2024-05-10T08:19:16.237Z

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Manfred Schwabl und die Hachinger drücken vor dem Start in die restliche Rückrunde finanzielle Sorgen.
Manfred Schwabl und die Hachinger drücken vor dem Start in die restliche Rückrunde finanzielle Sorgen. – Foto: Imago Images /Ulrich Wagner

Geldsorgen trotz Adeyemi-Millionen: Welche Zukunft hat das Hachinger Modell?

Wer füllt nach dem DFB-Star die Kassen?

Manni Schwabl und die Hachinger setzten voll auf die Jugend. Der Verkauf von Top-Talenten soll die Klubkassen regelmäßig füllen. Ein hohes Risiko.

München/Unterhaching – Die Nachricht vom Sonntag aus Unterhaching, dass die Spielvereinigung in finanziellen Schwierigkeiten steckt, kam überraschend. Zwei Monatsgehälter, vom Dezember und Januar, blieb der Klub offenbar seinen Spielern zunächst schuldig. Angeblich ist das fehlende Geld inzwischen geflossen.

Zur Erinnerung: Im vergangenen Sommer klingelte beim aktuellen Tabellenführer der Regionalliga Bayern die Kasse. Karim Adeyemi, einst in der Vorstadt ausgebildet, wechselte von RB Salzburg in die Bundesliga zu Borussia Dortmund. Mehr als sechs Millionen Euro spülte der Transfer mittels Weiterverkaufs-Klausel in die Kasse.

SpVgg Unterhaching: Offenbar sind die Millionen aus dem Adeyemi-Transfer schon weg

Doch die Einnahmen waren offenbar schneller aufgebraucht, als den Hachinger lieb war. Es seien „Altlasten abgebaut“ worden, auch Bankschulden wurden beglichen. Und ein Teil floss sicherlich auch in das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ), mit dem Manni Schwabl die Zukunft des ehemaligen Bundesligisten absichern möchte. Sein Plan: Junge Talente ausbilden und gewinnbringend in höhere Ligen oder an finanzstarke Klubs abgeben – wie eben beim 21-jährigen A-Nationalspieler Adeyemi.

Doch wie sicher ist das NLZ aber als finanzieller Faustpfand für die Zukunft? Blickt man auf die finanziellen Turbulenzen, liegt der Schluss nahe, dass die Hachinger ohne den Geldregen aus dem vergangenen Sommer bereits mausetot wären. Darüber lässt sich im Moment nur spekulieren, denn bis auf die Bestätigung der Geldsorgen haben sich die Hachinger noch nicht geäußert.

Mit Nico Mantl hat die SpVgg Unterhaching zwei Millionen Euro verdient

Adeyemi hat seinen Jugendverein jedenfalls inzwischen schon zweimal saniert. Seit Sommer 2018 kassierte die SpVgg insgesamt zehn Millionen Euro vom Brause-Klub aus der Mozartstadt. Sollte der BVB den schnellsten Spieler der Bundesliga-Geschichte seit Datenerfassung noch einmal gewinnbringend weiterverkaufen, könnten die Hachinger ein drittes Mal mitverdienen, wie gemunkelt wird.

Doch planbar ist das alles nur bedingt. Genauso wenig, dass in der Münchner Vorstadt noch einmal ein derartiger Ausnahmefußballer groß wird. Nach dem Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold (2017) hat Haching bisher nur noch Keeper Nico Mantl mit hohem Erlös abgegeben. Für zwei Millionen Euro führte auch der Weg des U21-Nationaltorhüters nach Salzburg. Im Moment hütet der 23-Jährige auf Leihbasis den Kasten des dänischen Erstligisten Aalborg BK.

SpVgg Unterhaching: Hoffnungsträger Maurice Krattenmacher fällt mit Verletzung aus

Auch wenn der österreichische Serienmeister den Schlussmann verkauft, dürfte der Anteil, den sich die Hachinger wahrscheinlich wie bei Adeyemi gesichtert haben, deutlich geringer ausfallen. Zuletzt machten Verein und Fans Maurice Krattenmacher als möglichen „Aktie“ für die Zukunft aus.

Doch der Nachwuchsstürmer ist verletzt und fällt Gerüchten zufolge wegen einer Knieverletzung länger aus. Obwohl er mit vier Treffern in 16 Spielen bis zur Winterpause starke Leistungen unter Sandro Wagner gezeigt hat, ist zweifelhaft, ob im Sommer ein Klub das ganz große Geld auf den Tisch legen wird. (Jörg Bullinger)

Aufrufe: 017.2.2023, 14:29 Uhr
Jörg BullingerAutor