei war Prey zu seinen Landes- und Bezirksligazeiten in Pfreimd zumeist Innenverteidiger. Wir haben mit ihm gesprochen.

Hallo Michael, am Wochenende gelangen Dir im Spiel gegen den FC Wernberg II sage und schreibe sieben Buden. Hast Du schon einmal so viele Tore in einem Spiel gemacht?
Michael Prey (33): Im Herrenbereich haben ich einmal vier Tore geschossen, das war letzte Saison für die SpVgg Pfreimd II gegen die SG Stulln / Schwarzenfeld II. Ansonsten habe ich ja die meiste Zeit in der Innenverteidigung gespielt. In der Jugend war ich eine Zeit lang Stürmer, da kann ich mich in der C-Jugend einmal an sieben Tore erinnern. Übrigens auf demselben Platz wie am Sonntag.


Wie fühlte sich der Siebenerpack an?
Das war ehrlicherweise gar nicht so besonders, wie man vielleicht denkt. Die Wernberger hatten sich ab einem gewissen Spielstand aufgegeben, die Köpfe hängen gelassen. Es war hintenraus nur noch wenig Gegenwehr vorhanden.


War ein Traumtor auch dabei?
Drei Kopfballtore waren dabei, zudem hatte ich noch zwei, drei weitere Kopfballchancen. Die Bälle müssen ja erstmal so gut kommen bei den großen Wernberger Innenverteidigern. Die Tore waren schön herausgespielt, ich bin sehr gut bedient worden. An dem Tag ist der Ball sehr häufig richtig angekommen. Ein Traumtor war aber keines dabei. Wir fuhren zuletzt schon höhere Siege ein – man merkt, dass wir von hinten heraus mit einem guten Aufbau- und Mittelfeldspiel zu mehr Torchancen kommen als die letzten Jahre. Und so kommen wir offensiv gut in Position.


Geben Dein Trainerpartner Sebastian Ring und Du denn einen offensiven Spielstil vor?
Uns beide mitgerechnet, haben wir vier Verstärkungen zu der offensiv eh guten Mannschaft dazubekommen. Da ist klar, dass wir offensiv spielen. Wir haben aber auch eine gute Abwehr. In den Spielen sehe ich eine sehr diszipliniert spielende Mannschaft.


In Pfreimd warst Du über die Jahre meist als Innenverteidiger unterwegs. Woher rührt die Umorientierung in den Sturm?
Grundsätzlich macht mir das Spiel vorne schon mehr Spaß. In der Konstellation, in der wir die Mannschaft hatten, hätte ich aber wahrscheinlich hinten mehr geholfen. Gerade in Spielen, in denen es eng zugeht. Doch dann hat sich Alex Kleierl am Freitag im Training schwer am Knöchel verletzt und wird länger ausfallen. Alex ist ein überragender und auch mitspielender Stürmer. Wegen seines Ausfalls musste ich gegen Wernberg vorne ran.


Nach sieben Spieltagen in der Kreisklasse Nord habt Ihr 19 von 21 möglichen Punkten geholt. Zufrieden, wie es bislang beim neuen Klub läuft?
Ja, wir sind sehr zufrieden, sowohl mit dem Training als auch den Spielen. Natürlich gibt es schon noch Verbesserungspotenzial und Bedarf, wo wir was machen können und werden. Die bisherige Punkteausbeute ist mehr als das, was wir vor der Saison gedacht haben. Die Mannschaft bringt eine extreme Leistung, agiert sehr souverän. Gegen Gegner wie den TV Wackersdorf, welche sich dagegen sträuben, war unsere Antwort ein überragendes und sehr effektives Spiel nach vorne – und hinten nichts anbrennen lassen.


Ist die Meisterschaft das Ziel?
Das Ziel Kreisliga gibt es nach wie vor nicht. Wir wollen an Spitzenreiter SV Kemnath dranbleiben, die das auch überragend machen. Damit wir uns ein geiles Duell am vorletzten Spieltag erarbeiten. Es gilt so lange wie möglich oben dranzubleiben.


Gemeinsam mit Sebastian Ring kamst Du von der SpVgg Pfreimd als Spielertrainer-Duo nach Diendorf. Wie läuft die Zusammenarbeit?
Sebastian und ich sind Freunde. Dass es zwischenmenschlich passen würde zwischen uns, war klar. Es harmoniert. Natürlich haben wir auch mal andere Ansichten, aber auch dann kommen wir zusammen. Wir sind beide hart im Nehmen. (lacht)


Das Interview führte Florian Würthele.

Aufrufe: 06.9.2023, 15:00 Uhr
Florian WürtheleAutor