2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nervenstark im ersten Liga-Vergleich: Jannik Marx trifft per Strafstoß für die Wormatia gegen Gonsenheim.
Nervenstark im ersten Liga-Vergleich: Jannik Marx trifft per Strafstoß für die Wormatia gegen Gonsenheim. – Foto: Archivfoto: Stumpf/pakalski-press

Vor Verfolger-Duell: Das sagen Jannik Marx und Maurice Neukirch

Verfolger-Duell: Wormatia Worms vor Partie beim SV Gonsenheim unter Druck +++ Zwei Protagonisten der Mannschaften im Gespräch

Mainz/Worms. Es ist das dritte Aufeinandertreffen binnen sechs Wochen. Erst unterlag der SV Gonsenheim im Oberliga-Topspiel bei Wormatia Worms 0:2, dann revanchierten sich die Mainzer sechs Tage später mit ihrem 1:0-Auswärtssieg nach Verlängerung im Pokal. Sonntag (15 Uhr, BSA Mombach) gilt es, das direkte Duell zu entscheiden – und mit dem Tabellenzweiten FK Pirmasens Schritt zu halten. Wie stehen die Chancen? Jannik Marx, Wormser 2:0-Schütze in der Liga, und Maurice Neukirch, dem das „goldene Tor“ im Halbfinale gelang, schätzen die Lage ein.

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Warum gewinnt Ihr Team?

„Wir sind aktuell formstärker und haben in den vergangenen Wochen gezeigt, dass wir extrem sattelfest sind und auch enge Spiele für uns entscheiden können“, sagt Neukirch. Ein weiterer Gonsenheimer Vorteil: „Wir können fast auf die gesamte Kader-Breite zurückgreifen. Das hilft uns, die Trainingsqualität hoch zu halten. Und unsere Entschlossenheit zeichnet uns aus. Wir wollen unbedingt auf Platz zwei kommen.“ Marx betont: „Wir gewinnen, weil wir uns unserer Ausgangslage bewusst sind und dementsprechend ein Zeichen an die Liga setzen wollen.“ Von neun Pflichtspielen seit der Winterpause gewannen die Wormser nur vier, das Pokal-Aus schmerzt zusätzlich. Mit fünf Erfolgen aus acht Versuchen hat der SVG mehr Rückenwind.

Was macht Ihren Gegner so gefährlich?

„Die relativ hohe individuelle Qualität“ nennt Marx als größte Stärke der Gonsenheimer: „Jeder Angriff, jeder Ballverlust unsererseits kann zu einem Gegentor führen.“ Neukirch blickt ebenfalls auf die gegnerische Offensive: „Die Schnelligkeit über außen zeichnet Worms aus. Dass unsere Außenverteidiger das einbremsen können, haben wir im Pokal gesehen. Und die beiden Spitzen muss man immer auf dem Schirm haben, zwei physisch robuste, kaltschnäuzige Spieler. Wir dürfen nur wenig zulassen.“ Kein Oberliga-Spieler traf so oft wie Wormatia-Goalgetter Daniel Kasper (21 Saisontore), Winter-Rückkehrer Jan Dahlke (sieben Treffer in acht Spielen) lässt sich auch nicht lumpen – genauso wenig wie die Mainzer 14-Tore-Männer Abdellatif El Mahaoui und Yannik Ischdonat.

Welche Erfahrung haben Sie aus den beiden Duellen im März mitgenommen?

„Im Pokalspiel haben wir gesehen, dass sich Geduld auszahlen kann“, sagt der Gonsenheimer. „Dann entstehen mit unserer spielerischen Qualität Torchancen fast von alleine. Wir sind immer für zwei, drei Tore gut. Für uns als Sechser sind die zweiten Bälle von großer Bedeutung.“ Hier sieht Neukirch einen Schlüsselmoment im Wormser Spiel. „Es waren offene Spiele, bei denen derjenige gewonnen hat, der das erste Tor schoss“, blickt sein Mittelfeld-Kollege zurück. Marx betont: „Beide Mannschaften waren taktisch gut aufeinander eingestellt.“ Ob die Trainer versuchen, einander zu überraschen, oder eher auf Systemsicherheit setzen? Man darf gespannt sein.

Wie viel Druck verspürt Ihr Team?

Jannik Marx betont: „Einen gewissen Druck haben wir schon die ganze Saison, aber unter anderem auch, weil jeder hohe Ansprüche an sich selbst hat und das Maximale erreichen will. Aber der Druck beiderseits ist an der Tabelle ablesbar.“ Maurice Neukirch sagt: „Ich verspüre wenig Druck und freue mich eher auf das Spiel. Es ist eher eine positive Anspannung, sich mit den Top-Mannschaften zu messen, vor hoffentlich großer Kulisse.“

Wie stehen die Chancen auf den Aufstieg?

„Wir haben sehr gute Chancen, weil wir gezeigt haben, dass wir enge Spiele für uns entscheiden und uns auf Gegner sehr gut einstellen können“, sagt Neukirch. Die in Gonsenheim praktizierte Rotation sollte, wie schon vor der Winterpause, hinten raus Vorteile bringen. „Zudem sind wir im Ballbesitz sehr spielstark, da sind wir mit Trier das Maß der Dinge“, betont der 22-Jährige. „Ändern wollen wir, dass wir von den Top-Teams die meisten Gegentore haben.“ In der Torbilanz hat Wormatia (+26) gegenüber dem SVG (+35) und dem FKP (+39) einen Nachteil, weil vorne im Vergleich der Top-Teams noch am wenigsten geht. Beide Clubs empfangen noch den So-gut-wie-Meister Eintracht Trier. Wormatia hat ein Heimspiel mehr in der Hinterhand, der SVG steht vor dem letzten Spieltag im Pokalfinale. Ablenkung oder Motivationsspritze? Die Wormser (56 Punkte) spielen noch in Pirmasens (59) und gegen Auersmacher (55), was der SVG (58) schon hinter sich hat. Jannik Marx’ Antwort kommt denn auch kurz und knapp auf den Punkt. „Wir haben noch alles in der eigenen Hand“, hält der 27-Jährige fest.



Aufrufe: 013.4.2024, 06:00 Uhr
Torben SchröderAutor