War’s das schon wirklich, FSV Salmrohr?

Da es sportlich aber schon mal nicht hingehauen hat, machte sich im Anschluss an die Partie in der Saarpfalz schon Niedergeschlagenheit breit. Selbst das vom scheidenden Teamkollegen Nico Toppmöller spendierte Bier wollte dem einen oder anderen kurz nach dem Abpfiff nicht so recht schmecken.

Die Gäste hätten gewinnen müssen, um an den Hausherren vorbeiziehen zu können. Jägersburg schielte sogar noch auf den sicheren Klassenverbleib, musste diesen aber am Ende abschreiben, weil Mitkonkurrent SG Mülheim-Kärlich gegen den FC Speyer beim 2:0 die Oberhand behielt.

Salmrohrs scheidender Schlussmann Sebastian Grub:

Der enormen Bedeutung der Partie im Alois-Omlor-Sportpark schienen sich die Salmrohrer bewusst gewesen zu sein. Die Meeth-Elf hatte den besseren Start und wäre in der siebten Minute beinahe in Führung gegangen. Nachdem sich Maurice Neukirch den Ball im Mittelfeld erkämpft hatte, dann auf rechts zu Niklas Lames passte und das Spielgerät wieder zurückgeflankt bekam, köpfte der seit Wochen so überzeugende Mittelfeldspieler nur knapp am Jägersburger Tor vorbei (7.).

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„Bis Mitte der ersten Hälfte war es gut. Dann haben wir uns zu viele Fehlpässe geleistet“, konstatierte Meeth in seiner Analyse. 21 Minuten waren absolviert, da behauptete Matthias Manderscheid den Ball rund 30 Meter vorm Salmrohrer Gehäuse, passte dann in die Tiefe auf Jan Reiplinger, der Sebastian Grub zum 1:0 überwand. Anschließend verlor der von rund 50 mitgereisten Anhängern unterstützte Gast den Faden, ließ die Ordnung völlig vermissen. Alleine Kristof Scherpf hatte drei sehr gute Möglichkeiten (30., 31., 38.). Beim Distanzschuss von Frederic Ehrmann hatte Grub zuvor prächtig reagiert und drehte den Ball noch aus dem Winkel (25.).

Salmrohr schien der Pause entgegen zu taumeln. Überraschend fiel dann aber noch der Ausgleichstreffer. Mit einem der von Jägersburger Seite so gefürchteten langen Bälle schickte Daniel Bartsch Angreifer Hendrik Thul, der Keeper Mirko Vogel per Heber überlistete (41.).

Salmrohrs Trainer Frank Meeth:

Nach einer ersten Hälfte, in der man ihm zwar den Willen, aber auch die Nervosität deutlich angemerkt hatte agierte Salmrohr im zweiten Durchgang anfangs fokussierter.

Fast wäre nach 53 Minuten das 1:2 gefallen, Neukirch köpfte Vogel nach Bartsch-Freistoß aber in die Arme. Und noch einmal Neukirch, der seine berufliche und damit auch fußballerische Zukunft aktuell noch als offen bezeichnet: Nach Ablage des eingewechselten Alex Kirsch reagierte Vogel beim nachfolgenden Schuss prächtig (68.).

In der Schlussphase bewies Jägersburg aber mehr Coolness vor des Gegners Tor. Nach Linksflanke von Scherpf stieg Paul Manderscheid am höchsten und köpfte zum 2:1 ein (73.). Der eingewechselte Toppmöller sorgte noch mal derart für offensive Belebung, dass sein Coach hinterher freimütig einräumte, ihn zu spät gebracht zu haben. Der künftige Spielertrainer der neuen SG Neumagen-Dhron/Trittenheim/Leiwen-Köwerich legte gut zehn Minuten vor Schluss schön quer auf Hendrik Thul, der aber im Eins-gegen-eins an Vogel scheiterte (79.).

Salmrohr musste immer mehr aufmachen. Scherpf vollendete einen Konter zum 3:1 (80.). Den Schlusspunkt setzte Florian Steinhauer (82.). Vorausgegangen war allerdings ein klares Foul an Gianluca Bohr im Mittelfeld, das der Unparteiische nicht ahndete.

Daraus resultierende lautstarke Diskussionen auf Salmrohrer Seite veranlassten Jägersburgs Julian Schauer unmittelbar vor seiner Einwechslung zu einer Zuschauerbeleidigung, weshalb er Rot sah und sein Kurzeinsatz damit geplatzt war.

„Es war das fünfte Spiel unter mir und leider auch das schlechteste“, wusste Frank Meeth angesichts vieler Ungenauigkeiten, die sich seine Mannschaft geleistet hatte und phasenweise sogar völlig abgetaucht war.

„Wir brauchen einfach zu viel Chancen. Am Ende hast du es vielleicht dann auch nicht verdient, wenn du so viel liegenlässt“, meinte Keeper Sebastian Grub.

Zwischenzeitlich 14 Punkte aus sechs Partien in der Abstiegsrunde retteten Salmrohr damit zumindest sportlich auch nicht mehr. „Die Stabilität hat in den vergangenen Wochen gestimmt. Die Spielidee hat gepasst. Die letzte Durchschlagskraft, das letzte Tempo haben aber gefehlt“, analysierte Meeth, der nun egal in welcher Liga eine neue Mannschaft aufbauen muss.

Fest stehen folgende Abgänge: Sebastian Grub und Julian Bidon (beide US Hostert/Luxemburg), Michael Dingels (SG Nattenheim), Max Düpre und Gustav Schulz (beide Ziel unbekannt), Gedeon Tshiabuiye (zurück nach Frankreich), Daniel Bartsch (Spieler-Co-Trainer SG Kylltal-Birresborn), Nico Toppmöller (Spielertrainer SG Neumagen/Leiwen). Als Neuzugänge sind bereits fix: Noah Wrusch (SG Moseltal-Maring), Raphael Klotz (SV Speicher), Ralf Rizvani (Union Mertert-Wasserbillig).

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FSV Jägersburg – FSV Salmrohr 4:1 (1:1)
Jägersburg: Mirko Vogel - Steven Labisch, Sven Schreiber, Tom Koblenz, Kristof Scherpf (88. Florian Hasemann), Jan Reiplinger (71. Tim Schneider), Alexander Schmieden, Paul Manderscheid (82. Florian Steinhauer), Matthias Manderscheid, Frederic Ehrmann, Gianluca Ruoff.
Salmrohr: Sebastian Grub - Maurice Neukirch, Marcel Giwer (81. Maximilian Düpre), Gédéon Tshiabuiye, Luca Meyer (74. Jan Umlauf), Gianluca Bohr, Niklas Lames (70. Nico Toppmöller), Anton Moroz (58. Alex Kirsch), Louis Thul, Daniel Bartsch, Hendrik Thul.
Schiedsrichter: Patrick Simon (Wöllstein) - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Jan Reiplinger (21.), 1:1 Hendrik Thul (41.), 2:1 Paul Manderscheid (73.), 3:1 Kristof Scherpf (80.), 4:1 Florian Steinhauer (83.)
Rot: Julian Schauer (86./FSV Jägersburg/Zuschauerbeleidigung)