2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielbericht

„Flaggschiff“ kämpft sich zurück und erbeutet 3 Punkte

SG Wyhl/Endingen III – SC Reute III 3:2 (1:2)


Tore: 0:1 Knupfer (16.), 0:2 Ernst (35.), 1:2 Kaufmann (45.), 2:2 Azemi (51.), 3:2 Bories (72.)

Am gestrigen Dienstag, 12.04. stand das Nachholspiel gegen den SC Reute III auf dem Programm. In einer sehr attraktiven Partie gingen die Gäste zunächst 2:0 in Front, ehe die SG Wyhl/Endingen III das Spiel drehen konnte. Nach starker zweiter Halbzeit geht der Heimsieg auch in Ordnung.

In der Anfangsphase hatten beide Teams je eine gute Torchance. Nach einem kapitalen Missverständnis in letzter Linie, konnten die Gäste dies zur 0:1 Führung ausnutzen (16.). Danach hatte die SG eine gute Phase mit guten Passstafetten und 1-2 Abschlüssen. Der SC Reute versuchte oft seine zwei schnellen Spitzen mit langen Bällen in Szene zu setzen. Hier hatte der Gastgeber sichtlich Probleme dies zu verteidigen. So sollte auch das 0:2 fallen. Nach einem blitzschnellen Konter und einem Querpass zum verwaisten zweiten Pfosten, konnte Ernst die Führung der Gäste ausbauen (35.). Echt bitter, da die Hausherren drauf und dran waren, mehr Spielkontrolle und offensive Gefahr aufzubauen. Doch das Flaggschiff hat seinen Namen nicht im Lotto gewonnen. Man ließ sich nicht unterkriegen und spielte weiter nach vorne. Thomas Niegel hatte einen sehenswerten Torschuss und kurz darauf konnten die Gäste gerade so auf der Linie klären. Quasi mit dem Pausenpfiff, des sehr souverän leitenden Schiedsrichters, fiel der Anschlusstreffer. Ein Eckball von Thomas Niegel flog über den Pulk im Strafraum am zweiten Pfosten vorbei. Doch ganz hinten stand noch Till Kaufmann. Er reagierte blitzschnell, nahm das Herz in den Fuß und nagelte „das Ding“ volley ins lange Eck - die Älteren unter den Anwesenden dachten sicher an das Volleytor von Marco van Basten bei der EM 1988.

Zur zweiten Halbzeit reagierte der Coach und beorderte Daniel Meyer in die Innenverteidigung. Mit seiner Schnelligkeit und Erfahrung sollte er die langen Bälle besser verteidigen. Im Nachhinein ein guter Schachzug. Auch im Mittelfeld wurde nachjustiert und als Sturmspitze der agile und umtriebige Enis Azemi eingewechselt.

Dies sollte auch gleich Früchte tragen. Felix Steinmetz bekam am Flügel den Ball und sah den einlaufenden Enis Azemi. Seine Flanke war punktgenau, ebenso wie der wuchtige Kopfball gegen die Laufrichtung des Keepers – 2:2 (51.). Nun war die SG wieder voll im Spiel und ließ das den Gegner auch spüren. Dieser hatte nun sichtlich Probleme. Der Gastgeber hielt den Ball nun gut in den eigenen Reihen und brach offensiv immer wieder durch. So kamen Enis Azemi und Philipp Lettau zu guten Möglichkeiten. Defensiv stand man nun höher und hielt das Mittelfeld kompakt. Die langen Bälle des SC Reute verpufften nun. Die Gäste sahen nun ihre Felle davonschwimmen, was auf dem Platz deutlich zu hören war. Das „Flaggschiff“ hatte nun ordentlich Wasser unterm Kiel. Das steigende Selbstbewusstsein fand im 3:2 seinen Höhepunkt. Dieses war wunderschön herausgespielt – wie Barca zur besten Tiki-Taka-Zeit. Mehrere Spieler kombinierten auf engstem Raum, ehe Philipp Lettau, im genau richtigen Moment, einen Steckpass in Richtung Grundlinie spielte. Simon Dirr passte den Ball mit der richtigen Härte und Genauigkeit an den 5er. Der durchsprintende 6er Jan Bories drückte den Ball über die Linie (72.). Solche Kombinationen sind in der Kreisliga C eher eine seltene Ausnahme, doch an diesem Abend eine schöne Realität. Danach versuchten die Gäste alles um wenigstens einen Punkt aus dem Wyhler Fehrenwert zu entführen. Doch es sollte bei der Hoffnung bleiben. Der Gastgeber konnte mit vereinten Kräften alle Angriffe abwehren. In der Nachspielzeit hatte der SC Reute dann doch noch eine gute Freistoßposition, aber der Ball zischte knapp über die Latte – das Glück des Tüchtigen.

Fazit

Nach dem unnötigen Rückstand hatte die SG eine dominante Phase und war kurz vor dem Ausgleich. Doch ein Konter der Gäste brachte das 0:2. Aber, anstatt den Kopf in den Sand zu stecken oder Fehler beim Mitspieler zu suchen, zogen alle an einem Strang. Jeder half jedem und als Mannschaft glaubte man an die Wende. Der Anschlusstreffer mit dem Pausenpfiff war der endgültige Weckruf. Der SC Reute war an diesem Abend ein harter Gegner und spielerisch auf gutem Niveau. Doch auch die SG Wyhl/Endingen hatte enorme Qualitäten im Köcher. Das Spiel kippte immer mehr in Richtung des Gastgebers. Der Ausgleich und der Siegtreffer waren die logische Konsequenz. Der Trainer stellte taktisch und personell des Öfteren um. Dies geht nur mit Spielern die flexibel und auch in der Lage sind, das Geforderte umsetzen zu können. Dies war an diesem Abend der Fall. Man agierte offensiv variabel und defensiv, mit zunehmender Spieldauer, stabiler. Unterm Strich geht der knappe Sieg, gegen einen starken Gegner, in Ordnung.

Am kommenden Sonntag, 16.04. empfängt die SG Wyhl/Endingen III den FV Herbolzheim III.Die Partie wird um 13:00 Uhr im Endinger Erle angepfiffen.

Spielbericht: Stefan Seiter (SV Endingen)

Aufrufe: 013.4.2023, 22:14 Uhr
Moritz SteinmetzAutor