2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
Kehrt in den FVLB-Kader zurück: David Pinke | Foto: Achim Keller
Kehrt in den FVLB-Kader zurück: David Pinke | Foto: Achim Keller

Fußballtrainer sind derzeit Freunde der gepflegten Flickschusterei

Als Trainer, sagt Lars Müller vom FC Zell, „ist es derzeit jede Woche eine Flickschusterei“. Die Urlauber geben sich die Klinke in die Hand, sodass die Coaches aus einer bunt gemischten Truppe von topfitten Fußballern und Kickern mit Trainingsrückstand eine Elf formen dürfen. Trösten dürfen sich die Trainer der hiesigen Verbands- und Landesligisten: Das Problem trifft alle Clubs.

FV Lörrach-Brombach
Die Kader ausgedünnt, die Belastungssteuerung schwierig – da könnte man auf die Idee kommen, dass es dem FV Lörrach-Brombach zupasskam, am Mittwoch in der zweiten Verbandspokalrunde außen vor gewesen zu sein. Keine Englische Woche für den Verbandsligisten – eine prima Sache in diesen Tagen, oder? Nein, wiegelt Tiziano Di Domenico umgehend ab, „wir sind immer noch enttäuscht, dass wir raus sind“, sagt der FVLB-Coach über das Erstrundenaus in Teningen (0:3).

Zumal er keinen Vorteil sieht, „andere haben gespielt, wir haben trainiert. Und das beste Training ist am Ende das Spiel“. Eine zusätzliche Partie wäre ihm willkommen gewesen, denn bei allem Trainingsfleiß seiner Akteure im Urlaub, „das ist mit dreimal Fußballtraining in der Woche nicht zu vergleichen“. Am Sonntag gegen RW Elchesheim (15 Uhr) stehen Mirco Böhler und David Pinke wieder bereit, dafür urlaubt nun Nemanja Radulovic. Elchesheim „kommt mit der Euphorie des Aufsteigers“, sagt Di Domenico über eine „sehr erfahrene Mannschaft mit kompakten, abgeklärten Spielern“ und offensiver Schnelligkeit.

FC Zell
„Sie hatten ein schönes Wochenende“, sagt Lars Müller über seine Spitzenreiterspieler des FC Zell. Den 7:1-Auftaktsieg gegen den SV Endingen durften die Landesliga-Fußballer genießen, doch hat der Ernst im Trainingsalltag wieder Einzug gehalten. Während die Aussagekraft des Kantersiegs für den Aufsteiger noch offenbleibt, hat der Coach aus der Partie eine andere Erkenntnis gewonnen: „Wir konnten vier Ausfälle kompensieren und hatten trotzdem eine gute Bank.“ Die Breite im Kader sieht Müller als wichtige Basis für die Saison, „wir brauchen alle Spieler“. Am Samstag beim SV 08 Laufenburg (15.30 Uhr) erwartet er ein „ganz anderes Spiel“ als gegen Endingen. Verzichten muss der FCZ-Trainer auf ein Quartett des Auftaktsieges, drei Akteure kehren in das Aufgebot zurück, darunter Kapitän Daniel Philipp.

FSV Rheinfelden
Nach dem großen Pokalfight am Mittwoch gegen den Bahlinger SC blickt Musa Musliu mit gemischten Gefühlen auf die 0:1-Niederlage gegen den Regionalligisten. Einerseits stimmt den Landesliga-Trainer des FSV Rheinfelden traurig, „dass es nicht zu mehr gereicht hat“, trotz Chancen auch nicht zu einem Torerfolg. Andererseits blickt Musliu mit Stolz auf die Leistung, „wir nehmen etwas Gutes – die positive Energie – mit“. Nebst Einsatzwille und Leidenschaft habe der überzeugende Auftritt auf Disziplin und Glaube basiert, „es war schon in der Kabine eine Wahnsinnsenergie zu spüren“.

Die Rheinfelder Leistung ist umso höher einzustufen, als dass die Personaldecke dünn bleibt und sich die Ausfallliste für das Heimspiel am Samstag gegen den FC Wolfenweiler-Schallstadt (14.30 Uhr) um Muhammed Aslan (Urlaub) erweitert hat. Ohnehin erwartet Musliu gegen den Aufsteiger mit dessen „gutem Mix aus Qualität, Euphorie und mannschaftlicher Geschlossenheit“ eine schwere Aufgabe.

SV Weil
Es ist eine schwierige Phase für den SV Weil. 0:4 zum Landesligastart in Schallstadt, am Mittwoch 0:4 im Verbandspokal beim FV Herbolzheim. Gegenüber dem Ligaauftakt sah Andreas Schepperle sein Team „einen Tick besser“, doch konstatiert der Weiler Trainer abermals fehlende Durchschlagskraft im Angriffsspiel, durchweg individuelle Fehler vor den Gegentoren sowie fehlende Cleverness im Zweikampfverhalten, „die entscheidenden Duelle haben wir verloren“. Im Angriff sieht er seine Weiler unter permanentem, physischem Druck der Gegenspieler, „in der Verbandsliga hatten wir mehr Raum, unser Spiel aufzuziehen“.

Am Samstag gegen den SV Ballrechten-Dottingen (17.30 Uhr) rücken nach Ablauf ihrer Sperren Adrian Fischer und Julien Tschira in den Kader, wohingegen David Groß (Urlaub) nun vorerst fehlen wird. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz des angeschlagenen Torhüters Sandro Keller, für den Torwarttrainer Aykut Kaya einspringen könnte.

Aufrufe: 011.8.2022, 20:32 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor