2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: Thorsten Zelinski

FC Gütersloh feiert Arbeitssieg

Der Oberligist schlägt die SpVgg Vreden mit 3:1 und gewinnt nach zwei sieglosen Partien sein erstes Ligaspiel. Lars Beuckmann bringt den FCG schon früh auf die Siegerstraße.

„Ein Trainer ist immer auch zu 60 Prozent Psychologe. Ich glaube, jetzt habt ihr den Bock umgestoßen“, sagte Vredens Trainer Engin Yavuzaslan auf der Pressekonferenz nach dem Spiel in der Fußball-Oberliga gegen den FC Gütersloh zu dessen Coach Julian Hesse. Dieser leistete unter der Woche augenscheinlich gute Arbeit im mentalen Bereich, denn sein Team feierte nach dem mit nur einem Punkt aus zwei Spielen missglückten Saisonstart einen ersten Arbeitssieg.

Vor 612 Zuschauern im heimischen Ohlendorf Stadion im Heidewald gewann der FC Gütersloh gegen die SpVgg Vreden mit 3:1. „Man kann immer viel sprechen“, sagte dann auch Julian Hesse und stimmte indirekt seinem Trainerkollegen mit seiner Einschätzung zu. „Aber die beste Stimmung im Fußball ergibt sich aus Siegen.“

„Man muss der Mannschaft auch etwas Zeit geben“

Auf dem Platz wurde gearbeitet. Die Begegnung war intensiv und umkämpft. Spielerische Vorteile hatte der FC Gütersloh, geglänzt hat aber keine der beiden Mannschaften. „Wir sind schwer in die Saison gekommen“, sagte Lars Beuckmann, der die Gütersloher mit seinem frühen Kopfballtreffer nach einer Ecke bereits in der 4. Spielminute auf die Siegerstraße führte. „Es war wichtig, dass wir das Spiel heute einfach gezogen haben“, zeigte er sich über das Endergebnis erleichtert. Er ergänzte: „Wenn erst einmal diese Negativität in einem drin ist, dann braucht es vielleicht auch so einen Arbeitssieg wie heute, um da raus zu kommen.“
Julian Hesse bezeichnete das wuchtige Kopfballtor des Innenverteidigers als „wichtig“. Wer jetzt aber dachte, dass die frühe Führung für Leichtigkeit im Gütersloher Spiel sorgte, der wurde enttäuscht. Das lag auch an einer eifrig verteidigenden SpVgg, die im ersten Durchgang der Partie kaum weitere Chancen zuließ. Ausschließlich Ilias Illig sorgte noch mit seinem abgefälschten Distanzschuss für Torgefahr (27.). Vreden fand derweil offensiv kaum statt. Die beste Gelegenheit der Gäste vereitelte Nils Köhler, bevor sie überhaupt entstehen konnte. Nach einem Laufduell mit Vredens Danieck Nijland spitzelte er ihm so gerade noch den Ball vom Fuß und klärte zur Ecke (40.).
In Halbzeit zwei arbeitete sich der FC Gütersloh dann intensiv in die Begegnung hinein. Die Defensive um Lars Beuckmann und Marcel Lücke stand gefühlt noch stabiler als im ersten Durchgang und ließ zunächst bis auf einen Distanzschuss von Carlo Korthals, der über die Querlatte sauste (50.), nichts mehr zu. „Wir wissen, dass wir fußballerische Qualität haben. Heute war aber auch die Intensität gegen den Ball da“, lobte Hesse die Einstellung seines Teams. „Die Kette um Lücke und Beuckmann hat uns Sicherheit gegeben.“
Im Spiel nach vorne drehte der FC Gütersloh insbesondere zwischen der 60. und 70. Spielminute auf. Zunächst staubte Neuzugang Nico Buckmayer nach einem Durcheinander im Vredener Strafraum zum 2:0 ab, nachdem der Ball von der Latte genau vor seine Füße abprallte (60.). Während der eingewechselte Nico Bartling die Kugel dann freistehend aus zwei Metern Entfernung noch über das Tor haute (65.), erhöhte kurze Zeit später Kevin Freiberger nach Vorarbeit von Bartling auf 3:0 (67.). Beinahe hätte der 33-Jährige noch nachgelegt, scheiterte mit seinem Versuch aber an Vredens Schlussmann Tom Breuers (69.).
Danach flachte die mit insgesamt fünf gelben Karten äußerst umkämpfte Partie ab. Die SpVgg kam durch einen individuellen Fehler der Gütersloher im Spielaufbau noch wie aus dem Nichts heraus zum Anschlusstreffer. Der dann frei stehende Maximilian Hinkelmann ließ FCG-Torhüter Jarno Peters keine Chance zur Parade (74.). Es dauerte dann bis zur Schlussphase, ehe der FC Gütersloh zu weiteren Torgelegenheiten kam. Aber sowohl Markus Esko (88.) als auch Alexander Bannink (90.+1) vergaben aus aussichtsreichen Positionen.
Trainer Julian Hesse war alles in allem zufrieden mit der Leistung seines Teams, richtete den Fokus aber bereits wieder auf die anstehende Woche, in der scheinbar weiter die psychische Verfassung seiner Mannschaft im Vordergrund steht. „Es ist wichtig, dass wir jetzt auf uns selbst achten. Wir müssen mental stabil bleiben“, forderte der Coach. „Man muss der Mannschaft auch etwas Zeit geben, sich an alles hier zu gewöhnen. Dann haben wir großes Vertrauen in die Jungs.“

Aufrufe: 06.9.2022, 15:47 Uhr
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